Geh heim in die ewigen Jagdgründe
Heute morgen um kurz nach acht Uhr ist Pierre Brice in einem Krankenhaus in Paris gestorben. Er war sechsundachtzig Jahre alt - und seit langem mit seiner Frau eine Symbiose. Sie wird unendlich um ihn trauern. Und mit ihr trauern viele Menschen, die ihn nur aus den Winnetou-Filmen gekannt haben.
Eine Rolle für ein ganzes Leben. Das ist mehr, als viele Schauspieler am Ende ihres Lebens nachzuweisen haben. Aber ist es auch das, was ein Darsteller gerne möchte? In Frankreich, seinem Heimatland, kaum bekannt, lebte der adlige Mann, der von so vielen Menschen in Deutschland geliebt wird.
Eine Rolle, ein Mann - und ein paar karge Worte in dieser Rolle. Das war nicht der Pierre, der er gern hätte sein wollen. Denke ich mal.
Doch kaum eine Filmserie hat offensichtlich mehr Brücken zwischen den Menschen geschlagen als diese.
Er soll ein formvollendeter Kavalier und stets höflich gewesen sein. Eigenschaften, die sicher so vielen anderen Möchtegern-Stars abhanden gekommen sind.
Am Ende war er auch einmal ein Kandidat beim "Perfekten Promi-Dinner", als ich dies noch geguckt habe. Seine Schönheit hat er auch im hohen Alter nicht verloren. Und sein gutes Benehmen sowieso nicht. Hinzu kam sein sexy französischer Akzent.
Ich hätte ihn gern einmal als Mörder in einem Krimi erlebt oder als Schnapsbruder unter irgendwelchen Brücken in Paris oder auch als Held der Bedürftigen. Es blieben die beliebigen Rollen als Schönling und netter Typ.
Dennoch wirft sein Tod Schatten unter die Fans, die ihm für ein Leben lang treu geblieben sind - obwohl er als Winnetou schon einmal den Tod gestorben ist. Einen, der mit einer dramatischen Filmmusik unterlegt wurde.
Heute schweigt die Musik - ein ziemlich alter Mann ist gegangen. Und es ist schön, wenn sich viele mit Trauer an ihn erinnern. Ruhe in Frieden, Am Ende sehen sich alle oder keiner wieder.
Guten Abend, Gruß Biene
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen