Freitag, 26. Juni 2015

25. Juni 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Die Queen-Woche - Donnerstag in Lübbecke/NRW bei Chris

Beide Fotos aus Brighton



Aperitif: London City's No 1 - Ginger ale - Slice & Ice
Vorspeise: Windsor Breaded Scampi Bites XL Chips Tartar Sauce
Hauptspeise: Irish Rumpsteak & Guinness Pie Tower Mash infused with Onions & Chives, Green Beans wrapped in Bacon
Nachspeise: Royal Strawberry Cheesecake


Die Queen

steht als lebensgroße Pappfigur an Chris' Hauseingang, damit alle Gäste zuerst den Blick auf die Glaubensrichtung des gebürtigen Engländers haben. Ob es Leute gibt, die sich Frau Merkel als Guardian Angel in den Hausflur stellen, ist mir nicht bekannt - aber es würde mich schon sehr wundern.

Besonders entzückt ist Katharina über ihre neue Bekanntschaft, denn nie im Leben hätte sie zu träumen gewagt, einen Gardisten der Queen kennen zu lernen. Wenn sie das all ihren Freunden erzählt ... Einst war ein großer Teil von Deutschland mit diesen Soldaten bevölkert, ihre Spuren sieht man noch in vielen Städten.

Chris ist heute Hausmann, was man auch mit arbeitslos übersetzen könnte. Vor ein paar Jahren hat er seinen Pub aufgegeben und findet dafür auch einige Gründe. Schade eigentlich, denn so wirklich viele Pubs gibt es gar nicht, in denen man ein gepflegtes Guinness zischen kann. Inzwischen ist er mit der Halb-Engländerin Nina verheiratet, ist Vater - und Pflegevater - und nun auf dem Weg, sich für diverse Fernseh-Formate zu empfehlen.

Den Moderations-Job über das englische Königshaus hat heute jedoch Alex inne: In unermüdlichem Fleiß packt sie alles aus, was sie über die Queen und deren geratenen und ungeratenen Familienmitgliedern je irgendwo vollständig oder auch unvollständig gehört hat. Es muss ja nicht immer alles den Tatsachen entsprechen, Hauptsache, es entspricht ihren Vorstellungen.

Katharina denkt noch immer mit Schrecken an den Tod Dianas: Zu der Zeit war sie gerade schwanger, und dann versetzt die Weltgeschichte dieser Schwangerschaft den größten Schock, der überhaupt möglich ist: Die Königin der Herzen bricht ihr das Herz! Der Zeitpunkt für ihren Unfalltod war denkbar ungünstig für die große Königshaus-Verehrerin. Ob es bleibende Schäden gibt? Darüber möge sich jeder sein eigenes Bild machen ...

Das alles tangiert Basti wenig, denn ohnehin kann er nicht alle aus dem Königshaus wirklich unterscheiden und jederzeit eindeutig zuordnen. Seine längeren England-Aufenthalte haben ihn zum Glück nicht royal infiziert.

Chris bekommt für sein Dinner fünfunddreißig Punkte, obwohl die zwei Ladies den Kuchen, der ein Nachtisch sein soll, nicht so wirklich gut finden. Was daran jetzt schlechter sein soll als am Rest des Dinners, deren Geschmäcker ich nicht nachvollziehen kann - und darum auch nicht bepunkte - erschließt sich mir nicht. Zumindest hat Chris als Gastgeber jeden einzelnen Punkt verdient.

Der Mann, der aus dem Seebad Brighton stammt, hat sich insgesamt in seiner neuen Heimat so gut eingelebt, dass er hier gar nicht mehr weg will. Da ich nur Brighton und leider nicht Lübbecke kenne, muss ich ihm wohl auch hier zustimmen. Er weiß auf jeden Fall, was er tut - aber warum so ein Kerl jetzt als Hausmann arbeitet und nicht in die Welt zieht, erschließt sich mir nicht. Selbst seine Königin hat sich nie nur auf ihren Haushalt konzentriert - und arbeitet mit 89 Jahren immer noch.

Guten Morgen, Gruß Biene




3 Kommentare:

  1. Das war doch mal was, der Chris aus Brighton servierte ein richtig schön rundes, vergnügliches und authentisches Menü.
    Wie die Piers seiner Heimatstadt: Ein bißchen Jahrmarkt, eine Prise edles Fast food, ein Hauch Traditionelles und eine frische Brise im Abgang.
    Mir gefiel der Abend des Briten sehr.

    Schon seine individuelle gemütliche Küche - ein echter Wohlfühlraum für die ganze Familie - ließ darauf schliessen, dass hier täglich mit Freude gekocht wird.

    Und endlich durften meine entwöhnten Äuglein mal wieder jemanden beim Kauf von dicken fetten rohen Gambas in der Schlale beobachten, frisch zumal, wie schön!
    Gekonnt befreite Chris sie später von Kruste und Gedärm, marinierte die schlüpfrigen Kerlchen mit würzigem Knoblauchchiliolivenöl und ließ ihnen noch ordentlich Zeit, um sich mit diesem köstlichen Aroma so richtig voll zu saugen.

    Das tat dann auch Queenmum Katharina, sie brauchte ordentlich Promille gegen ihre Höhenangst, der Cliffhanger, dem sie sicherheitshalber den Rücken zukehrte betrug mindesten 4-5 ganze Meter - Shocking. Dank der Umdrehungen von Chris nettem Cocktail schaffte sie es aber die Contenance zu wahren.

    Doch zurück zu den köstlichen Scampis:
    Zu diesem Teil der Vorspeise gab es XXL Fritten, selbstgemacht, kurz vorgekocht, auch da wußte einer was er tat, um es lecker hin zu kriegen, sie wurden eigentlich mehr kontrolliert gebraten als frittiert.

    Die Sauce Tatar, simpel zwar, aber ein britischer Klassiker aus den 60ern, lange nicht mehr gesehen, werde ich gerne wieder aufgreifen. Zu den panierten und frittierten Scampies und den Fries - eine unschlagbare Kombination.

    Wenn schon nicht das Entree, dann überzeugte die Hauptspeise: Bestes Rindfleisch, portionsweise angebraten, mit englischem Rinderextrakt (ist etwas spezielleres als ein heimischer Brühwürfel) mit Wurzelgemüsen, Zwiebel und Knoblauch, Tomatenmark, ordentlich Speck, jeder Menge Guiness und der unvermeidlichen Worcestesauce, wurde ein Schmorgericht liebevoll lange bei relativ niedriger Temperatur gegart, das konnte nur gut werden.

    Ob der Teig dazu wirklich ein Blätterteig war, da bin ich mir nicht so sicher, aber er war goldrichtig als Verschluss für die kleinen Pietöpfchen und als Aromatresor zur finalen Überbackung. Fast hätte ich den Fleischtopf gerochen!

    Der frische Cheesecake als Kick zum Dessert, rundete das Menü ab.
    Gäste die an ihrem engen Käsekuchenhorizont scheitern, sind wirklich zu bedauern, einerseits, anderseits sind deren Gastgeber auch nicht zu beneiden.

    My Goodness: Die Welt ist bunt und nicht immer ist ein Käsekuchen lauwarm, fluffig und mit Eiern gebacken.

    Aber wer dermaßen hysterisch auf den Tod einer fremden Frau , "der Prinzessin der Herzen" reagiert, wer zudem englischem Humor ratlos gegenüber steht, von so einer Person erstaunt es dann letzlich nicht, dass sie die einzige ist, die immer wieder fleissig nörgelt.

    Und das Diejenigen am niedrigsten punkten, die am schlechtesten abgeliefert haben, kann auch schon fast als goldene Bauernregel gesetzt werden.
    Da fällt mir ein:

    Morgen ist Siebenschläfer. Mir ist das wurscht, aber der Rest meiner Familie, also speziell meine Schwestern und besonders meine Mutter (jetzt auf Wolke 7) sind fanatische Verfechter der Wahrhaftigkeit des 7-Schl.
    Ich fürchte die haben morgen schlechte Laune. Liebe Grüße Susi

    AntwortenLöschen
  2. Rudi kam gestern nicht auf den Blog - und hat mir seinen Beitrag über die Mail-Box geschickt:

    Moin @ zusammen.

    Auf zu Christian, dem geflüchteten Gardesoldaten der Queen.
    Chris wohnt in Lübbecke, mit Frau und Kindern, mit wunderschönem Ausblick.
    Der Kreis Minden-Lübbecke ist ein Kreis im äußersten Nordosten von NRW, oberhalb von Bad Oeynhausen. Der höchste Berg hat 320 m ü. NN. Lübbecke hat über 25.000 Einwohner und ist sehr Waldreich. Minden liegt an der Grenze zu Niedersachsen und war einst Stammesgebiet der Sachsen. Vielleicht ist Chris in die Heimat seiner Ur-Ahnen zurückgekehrt und fühlt sich deshalb dort so wohl. – lol – Chris stammt aus dem Seebad Brighton, das von den Angelsachsen gegründet wurde.
    Für Katharina ist das Haus mit Hanglage leider nichts, denn sie hat Höhenangst. Bereits in Wup-pertal habe sie Höhenprobleme. Nun wie bei Katharina bekannt, ist ihr Wissen etwas begrenzt. Wuppertal hat Geländehöhen bis 350 also 30 m höher als der höchste Berg bei Lübbecke. Aller-dings wohnt weder Chris so hoch, noch ist Wuppertal überall so hoch.

    Chris hat einen Hang zu Pubs, denn er hat gleich 2 Barbereiche im Haus. Seinen Pub hatte er vor Jahren verkauft, das Haus gekauft und ist jetzt quasi Hausmann. Da er mit seiner Frau und den eigenen Kindern noch Pflegekinder hat, wird da eher nichts mit dem Arbeitsamt zu tun haben. Auch könnte es möglich sein, dass seine Frau einem Job nachgeht.

    So das waren die Nebensächlichkeiten, nun auf zum Kochen.
    In der Küche ist Chris der alleinige Chef und seine Frau darf gelegentlich helfen.
    Den Einkauf erledigt er auch selber, allerdings hat er nur Scampi gekauft.

    Deko: das war klassisch. Ich hätte gedacht, dass Chris die Servietten irgendwie faltet, da er ja die Tage quasi ein Hähnchen daraus zauberte.

    Empfang: am Wohnungseingang erwartet die Gäste eine lebensgroße Queen aus Pappe, hinter der Chris hervor winkt. Chris hat Humor und das Thema war somit voll getroffen.

    Aperitif: Gin und Gingerale kam bei den Gästen gut an.

    VS: sicherlich sollte das Fisch & Chips royal sein, da er Scampi nahm. Aber gebacken wie ein Schnitzel, wäre es nicht meins gewesen. Das war nicht royal, das war Pommes-Bude. Scampi gehören frisch gebraten und nicht aufgewärmt. Die Tatarensauce aus Mayo und Schnittlauch soll angeblich dazu passen. Da könnte ich doch lieber gleich Remoulade aus dem Glas nehmen. Die Chips waren nur sehr fette Kartoffelstäbchen, noch nicht mal braun gebraten. Für ne Party vielleicht OK.

    HG: Gulasch, bzw. Schmortopf statt Rumpsteak. Ich fand´s schade. Das Fleisch wird dabei hart und trocken. Die Teighaube darauf sollte aus selbstgemachtem Blätterteig sein. Ich fand den Teig viel zu dick. Die klassischen Bohnen im Speckmantel waren auch keine Offenbarung. Ein normalen Alltagsessen, mehr nicht. Als die Gäste das zarte Fleisch lobten, fragte ich mich, ob sie was anderes zu essen hatten als vorbereitet.

    DS: ich hätte gerne gewusst, was an dem kalt zusammengeschütten Cheescake so lecker war.
    Da lobe ich mir das Zeug aus dem Becher (mit der Ecke), wo man sich entscheiden kann, ob man die Krümel unterrührt oder nicht. Auch die Erdbeersoße war zu dünn, eher zum trinken. Die weibliche Fachjury hatte sich schon auf Omas Käsekuchen gefreut. Was hat ein Cheescake damit zu tun? Jedenfalls hat es ihnen nicht geschmeckt und die Wertung dafür hat mich überrascht.

    Chris hat sich sicherlich Mühe gegeben, werkelte gekonnt und war ein guter GG. Allerdings ergab das nicht annähernd ein pD. Es war bestimmt meist lecker, aber eher für den Alltag geeignet.

    Teil 2 folgt gleich

    AntwortenLöschen
  3. Teil 2 von Rudis Beitrag:

    Chris ein sympathischer und humorvoller Mensch, der den Schalk im Nacken hat. Sein Denglisch machte mir Mühe ihn zu verstehen. Dennoch ein gelungener Abend. Die Wertungen mit 35 Punkten haben nur die Gäste verstanden, ich nicht. Da war nichts Besonderes dabei und das Ergebnis war mit einigen Fehlern behaftet. Für mich war es keinesfalls besser als das von Sebastian. Für mich eher die Nummer 2. Nun ja, er ging also in Führung und ist damit keine Ausnahme im Vergleich zu anderen pDs.

    Katharina sprach bereits am Anfang von Punktabzügen. Sicherlich traute sie sich nicht, denn Alexandra wiedersprach immer sofort.

    Die 10 Punkte von Manni waren OK, denn der Schotte liebt es einfach, rustikal, quasi handfest. Chichi ist nicht seine Welt und bei einem pD fühlt er sich etwas verloren.

    Alexandra erwies sich als Fremdenführerin, als wenn sich alle im Buckingham Palace befinden würden. Irgendwie hatte sie ein Lexikon über die Königs Familie verschluckt.

    Katharina denkt noch immer mit Schrecken an den Tod Dianas. Der Zeitpunkt für ihren Unfalltod war denkbar ungünstig für sie. Gibt es auch einen günstigen Zeitpunkt für so ein Drama?
    Ihr kindliches Gemüt und die Schwärmerei ist schon Recht naiv. Ich tippe mal, sie hat ihr Wissen über das engl. Königshaus aus der Bunten. Aber sie freut sich riesig darüber, dass sie jetzt allen erzählen kann, dass sie jemand kennt, der 4 Jahre vor der Haustür der Queen stand. Von mir aus kann sie weiterträumen, aber in einer Jury ist sie eine Fehlbesetzung.

    LG rudi

    AntwortenLöschen