Öne Freifrau von der Lancken kocht genüsslich beim WDR-Ableger vom perfekten Dinner. Nein, eigentlich ist es kein Ableger, sondern eine ganz andere Sendung.
Die Kommentare zu dieser Sendung sind furchtbar ernsthaft und manchmal beinahe lächerlich in ihrer fehlenden Kritikfähigkeit bzw. Kritiklust. Da fehlt eindeutig ein bisschen Pepp! Ob es um Landfrauen geht oder um adlige Damen, es ist ein Einheitsbrei, den der WDR da ohne schlechtes Gewissen abkocht.
Aber das Kochen steht im Vordergrund. Obwohl es auch hier ein paar persönliche Informationen am Rande gibt:
Öne, ich schätze sie mal auf siebzig Jahre plus-minus, denn es wird nicht einmal verraten, wie alt die Protagonistinnen sind.
Sie ist Porzellan-Malerin. Heute ist ihr Atelier in einem kleinen Häuschen, in dem mal das Armenhaus des Gutes war. Ihr eigenes Gut haben die von der Lancken im Weltkrieg verloren. Aber da Öne, wie sie sagt, nie aufgegeben hat, haben sie stringent nach vorn gesehen und leben heute in einem kleinen Paradies. Die Pferde passen ins Bild wie in ein Gemälde.
Und der Hund Biene sowieso. Meine Hündin heißt ja Bienchen - da bin ich schon mal von vorneherein hin und weg. Biene ist viel größer als mein Bienchen, was ja auch logisch ist.
In der Küche hilft Öne die Erfahrung jahrzehntelanger Küchen-Tätigkeit. Da wird nicht rumgemurkst oder geschummelt. Sie kocht Karkassen von Flusskrebsen aus. Sie setzt einen Fond an mit Teilen von Heidschnucken.
Als Vorspeise gibt sie Flusskrebse in einem Nest von Fettucine. Das schmeckt den anderen "von und zu"-Damen hervorragend.
Beim Schneiden des "Lammes" merkt sie, dass der Schlachter sie übers Ohr gehauen hat, denn es handelt sich nicht um ein Lamm, sondern ein älteres Tier. Sie wird wissen, was sie sagt: bei mir kommt Lamm nicht auf den Tisch, also kann ich das nicht beurteilen.
Allein die Nachspeise ist ein wenig eintönig: Apfel-Pflaumen-Auflauf! Da hätte wirklich noch eine kleine Beilage wie z. B. ein Eis gefehlt.
Selbstverständlich geht es auch in dieser Sendung um die Bewerbung der eigenen Produkte der Teilnehmer. Dies wird nur nicht so unsensibel in den Vordergrund gespielt vom Sender, denn er ist ja eher der öffentlich-rechtlichen Zuneigung verpflichtet.
Also: Önes Geschirr ist sicherlich kunstvoll bemalt, aber es trifft auch nicht jeden Geschmack, den man sich vorstellen kann.
Wenn ich mir denke, was Vox aus so einer Sendung machen würde, ist das aber mal eine schöne Abwechslung gewesen. Leider habe ich nicht an jedem Samstag die Zeit, sie mir anzusehen.
Ich bin nämlich manchmal nicht von und zu, aber auf und davon.
Guten Abend, Gruß Biene
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