Charlotte Lindholm – Maria Furtwängler
Anais Schmitz – Florence KasumbaJelena – Mala Emde
Henry – Sascha Alexander Gersak
Elmo – Leonard Carow
Munir Kerdagli – Eidin Jalali
Frau Kaul – Michaela Hanser
Herr Kaul – Jogi Kaiser
Julian – Mirco Kreibich
Nick Schmitz – Daniel Donskoy
Liebig – Luc Feit
Ciaballa – Jonas Minthe
Tatort Göttingen
Die Rache an der Welt
Die gute Nachricht: Udo Lindenberg (aus dem vorherigen Desaster-Lindholm-Tatort) ist weder zu sehen noch zu hören.
Die schlechte Nachricht: der heutige Tatort lässt mich endgültig vergessen, warum ich Maria Furtwängler früher gern gesehen habe -
obwohl ich sie noch nie für eine besonders gute Schauspielerin gehalten habe.
Überdies verstehe ich den Titel nicht: wer nimmt hier warum Rache an der Welt?
Inhalt
Die Flüchtlingshelferin Mira wird in einem Wald brutal ermordet. Verdächtigt wird sofort der sogenannte "Wikinger", der seit geraumer Zeit junge Frauen in Göttingen sexuell belästigt. Allerdings hat er bislang weder vergewaltigt noch gemordet.
Anais Schmitz, die keinen Eisblock zum Schmelzen bringt, sondern selber einer ist, konzentriert sich auf die Suche nach dem Serien-Täter.
Charlotte Lindholm hingegen möchte es genauer wissen und lässt - offenbar illegal - durch Nick Schmitz die Täter-DNA in Holland auf das biologische Herkunftsland untersuchen.
Es stellt sich heraus, dass der Mörder wohl nicht der Wikinger sein kann, und während Anais den endlich gefassten Kerl verhört,
sucht Lindholm im Flüchtlingsumfeld Miras weiter.
Eine Woche Fußball
am Stück spielt eine Gruppe von Flüchtlingen, um ins Guinness-Buch zu gelangen. In den Ruhephasen dürfen sie auf dem Gelände des Sportplatzes schlafen - es aber nicht verlassen, weil sonst der Rekord-Versuch nicht gezählt werden kann. - Ich könnte mir denken, dass solch ein Rekord eigentlich streng von Guinness-Abgeordneten selber überwacht wird ... ist hier aber nicht der Fall.
Es gibt Schlupflöcher, die auch genutzt werden. Damit brechen Alibis weg.
Munir
war Miras Lieblings-Flüchtling. Nach der Durchsuchung seiner Wohnung und DNA-Sicherstellung - steht fest: er muss sie ermordet haben.
Fazit
Der Munir-Darsteller taucht erst nach über einer Sendestunde persönlich auf: er ruft Miras Mitbewohnerin Elena an, die ihn bei sich zu Hause versteckt. Mit Recht glaubt sie fest an seine Unschuld. Er ist sogar so unschuldig,
dass er seiner Frau, die er seit Jahren nicht gesehen hat und mit der er vor zwei Jahren den letzten Kontakt überhaupt hatte, treu ist - und Elenas Verführung widersteht. Selten gab es einen besseren Menschen in einem Tatort.
Als Täter entpuppt sich der Afghane Ensa (ich bin aber nicht sicher, ob er so heißt), der in dem gesamten Krimi-Machwerk bis zum Finale überhaupt keine Rolle gespielt hat. Zumindest habe ich, obwohl ich aufmerksam, wach und zuerst auch wohlwollend zugesehen habe, ihn nicht bemerkt. In einem Krimi - ob in Film- oder Buchform - darf der Täter kein Unbekannter für die Zuseher oder Leser sein ... das ist aber nur einer der Tiefpunkte dieses Krimis.
Der Mörder hat in Munirs Wohnung gelebt - und die dort gesicherte DNA gehörte zu seiner Person.
Überdies fehlt das Motiv für den Mord. Oder sollte sich mein Gehirn von meinen Augen gelöst haben, und ich habe es nur nicht verstanden?
Das Zusammenspiel zwischen Charlotte und Anais ist zudem ein einziger Krampf. Wer hätte schon gern eine Frau wie Anais zur Kollegin? Selbst als ihr Mann Nick Anais küsst, spürt man ihre eisige Ablehnung. Wie haben die beiden überhaupt zueinander gefunden? Diese Frau ist so kalt, wie es unser bevorstehender Winter werden könnte - und noch viel kälter. Neben ihr kann man glatt erfrieren.
Eine Sternenbewertung habe ich heute nicht. Aber eine Befürchtung für die Zukunft: Lt. Hörzu wünscht Maria Furtwängler sich einen
Musical-Tatort.
Warnung an mich selber: das war mein letzter Tatort aus Göttingen oder Hannover ... und mit diesen beiden Schauspielerinnen.
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