Hauptkommissarin Doreen Brasch – Claudia Michelsen
Kriminalrat Uwe Lemp – Felix Vörtler
Reiko Edler – Pit Bukowski
Paul Kopp – Helgi Schmid
Doris Petersen – Birgit Berthold
Pastorin Kathrin Bach – Julia Schubert
Manfred Muser – Henning Peker
Stefanie Edler – Gabriela Maria Schmeide
Georg Kopp – Hermann Beyer
Hans Petersen – Michael Schweighöfer
Peggy Sasse – Yvonne Johna
Giorgia – Luana Stappenbeck
Andre Lüderitz – Harald Polzin
Kriminalrat Uwe Lemp – Felix Vörtler
Reiko Edler – Pit Bukowski
Paul Kopp – Helgi Schmid
Doris Petersen – Birgit Berthold
Pastorin Kathrin Bach – Julia Schubert
Manfred Muser – Henning Peker
Stefanie Edler – Gabriela Maria Schmeide
Georg Kopp – Hermann Beyer
Hans Petersen – Michael Schweighöfer
Peggy Sasse – Yvonne Johna
Giorgia – Luana Stappenbeck
Andre Lüderitz – Harald Polzin
Polizeiruf 110
Hexen brennen
Mutterseelenallein wandelt die Kommissarin Doreen Brasch durch eine Horde von Verdächtigen, denen die kurze Zündschnur schon von weitem anzusehen ist. Es ist der Tag nach Halloween, an dem die verbrannte und zuvor schwer nach altem Hexenritus misshandelte Tanja Edler tot aufgefunden wird. Hexenjagd im heutigen Harz!
Tanjas Mutter Stefanie Edler steht nun mit dem ihrer Meinung nach unfähigen Sohn, ihrem kleinen Imperium, bestehend aus einem Hotel, zwei Restaurants und dem größten Biergarten des Ortes, allein auf der Welt. Die geliebte Tochter brutal aus dem Leben gerissen, der Sohn brutal von ihr missachtet.
So klein kann der Ort nicht sein, sonst gäbe es nicht so viel Auskommen für die Gastronomie. Die geballte Hexenformation besteht aus lediglich ein paar Frauen, die sich für stark halten, und ihre männlichen Gegner sitzen am liebsten am Stammtisch und ballern sich zu.
Es gibt ja nichts, was es in den Köpfen mancher Leute nicht gibt: die Rituale der Hexen könnten aber auch einen gebremsten Lachanfall bei den Zuschauern verursachen. Gebremst, weil es eher an die Reihe "Sketch History" erinnert, ohne deren Humorlevel zu treffen.
Was will der Film unter dem Label eines Krimis uns sagen? Der dann auch noch mit den tiefen Gefühlen vieler Zuschauer spielt, die der Meinung sind: alle, alle dürfen in einem Krimi sterben - nur der Hund muss überleben.
Toter Hund als Zeichen für den Mörder
Der Vollstrecker ist eigentlich nicht der Mörder und dann natürlich doch. Georg Kopp, ein alter Mann, der an einer Art von Demenz leidet, muss jede Frau, vor deren Haus ein toter Hund liegt, gründlich zurichten, bis ihr Kopf zwischen Folterwerkzeug zersplittert, und sie im Anschluss daran verbrennen. Ihm fehlt schon einmal die rein körperliche Kraft, die Leichen im Anschluss des Zu-Tode-Folterns zu einem Scheiterhaufen zu transportieren ..., denn "der Fundort ist nicht der Tatort".
Offenbar ist das Interesse von Tatort- und Polizeiruf-Machern am Publikum stark geschrumpft. Wie sonst ist dieser Film zu verstehen? Demenzkranke vergessen. Sie vergessen auch Mordaufträge. Aber nicht so Georg Kopp, in dessen Kopf wohl nur noch Mordgedanken wirklich lebendig sind. Warum er so funktioniert, scheint keine Rolle zu spielen. Dass seine Frau ihn vor vielen Jahren schnöde verlassen hat, ist keine ausreichende Erklärung.
Der Lieferant der toten Hunde und der Mörder hinter dem Vollstrecker ist Reiko Edler. Es ist noch nachvollziehbar, dass er seine Schwester loswerden wollte - aber warum er die Ärztin ebenfalls töten lässt, erschließt sich mir in keiner Weise.
Am Ende des Films gibt es für Hundefreunde zumindest ein kleines Happy-End. Hund "Franz" erwacht nach seinem Tod zu neuem Leben. Aber vermutlich hat er auch nur "toter Hund" gespielt ... sowohl für den Film als auch im wahren Leben.
Es kracht ganz schön in diesem Filmchen.
Fazit
Ein weibliches seltsames Geschwisterpärchen, stets gleichgekleidet, ist immer zur Stelle, wenn Frau Brasch einen neuen Hinweis benötigt. Die Kinder erinnern an "Shining" - es wird geklaut, wo geklaut werden kann. Aber vermutlich sieht man den Ideen-Diebstahl eher als Hommage an ...
"Mach mal was Gruseliges", wurde dem Drehbuch-Autor Wolfgang Stauch sicher mit auf den Weg gegeben. Und in seiner Schreibstube ist dann dieses Machwerk entstanden, das weder Hand noch Fuß hat und vor sich hinplätschert wie ein Bach, in dem alle guten Ideen ertrinken, noch bevor sie gedacht werden können.
Keine Sternebewertung von mir. Ich weiß einfach nicht, was ich für diese Polizeiruf-Folge an Sternen rausrücken sollte. Selbst einer meiner Lieblingsschauspieler Felix Vörtler bleibt heute blass im Angesicht der Unzumutbarkeiten des Plots.
Gruselig geht anders. Interessant geht anders. Glaubwürdig geht anders.
Wie leicht hätte Brasch bei all ihrer Leutseligkeit Opfer des Mörders werden können. So viel Unvorsichtigkeit einer Kommissarin ist die Zusatz-Katastrophe, die diesen Krimi zu einem sehr, sehr weit von der Realität entfernten macht.
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