Vorspeise: Emmas Lieblinge
Hauptgang: Beschwipstes Filet
Nachtisch: Grün trifft Rot für Hannah
Die Nervensäge
Am Ende von Victorias heillos im Selbstdarstellungsmodus mündenden Abend benötigt Hing Kin erst einmal eine Runde Yoga, während ich auf einen Krimi im Ersten umschalte, der bei weitem nicht so nervenaufreibend ist ... wie ihr Gewurschtel in der Küche, ihre spontanen Naschattacken, die vor nichts Halt machen, und ihrem ausgesprochen anstrengenden Wesen.
Sie ist flapsig, frei heraus und immer mit der Schnauze vorneweg - aber nicht auf eine angenehme Art, sondern auf eine bollerige, die ihren Gästen keinen Raum zur Entfaltung gibt und ihnen schon gar nicht das Wort erteilt.
Für mich müsste sie nicht kochen, denn ich käme nicht zum Essen. Sicher würde sie mich auch gar nicht erst einladen. Mich würde den ganzen Abend die Sorge plagen, dass sie versehentlich quer über den Esstisch spuckt - so oft, wie sie mit übervollem Mund redet. Reden, um des Redens willen - nicht, um etwas zu sagen. Wo sind die Plexiglasscheiben als Fremd-DNA-Abwehrwaffe? Die gab es nur am Anfang der Pandemie, obwohl sie nie so wertvoll wären wie heute.
Victoria ist Geschäftsführerin in einem "Restaurant". Ich denke nicht weiter darüber nach, wie dieses Lokal wohl aussehen könnte ... auf Gäste loslassen kann man sie nur, wenn die ganz hart im Nehmen sind.
Das Menü
Kurz denke ich, dass es irgendetwas mit einer bekannten Nuss-Nougat-Creme gibt, denn prominent steht eine solche Packung auf der Küchenplatte. Aber es handelt sich hier wohl nur um Schleichwerbung. Ich gehöre übrigens zu der vermutlich kleineren Fraktion, die total ablehnend diesem Produkt gegenübersteht.
Als Vorspeise gibt es Gelbe Bete-Carpaccio und Alufolie satt. Der dürftige Starter fällt bei den Gästen durch. Wann sie das Brot gebacken haben will, bekomme ich überhaupt nicht mit.
Zum Hauptgang gibt es Rinderfilet-Steaks, die sie gewaltig ins Schlingern bringen. In kleinen Töpfchen gesellen sich Zucchini-Tomaten-Kartoffel-Gratins hinzu - und sie muss erst einmal aus einem Gefäß probieren, ob alles gar geworden ist. Welcher der Gäste dies am Ende bekommt? Ihr egal!
Sie muss ans Klavier und singen ... als Zwischengang und dem vermutlichen Hauptanliegen, das sie hat.
Der Nachtisch besteht aus einem Tiramisu, das mit Pistazien geschmückt und großzügig das Grün in dem Dessert darstellen soll. Die Schokopops sehen ziemlich misslungen aus. Vergessen habe ich, welcher Bestandteil auf das Rot zielt.
Einige der Gäste finden die Nachspeise einfach geschmacklos. Vom Geschmack her geschmacklos, nicht das andere geschmacklos.
Fazit
Es gibt "bunte Vögel", die einfach nur herrlich bunt sind - Victoria ist ein farbloses, aber lautes Vögelchen, das sich ins falsche Format verirrt hat. Sie und ihre Gäste bilden nicht wirklich eine Einheit. Hier und da prallen sogar Welten aufeinander, die sich ohne diese Zwangszusammenführung wohl nie füreinander interessiert hätten.
Die Punkte: je 8 geben Shiva und Claas, 7 gibt Lucyna, 6 Hing Kin.
Mit 29 Zählern ist sie gesichtswahrend bewertet, bildet aber zum Glück auch das letzte Licht der bisherigen Runde.
Es ist auffällig, dass in den vorhergehenden Tagen vieles von ihrem "Temperament" und wohl zugunsten ihrer Person nicht gezeigt wurde. Es wird folglich nicht immer nur geschnitten, um dem Krawall zu frönen ...
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