Mittwoch, 19. Oktober 2022

18. Oktober 2022 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Flensburg bei Müller

Walnuss-Baum

"Em Familia"
Vorspeise: Peixe a moda do tio / Peixe e salada de lentilha
Hauptgang: Queridinho da mamãe / Carne e feijão
Nachtisch: Segredo da tia / Nozes e côco


Alles Müller!

Lange Zeit war Müllers Vater unaufgeklärt, dass sein Idol, ein Fußballspieler, nicht mit Vor-, sondern mit Nachnamen Müller hieß. Nachdem Müller als Vorname längst amtlich war, erfuhr er, dass der Kicker mit Vornamen Richard hieß.

Apropos amtlich: in Deutschland hätte es sehr wahrscheinlich bürokratische Hürden gegeben, 1. einen Nachnamen und 2. einen nicht eindeutig einem Geschlecht zugehörigen Namen ins Standesamt-Register eintragen zu lassen. Vielleicht sieht das heute in Zeiten von - w/m/g - anders aus. Ich gendere schließlich nicht, also befasse ich mich auch nicht mit den Risiken und Nebenwirkungen des Genderns.

Immerhin kann Müller froh sein, dass sein Vater kein Fan von Johnny Depp war.

Der 30jährige Brasilianer Müller lebt in der Nähe von Flensburg, nahe der dänischen Grenze. Den 57jährigen Guido hat er in Brasilien kennengelernt - inzwischen sind die beiden miteinander verheiratet. Guido bekommt seinen kurzen Auftritt und darf als Chauffeur seines Mannes dienen.

Müllers Geburtsort ist Sao Paulo - eine laute, riesige Stadt, die er gegen einen kleinen beschaulichen Ort getauscht hat. Aber er freut sich, dass es nur drei bis vier Zugstunden bis Kopenhagen sind - falls er mal Großstadtluft schnuppern möchte. Kopenhagen gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt - von Sao Paulo kann man das sicher nicht behaupten. Mit einigen Nachbarstädten zählt sie zu den größten Metropolregionen der Welt.

Heute gilt jedoch: Müller muss kochen.


Das Menü

Die Menükarte hat er in portugiesischer Sprache verfasst, obwohl Müller gut deutsch spricht (wenn ich aufgrund seines Akzents auch vieles akustisch nicht verstehe) - ein bisschen albern ist das schon. Aber es füllt Sendeminuten dieser ohnehin zu langen wochentäglichen Ausgabe des "perfekten Dinners". Die Gäste raten, rätseln und müssen googlen ...

Sarah vermutet, dass Segredo Sekret bedeutet ... Und später kommt ihr wohl noch konsequent die Galle hoch ...

Die Vorspeise besteht aus Fisch und einem Linsen-Blumenkohl-Salat. Eine Alternative zum Fisch für die Veganerin, die in dieser Woche als Vegetarierin unterwegs ist, gibt es nicht. Ist das Müllers großer Fehler?

Zum Hauptgang gibt es u. a. ein Rinderfilet-Steak (das Fleisch stammt aus Argentinien, weil er kein brasilianisches bekommen konnte - Hauptsache von weither ist nicht zwangsweise besser, sondern eine Sünde auf dem Umweltkonto).

Der Nachtisch besteht aus einem Walnusskuchen mit Kokosnuss-Füllung, einem nicht sehr gelungenem Eis und einer Kürbismarmelade.


Fazit

Ich lerne Müller nicht wirklich kennen. Er liefert seine kleine Show ab, die einigermaßen unterhaltsam ist, aber kein riesiges Highlight in der "Dinner"-Geschichte.

Die Bewertung der Konkurrenz: 9 Punkte gibt Torben, je 8 Kay und Petra, und 6 Punkte ist Sarah das Menü wert.

Mit 31 Zählern überrundet er an Tag 2 Sarah, die sicher an ihre "Koch-Leidenschaft" denkt, die allerdings bei weitem von einer niedrigen Bewerte-Leidenschaft übertroffen wird.

Es klafft eine zu große Lücke zwischen 9 und 6 Punkten ... und ich kann sie nicht mit Logik füllen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

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