Mittwoch, 24. Juni 2015

23. Juni 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Die Queen-Woche - Dienstag in Kempen am Niederrhein bei Manni

Edinburgh
Aperitif: Highlander
Vorspeise: Räucherlachs-Tatar
Hauptspeise: Schottischer Lammtopf
Nachspeise: Gromack



Highlander . Outlander . Dinnerlander

und die permanente so was von Durchlander-Frage von Vox, kreiert in rauchenden Köpfen in durchwachten Nächten am Laptop und dann als Antik-Witz in die Welt des Dinners geworfen: Ja, was nur trägt der Schotte unter seinem Rock? Damit kann man schon mal eine halbe Stunde locker überbrücken, besonders wenn sich Katharina intensivst dieser Frage anschließt, nachdem sie meint, nach dem Aperitif bereits besoffen zu sein.

Manni lebt mit seiner Frau Simone in einer Patchwork-Familie mit sechs Töchtern, arbeitet als Krankenpflegehelfer in einer forensischen Abteilung - und in den Zeiten dazwischen begeistert er sich für sein Hobby, den Highland-Games. In dieser Disziplin hat er schon einige beeindruckende Preise gewonnen, auch wenn die Spiele nicht direkt den Weg in die Zeitungen finden, um somit für alle zugänglich zu sein. Offenbar sind sie für die Gebiete abseits der Highland-Verrückten nicht so wirklich spannend.

Heute ist ohnehin eine anderer Wettkampf angesagt: Es geht ums Kochen, und im Besonderen um die britische Küche. Vox möchte die englische Königin, die gerade in Deutschland weilt, mit diversen Sendungen erfreuen - obwohl es schwer vorstellbar ist, dass sie solche Nebenschauplätze überhaupt wahrnimmt. Aber vielleicht berichtet ihr ein Medien-Diener von diesen Anti-Werbemaßnahmen für die Kost von der Insel. Das gibt dann Ärger.

Am schwersten wiegt der Nachtisch, der quasi nur aus Sahne besteht - und es vermutlich niemals im Leben auf die Gourmet-Veranstaltungen dieser Welt schaffen wird.

Dafür erfreut Manni seine Gäste mit einem Dudelsackspieler. Der versetzt Katharina zurück zum Tag ihrer englischen Landhochzeit - und sie ist völlig hin und weg. Da hat sie doch gehörig etwas durcheinander geschmissen. Englische Landhochzeit, Dudelsack? Das ist als würde man das Oktoberfest mit dem Hansel-Fingerhut-Spiel vergleichen. Aber Katharina steckt wohl alles in einen Sack.

So wie Manni für seine Hauptspeise alles in einen Topf mit kochendem Wasser wirft, das dann dem einen oder der anderen sogar schmeckt - aber ziemlich unappetitlich aussieht.

Für den Gesamteindruck bekommt er sechsundzwanzig Punkte, die ihm die dieswöchige Meisterschaft nicht mehr einbringen können. Man kann davon ausgehen, dass der Queen während ihrer kurzen Deutschland-Visite derartige Koch-Desaster erspart bleiben.

Es reicht ja schon, wenn man uns, den Zuschauern, diese Zumutungen angedeihen lässt. Ich weise die bisherigen Speisen mal ganz hoheitlich und weit von mir.

Guten Morgen, Gruß Biene


4 Kommentare:

  1. Guten Morgen mal ganz in Eile,

    Biene , ich stimme deinem Kommentar vollinhaltlich zu.
    Habe den Anfang gesehen, der Gastgeber könnte mir als Pfleger gefallen, wenn ich
    mal einen bräuchte.
    Der hat bestimmt nicht Rücken.
    Seine Gekoche hake mal hoheitsvoll ab.

    Schon der Kauf von 1 kg vorzüglichem Lammfleisch warf bei mir die Frage auf,
    wenn das geschmurgelt ist, wie viel ist das pro Person auf dem Teller?
    Der Koch hat doch das eine und andere Stück schnabuliert, um es zu probieren.

    Den Gästen war es auch nicht ausreichend, wenn ich es richtig verstand.
    Kann sich aber auf die Beilagen bezogen haben.
    Den Sahneangriff erspare ich euch.

    Nee, netter Kerl, nette Ehefrau und bestimmt eine tolle Familie.
    PD? eindeutig nein.

    Bis morgen, wenn ich etwas weniger gehetzt bin.
    Liebe Grüße aus dem eiskalten Berlin, eure Anna

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    1. Du frierst ja nicht alleine - die Queen friert mit dir. Gruß Silvia

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  2. Moin @ zusammen.

    Auf nach Kempen, am Niederrhein.
    Der erste Satz von Manni: „Oh, es wird schön.“ Leider nein. – heul -
    Manni ist Schottland-Fan und trägt deshalb gerne einen Killt. Was er darunter trägt blieb ein Ge-heimnis. Manni meinte: „Unter dem Killt ist Zukunft.“
    Die Schotten teilen sich in Clans auf und bekriegen sich gegenseitig.
    Bei uns ist das als Nachbarschaftsstreit bekannt, was manchmal auch wie Krieg aussieht.
    Manni ist zum dritten Mal verheiratet. Ob er die Frauen im Kampf gewonnen, bzw. auch wieder verloren hat, ist nicht belegt. – lol –
    Manni ist Krankenpflegerhelfer, was bedeutet, er begleitet als Bodyguard die medizinischen Helfer in einer JVA.
    Die Küche ist sehr sporadisch ausgestattet, was später erklärbar wurde.
    Seine Kellerbar hat auch echte schottische Getränke, wie z.B. Lager-Bier (Real Ale).
    Seine Speisekarte entspricht der Größe seines Langbesitzes in Schottland.
    Wie ein echter Schotte geht er selber einkaufen, denn Boten kosten. – lol –
    Warum er aber in einen teuren Hofladen einkauft, habe ich nicht verstanden.
    Seine jetzige Frau Simone half bei den Vorbereitungen.

    Deko: zwar mit Schieferplatten, normal wären ja eher Brocken angesagt, aber kein Baumstamm. Nee das war doch nicht schottisch. Allerdings fand ich den Freundschaftsbecher original, denn mehr als ein halber Teelöffel Whiskey hatte da nicht Platz. Es gab aber auch einen größeren, einen Verschwenderbecher, so um die 4 cl. Wer den benutzen durfte wurde nicht gesagt.

    Aperitif: Whiskey war dabei, aber viel zu wenig. Katharina war davon allerdings schon beschwipst, was total untypisch für Engländer ist. Beim dem Dudelsackpfeifer fiel ihr emotional ihre Hochzeit wieder ein.

    VS: schottischer Lachs als Tatar. Katharina wusste, dass Tatar ohne Soße, bzw. Mayo ist. Was Manni daraus machte war Frischkäse mit Lachs zerschreddert. Zu einer Pampe. So gesehen ver-wundert es nicht, dass die Schotten viel Whiskey trinken. Für mich bitte noch 1 Flasche extra dazu. Die VS war für mich 46%, ohne kauen. Warum es allerdings irisches Guinness dazu gab, war mir ein Rätsel. Die Wirkung war aber die gleiche und so kam es, dass die Gäste die VS lecker fanden.

    HG: Lammfleisch von der Keule, etwa 1 kg, für 5 Personen. Davon mussten noch die Probierstü-cke des GG abgezogen werden. Das entsprach einer schottischen Verschwendung. Mal gut dass der Metzger es schon zerkleinert hatte. Der Arbeitsaufwand wäre für Manni zu hoch gewesen. Das Fleisch wurde roh in den Bräter für 20 Personen gegeben, mit Gemüsefond begossen, unter einer Tonne Gemüse vergraben und köchelte dahin. Gemüsefond, damit es nicht so sehr nach Lamm schmeckt, herrlichst. – lol - Es entstand ein recht trockener Eintopf und wurde im Brotlaib serviert. Warum es für Katharina zu wenig Fleisch war, habe ich nicht verstanden, es war doch schottisch. – lol – Anscheinend gab es Rotwein dazu.
    Eins hätte mich interessiert, wie weit hätte Manni den Topf schmeißen können. – lol -

    DS: Sahne mit Spuren von Whiskey-Honig und gerösteten Haferflocken. Für mich bitte die 3. Extraflasche Whiskey. Unfassbar, dass Alexandra dazu Bier trinken konnte.

    Ich weiß zwar nicht genau wie Highlander quasi unsterblich werden, aber nach dem Menü habe ich eine leise Ahnung. Als Koch-Utensilien reichten 1 Dreimix, 1 Toaster, 2 Messer, 1 Löffel und 2 Hände. Im schottischen 5-Kampf hat Manni schon div. Titel eingeheimst, beim Kochen wird das nie was.
    Eine weitere Wertung kann ich nicht abgeben, die 46% haben mich am Ende geschafft.

    Ich glaube die Gäste vergaben 26 Punkte, was zusammen von Whiskey, Bier und Wein in etwa den Alk-Gehalt entsprach.

    LG – hicks – rudi - Whiskeyselig und hungrig

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  3. Gab es am Montag scheussliches pseudo-englisches-Dinner für Mädchen, so folgte gestern die männliche Variante.
    Und die stand der Ladys-Version in keinem Deut nach, an Scheusslichkeit, meine ich.

    Wieder eine Welt voller Klischees, Märchen und Mythen, was ja durchaus ok wäre, wenn Manfred nicht felsenfest davon überzeugt wäre, schottischer als jeder Schotte zu sein. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Comic Helden in seinem Kopf an diesem Universum fleissig Hand anlegten.

    Jedenfalls rückte die Kreuzung von Incredible Hulk und Braveheart erst einmal recht brachial einem wunderbaren Stück Räucherlachs zu Leibe.

    Zuerst dachte ich noch, ok, ein recht kleines Messer und komische Schnitttechnik, aber dann musste ich schockiert zusehen, wie Conan der Babar die klein gefetzten Stücke in einen Standmixer warf, um sie gemeinsam mit Doppelrahm und Frischkäse zu einem Unterwäscherosa Breichen zu pürieren. Shocking!!

    Das Wäschebreichen bekam dann noch farbliche Akzente in Lachs und Schnittlauchgrün und wurde - wieder mußte ich mich festhalten - auf die scheusslichste Unterlage verklappt, die ich mir vorstellen kann:

    Auf weissen Plastiktoast! Wenn`s wenigsten ein handgeschnittener, frischer vom Bäcker gewesen wär, in der Pfanne mit etwas Butter geröstet, auch nicht optimal - aber wenigstens nicht total synthetisch.

    Die Gäste waren schon dankbar, dass der Toast getoastet war und der Fisch nicht so nach Fisch schmeckte, was soll man dazu sagen?

    Aber warte, nur warte: Schlimmer gehts immer: Der Hauptgang!

    Wenn einer einen großen Schmortopf auf den Herd stellt, kalten Fertigfond und Wasser in rauen Mengen hinein füllt, darin kaltes, grob gewürfeltes Gemüse, große Würfel Lammfleisch (keine Ahnung welcher Teil des Tieres) zu wenig Gewürz und Kräuter versenkt, dann ist das schon ein schlechtes Omen.

    Seltsam fand ich, dass er diesen Vorgang gemütlich wie Balu der Bär, erst nach verspachtelter Vorspeise in Gang setzte. Eins, nach dem anderen, nur nicht hetzen.
    War ich immer der Meinung gewesen, ein Eintopf müsse schon das eine oder andere Stündchen vor sich hinschmurgeln, so schien Manni ihm gerade mal ein halbes Stündchen geben zu wollen.

    Das leitete ich messerscharf aus der Tatsache ab, dass er parall 5 Brote in den Ofen schob, vom Bäcker bereits vorgebacken, würden die nicht lange brauchen...

    So war es dann auch: Zum Vorschein kamen die abgeschnittenen "Nightmare- on- Elmstreet-Brüste als Brottopf, in die Manne der Highlander, dann seinen dampfenden Eintopf füllte.

    Die Gäste lobten, dass das Fleisch gar nicht nach Lamm schmeckte.
    Leider war es auch sonst recht geschmacksneutral, was mich nicht wunderte.
    Das Fleisch wurde ein um`s andere Mal als zart gepriesen, was mich wiederum bass erstaunte!

    Wieder einmal wird tonnenweise Brot in die Mülltonne gekippt, was für eine tolle, außergewöhnliche Dekoidee. Und so urschottisch, dass sie kürzlich sogar aus Siebenbürgen kam - droht da etwa bald ein Kulturstreit a la Ricola "Wer hat`s erfunden?"

    Aber das allerallergrößte war der Nachtisch, der dem Gestrigen in der Verwendung eines Sahnesees von Ausmassen des Loch Lomond durchaus gleich kam.

    Ich schätze Gromack sehr, es ist ein super Dessert, bei dem vor allem die crunchy Haferflocken, der bittere Honigsüsse, die deutliche Alkoholnote Akzente setzen, alles umschmeichelt von köstlicher Sahne, die aber niemals dominiert.
    In der sensiblen Akzentuierung der Komponenten liegt das Geheimnis. Das ist gar nicht mal so schwer, aber es erfordert doch mehr Kernkompetenzen als Bäumewerfen.

    Schade war`s, man möchte glatt eine Träne verdrücken, angesichts der Möglichkeiten: Was hätte man nicht alles zaubern können aus schottischem Lachs, schottischem Lamm und schottischer Sahne/Honig/Hafer/Whisky?

    Um es mit Shakespeare zu sagen: Love`s Labour`s Lost

    Hier ist Weihnachten mit Rosen 11° und alles blüht, habe mir gestern aus Frust die Edelrose "Heidi Klum" gekauft, trotz ihres Namens, einfach weil sie so schön ist, dunkles pink, große Blüten, schwerer süßer Duft.
    Liebe Grüße vom deutschen Röschen Susi

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