Montag, 24. Oktober 2022

23. Oktober 2022 - ARD - Tatort Köln: "Spur des Blutes"

 

Max Ballauf - Klaus J. Behrendt
Freddy Schenk - Dietmar Bär
Dr. Roth - Joe Bausch
Norbert Jütte - Roland Riebeling
Natalie Förster - Tinka Fürst
Lara Krohn - Charlotte Lorenzen
Anna - Sophie Roeder
Kim - Greta Bohacek
Mike - Robert Stadlober
Theresa Krohn - Lea Mornar
Thomas Kostenza - Carlos Lobo
Lukas Kostenza - Béla Can Leon
Ludwig Förster - Michael Kind
Monika Förster - Doris Plenert
Pascal Reimann - Joachim Förster
Frank Andersen - Josef Hader
Sabine Kostenza - Rosetta Pedone


Tatort Köln
Spur des Blutes

Zwei junge Mädchen toben ausgelassen durch die Stadt, erschrecken hier und da die Leute und scheinen sich ihres Lebens zu freuen - und all dessen, was das Leben ihnen in Zukunft bieten kann. Dann stechen sie sich gegenseitig Schmetterlings-Tattoos. Doch was anfangs wie eine heile Welt aussieht, ist das genaue Gegenteil davon: Lara und Anna sind drogenabhängig und gehen auf den Straßenstrich. Die unterste Prostituierten-Kategorie.

Aber sie haben nun ihre Schmetterlings-Tattoos ... und hoffen, bald selber ihrem traurigen Leben davonfliegen zu können. Die Hoffnung gibt ihrem tristen Leben ein wenig den Glanz der Illusion. Irgendwann. Irgendwann wird alles gut ...

Nichts wird gut. Am nächsten Tag wird Lara aus einem Kanal gefischt, in dem die zuvor schwer misshandelte und vergewaltigte junge Frau entsorgt wurde. Beeindruckend beängstigend wird der Kanal von oben abgefilmt und gleicht einer Blutbahn mit trübe gewordenem Blutfluss.


Die Linie des Blutes

Drei DNA-Spuren werden gefunden - zwei davon können zugeordnet werden, doch die 3. ist anscheinend von der Kriminaltechnikerin Natalie versehentlich verunreinigt worden ... das kann natürlich mal passieren, ist hier jedoch der Knackpunkt des gesamten Krimis.

Dass Natalie adoptiert wurde, wird erst am Ende des Krimis erzählt. Bis zu diesem wandelt sie verwirrt und verirrt, aber auch fest entschlossen durch diesen Tatort.

Sie entdeckt im Labor, dass die maßgebliche 3. DNA-Spur die ihres leiblichen Vaters ist. Aktenkundig ist dieser außerdem. Ohne Ballauf oder Schenk besorgt sie sich heimlich die Daten des aktenkundigen Frank Andersen. Und sie hofft, dass ihr Erzeuger nur ein Kunde und nicht der Mörder der blutjungen Lara war.


Die Herkunftsgeschichten

Das Mordopfer stammt aus keinem kaputten Elternhaus, sondern aus einem bürgerlichen Umfeld. Wie sie ihr Leben in Schieflage bringen konnte, wird nicht erwähnt.

Natalie ist in einem ebenfalls bürgerlichen Haus aufgewachsen und hat ihr Leben fast im Griff. Nur die Suche nach ihrem Vater hat sie schon lange umgetrieben - und ein Zufall kommt ihr dabei zu Hilfe.

Sie stammt aus der Vergewaltigung ihrer damals 17jährigen Mutter - die sich nach ihrer Geburt in einem Wald erhängt hat.

Hier bleibt nur die Frage: wie konnte man einem 17jährigen Mädchen zumuten, das Kind aus einer Vergewaltigung auszutragen ...?


Finale

Natalie fingiert einen Fahrradunfall mit Frank Andersen, um diesem näher zu kommen. Die zunächst dezent bedrohlichen Szenen zwischen Vater und Tochter spielen sich in seinem Haus ab - und eskalieren in dem Wald, in dem Natalies Mutter sich erhängt hat.

Andersen liebt harte Sex-Praktiken, aber im Falle von Lara ist das Ganze aus dem Ruder gelaufen - und die junge Frau ist tot. Das kann man nicht rückgängig machen, das kann man nicht ändern - sagt der Zuhälter der beiden jungen Frauen - und erpresst den Täter, der ihm bekannt ist. Offenbar sieht er die Tötung als einen Kollateralschaden an.

Gerade noch rechtzeitig kommen Ballauf und Schenk diesem Wald auf die Spur und können den Mörder festnehmen - und Natalie trösten.


Fazit

Wie schwierig ist es, mit einer solchen Herkunftsgeschichte zu leben? Sucht man nach dessen Kenntnis bei jedem bösen Gedanken oder jeder noch so kleinen schlechten Charaktereigenschaft die Schuld in den Genen? Oder ist die Erziehung in einem intakten Elternhaus höher zu bewerten?

Abseits von einem Krimi könnte man hieraus eine neue Geschichte weben, die all die Qualen aufgreift, denen Natalie nun ausgesetzt sein wird.

Der Tatort Köln überzeugt. Auch darin, dass es noch normale Tatorte geben kann, die es nicht nötig haben, in psychedelische Höhen oder abstruse Handlungen abzudriften.

Von hier gebe ich 3,5 von 5 möglichen Sternen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


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