Dienstag, 28. Juli 2015

27. Juli 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Düsseldorf bei Jörg



Aperitif: Prosecco mit Zitronensorbet
Vorspeise: Jakobsmuscheln auf Limettenschaum mit grünem Thaispargel
Hauptspeise: Saltimbocca vom Kalb, Gnocchi mit Gorgonzolasoße und süß-saures Paprikagemüse
Nachspeise: Mandelparfait auf Himbeerspiegel


Namen sind nichts als Schall und Rauch

und daher fällt es Jörg schwer, sich die Namen der vier Mitstreiter zu merken. Was auch gegen die Wichtigkeit, Marios Namen und seinen Laden nicht zu vergessen, völlig untergeordnet ist. In dessen Feinkost-Kapelle kauft er die Zutaten für sein angestrebtes perfektes Dinner ein.

Eine Win-Win-Situation? Der emsige Mario packt ein und berät ihn, um am Ende die 400,-- Euro anzuschreiben? Oder doch eher für die offensichtliche Werbung durch Jörg abzuschreiben? Dieser kauft reichhaltig ein - und bei den Portionen, die er später von all dem Erbeuteten serviert, kann er noch eine ganze Weile zehren.

Dass hier im Ruhrgebiet und in den benachbarten Orten noch "angeschrieben" wird, ist eine verdammt alte Geschichte, die man von den Großmüttern noch erzählt bekommen kann - aber heute wird das so nicht mehr gehandhabt.

Lange ist es her, dass eine sogenannte Vegetarierin die Runde bereichert hat - diese hier gibt sich zudem - Scherz, ich kriege dich - als Veganerin aus. Und welch ein Raunen der Erleichterung geht durch die Runde, als Ortrud aufklärt, dass sie nur "so eine Art Vegetarierin" sei. Ja, dafür hat Jörg eine Alternative, nämlich Zander-Filet. Wie selbstverständlich ist er davon ausgegangen, dass ein vegetarisch lebender Mensch nämlich durchaus Fisch isst. Ist vielleicht die Düsseldorfer Veggie-Variante!

Angelika ist keine Kostverächterin, aber Muscheln mag sie nicht essen, weil einer Freundin danach mal ziemlich übel war. Vielleicht hätte sie ihre Engel nicht nur fotografieren und bearbeiten, sondern auch mal ein leises Gebet zu ihnen sprechen sollen? Eventuell weiß sie aber nicht, welcher der vielen Friedhofs-Engel, die ihr vor die Linse kommen, für Muscheln zuständig ist.

Die eine findet hingegen in der Hauptspeise die Gorgonzola-Soße, während die andere sich kaum erinnert, etwas zwischen die Zähne bekommen zu haben. Aber von Nachschlag ist keine Rede. Das Mandelparfait ist vorbereitet - und möglicher Weise hat dies Mario übernommen. Düsseldorfer Klüngel eben.

Jörg bekommt dreißig Punkte - und das ist ausreichend. Mit nur sechs Punkten lässt Marco sich noch jede Menge Luft nach oben - vielleicht bis ihn die Engel in geschmackliche Höhen hieven? Man weiß es nicht. Abwarten und Düsseldorfer Alt trinken.

Guten Morgen, Gruß Biene

5 Kommentare:

  1. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen mit kritischen Kommentaren am Wochenanfang zurückhaltender zu sein.
    Häufig stellte Vox uns Menschen sehr negativ vor, ab Mittwoch kam dann die Wende.
    Egal, ich kann nur das kommentieren, was man uns zeigt.

    Jörg bemühte sich ein ansprechendes Dinner auf den Tisch zu bekommen, ich
    denke die Punkte entsprachen ungefähr der gezeigten Leistung.

    Ungeübt beim Kochen war er nicht, eine Meisterleistung kam aber auch nicht zustande.
    Auch ich denke, beim Dessert hat er Mario bemüht.

    Die Gäste sind einfach grrrrrrr.
    Ortrud versteht sich mit ihren kruden Befindlichkeiten als Spitzenkennerin der
    deutschen Küche.
    Babykühe isst sie nicht. Sie isst doch generell kein Fleisch, also was soll das.
    Fisch ist kein Tier?
    Ich kenne das Argument, alles was eine Mutter hat wird nicht gegessen.
    Hat ein Huhn Direktkontakt zur Legehenne?
    Eigentlich ist es doch wie ein Fisch, eben aus einem Ei geschlüpft. Kann sie
    problemlos essen.

    Ich werde albern.
    Mich hat Angelika amüsiert, eine gestandene Hausfrau und Fünffachmutter geistert
    über Friedhöfe.
    Sie versteht sich als Künstlerin trotzdem ich das Gefühl hatte, die Erklärung war ihr ein wenig peinlich.
    Jedenfalls spricht sie mit den Engeln über ihr Leben.

    Ich spreche mit euch, ihr müsst zuhören ob ihr wollt oder nicht.
    Nun wisst ihr warum die Engel so versteinert sind.

    Bis heute Abend, dann sehe ich klar durch.
    Gruße eure Anna

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  2. Gääääähhhhnnn!!!!!

    War das langweilig: Das Menü, die Teilnehmer, die Statements, die Rollen. Alles schon 1000fach gspielt, gekocht, gehört, dagewesen.
    Und alles irgendwie schonmal echter.

    Aber nehmen wir es trotzdem mal als bare Münze - Dinner bei Jörg in Düsseldorf also.
    Strebsam, das fällt mir zu dem gestrigen Protagonisten am drängendsten ein. Bemüht, es allen recht zu machen, bemüht, sich als trendy darzustellen, bemüht, der Welt zu zeigen, was ein perfektes Dinner ist, selbst wenn er, um den Kenner raushängen zu lassen, sich nicht entblödet, das Weinetikett auswenig auf zu sagen...

    Macht das Eindruck? Teils, teils - Bei mir hinterlässt Jörgs Dinner gemischte Gefühle:

    Standardgerichte, kein Schwierigkeitsgrad, komplett vorbereitetes Dessert, aber ein schwitzender, schwätzender Gastgeber, dem die Gäste sichtlich am Poppes vorbeigingen, der Sendermann in der Küche erfuhr von ihm weit mehr an Zuwendung.

    Zum Dinner:

    Aperitif: Prosecco mit Zitronensorbet - war selbiges gekauft oder gemacht? Man erfuhr es nicht? Es schien niemanden zu interessieren.

    Schon in den Vorgesprächen offenbarten mehrere Gäste schwarze Löcher an Kochwissen "Spring in den Mund, also Zunge, bäh mag ich nicht" ..."Saltimbocca hat keine Knochen?"

    Weiter ging es mit der Vorspeise, Jacobsmuscheln die 1000687649ste.

    In Scheibchen gebraten, mit mehr oder weniger Milchschaum, mit mehr oder weniger Limettengeschmack - je nach Gastgusto.

    Alternativ gab es originellen Mozarella auf nie dagewesenem Rukola - Potzblitz!

    Hauptgericht: Saltimbocca mit Kalbsfilets, statt Schnitzel, aber ganz kurz gebraten, deshalb bestimmt gelungen, bei dem Preis und der Qualität auch verdammt noch mal angeraten, die Gorgonzolasosse gut und milde, bloss niemanden verschrecken, die Gnocchi ebenso, das war brav nach Rezept gekocht.

    Aber warum so verdammt wenig - die doppelte Portion wäre gerade passend gewesen, das ist doch kein vornehmes Essen für Gourmetportiönchen zum Anstaunen?!
    Was denkt der denn, der Jörg, das ist Allerwelts-Speisekartenessen des gemeinen Italieners in deutschen Landen.

    Der Nachtisch riss die Gäste aus der nörglerischen Hungertrance, vor allem Ortrud hatte sich darin gefühlsmäßig schon richtig warm gemacht - der alternative Zander zu trocken, der Wein zum Zander zu schwer - es ist ein rechtes Kreuz, als Teilzeitvegetarier!

    Aber jetzt jubelten sie alle begeistert, suhlten sich in Mandelparfait und knusprigem Krokant, begleitet von samtigem Himbeermus...

    Inwieweit der wackere Jörg daran Hand anlegte (ausser an die Einkaufstüte) bleibt sein Geheimnis. im Zweifel für den Angeklagten? Ein Pafait braucht jedenfalls keinesfalls sooo lange zum durchziehen, das ist mal Fakt.

    Bei den weiblichen Gästen wurde per Dessert das Ruder noch mal rum gerissen, alle zogen eine 8. Zu hoch gepunktet würde ich sagen.
    6 Punkte hingegen sind unangebracht. Verräterisch, psychologisch und gruppendynamisch. Aber immerhin nicht langweilig.

    Herbstliche Grüße, 13°, Sturm und waagerechter Regen. NA TOLL Susi

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  3. Moin @ zusammen.

    Auf nach Düsseldorf und immer schön den kleinen Finger abspreizen.
    So lange nicht gekocht wird, sieht es ganz gut hier in Düsseldorf aus.
    Damit kein falscher Eindruck entsteht, hier gibt es meist normalgewichtige Menschen. Auch kön-nen die Leute hier richtig mit Besteck essen, denn was da zu sehen war, war ja schrecklich.
    Jörg, ein Derendorfer Jung, wohnt dort aber nicht mehr, darf die Woche eröffnen. Irgendwie fand ich ihn sympathisch, aber er erzählt gerne statt zu kochen. Nein ich kenne ihn nicht und auch den Feinkost-Laden nicht, in dem er Einkaufte. Es ist auch hier nicht üblich, dass man ohne Geld einkaufen geht, denn Anschreiben war gestern bei Tante Emma.
    Ich muss immer schmunzeln, wenn der Medienhafen so angepriesen wird. Jeder der ihn von Nahem sieht, ist mehr als enttäuscht. Das ist ein winziges Hafenbecken, denn eine Anlegestelle für ein großes Schiff, egal wo, ist größer. Dass dann auch noch alle beim Interview im gleichen Lokal saßen, hat mich gewundert, denn ähnliche Lokale gibt es reichlich an der Altstadt-Promenade.

    Aperitif: Prosecco OK, Zitronensorbet OK, aber zusammen bitte nicht. Ich war erstaunt, dass Halbgefrorenes stundenlang durchfrieren muss. Das war albern. Diese VS wird auch immer beim Fischmarkt angeboten und reichlich genossen. Was den Fischmarkt betrifft, die Hamburger würden einen Schreikrampf bekommen, wenn sie das sehen würden. Jeder kleine Fischladen hat da mehr zu bieten.

    VS: diese Idee war gut und passt auch gut zusammen. Allerdings würde ich nach einem Zitronensorbet keinen Limettenschaum anbieten. So gesehen verstand ich Angelika gut, dass sie den Schaum nicht schmeckte. Weißer Schaum auf weißem Teller ist auch schlecht zu sehen, selbst mit Lesebrille, die Angelika nicht aufhatte. Als VS sicherlich ausreichend, wenn entsprechende Gänge nachkommen. Natürlich war es für Marco kein richtiger Schaum. Es soll ja vorkommen, dass sich Schaum schon mal auflöst, je nach Dauer des Servierens. Aber ich sah Schaum, wenn auch gerade viel.

    HG: das war alles einigermaßen gut gemacht, aber Mengenmäßig für nen hohlen Zahn. Auch würde ich es eher als VS ansehen wollen. Marco hatte Bedenken, dass der Gorgonzola, der ja sehr intensiv ist, alle anderen Aromen erschlägt. Nur hatte er nicht mit der homöopathischen Menge gerechnet, die konnte nicht durchschlagen. Nein dem war nicht so, denn keiner schmeckte ihn heraus. Das Paprikagemüse, nun ja. Das Fleisch war gut, aber der Rest kein Brüller. Da Ortrud eine Fleischverweigerin ist, machte ihr Jörg als Alternative ein Zanderfilet. Es war ihr zu durch, zu trocken, aber auch dies war von einer bescheidenen Größe. Der kräftige Rotwein passte nun mal gar nicht dazu. Was ich nie verstehe, dass man Parmaschinken zum Kochen nimmt. Ich finde es nur schade um den guten Schinken und ein ganz einfacher Schinken würde den Zweck sogar besser erfüllen. Das betrifft alle Edelschinken, die erwärmt alles verlieren was so einen Schinken eigentlich ausmacht. Ein Modell saß nicht am Tisch, also sind alle hungrig geblieben.

    DS: aha, das Parfait war bereits fertig, auch die sogenannte Überraschung. Es muss ein Spezial Parfait gewesen sein, denn es musste über Nacht durchfrieren. Hier kam mir der Verdacht, dass er das komplett bei seinem ach so gutem Freund Mario im Feinkostladen gekauft hatte. Den Him-beerspiegel hatte er aber selbst erstellt. Es hat mich erstaunt, dass die Damen der Runde so sehr von so etwas simplen begeistert waren. Sie wollten sogar das Rezept von Jörg. Ob der Feinkost-laden das rausgibt?

    Teil 2

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  4. Teil 2

    Jörg war ein ruhiger Koch und netter GG. Ohne Hektik, ich wüsste auch nicht wofür, spulte er das Menü herunter. Das hatte alles etwas von Schickimicki, aber es war kein pD, das war 08/15. Als Industriemeister an einer Walzstraße (Duisburg) kennt er sich natürlich mit dem gehobenen Leben aus und ist sicherlich Stammkunde in dem Feinkostladen. – lol - Dass er, bis auf ein paar Kleinigkeiten seitens seiner Frau, alles alleinemachte, war bei dem Aufwand kein Hexenwerk. Nun seine Frau/Freundin/Lebensgefährtin oder was auch immer, wollte halt ins Fernsehen. Als sie die Pellkartoffeln unter Zuhilfenahme einer Gabel pellte und zum Zwiebelschneiden Handschuhe brauchte, war mir klar, die Frau ist eine geübte Helferin. Im Ganzen muss ich sagen, Jörg hatte groß eingekauft, verteilte aber nur minimale Teile davon an seine Gäste. Waren die Waren evtl. ein Werbegeschenk des Ladenbesitzers und Jörg nahm reichlich, auch für andere Mitesser oder Mahlzeiten?
    Die Wertungen haben mich erstaunt, vielleicht bin ich am Freitag anderer Meinung, aber 30 Punkte waren schon heftig dafür.

    Marco qualifizierte sich bereits zu anfangs als Spezial-Kritiker. Sicherlich hatte er Recht, es war alles wenig gewürzt, soweit man sehen konnte.

    Angelika, als Engel-Fotografin auf Friedhöfen, scheint für den Humor in der Gruppe zuständig zu sein. Auch findet sie die Verkäuferinnen in Köln freundlicher als in Düsseldorf. Dass sie Karneval lieber in Köln feiert kann ich verstehen. Seltsam fand ich, dass sie keine Meeresfrüchte isst, da eine Freundin von ihr einst eine Muschelvergiftung hatte. Sollte sie einen großen Freundeskreis haben, könnte es sein, dass sie irgendwann gar nicht mehr isst.

    Besonders freue ich mich auf weitere Geistesblitze von Ortrud, der Spezial-Vegetarierin.
    Überhaupt scheint das Wissen um Speisen allgemein sehr niedrig zu liegen.
    Man darf überrascht sein, was da noch auf uns zu kommt. Wie von Düsseldorf gewohnt, wird es wieder eine Hammer-Woche. – schrei -

    LG rudi bei schlappen windigen, aber trockenen 20°C

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