Kuscheltiere oder Schimanski muss leiden
Anna ist Tatort-Fan, Grafikerin und Flugbegleiterin. Sie ist verheiratet und hat eine kleine Tochter.
Vor allem aber hat sie einen herzallerliebsten Kater namens Schimanski, den sie offenbar über alles liebt. Dieser hat eine eigene Katzenklappe, die sich nur mit seinem implantierten Chip öffnen lässt. So müssen die Nachbarkatzen leider draußen bleiben. Und außer Schimanski kann keiner in der Nacht heimlich nach Leckereien in der Küche suchen.
Die Runde setzt sich aus Bayern und Hessen zusammen, und offenbar sind sich diese nicht grün. Die Gründe für die Aversionen kenne ich nicht. Ist vielleicht ähnlich den Abneigungen der Düsseldorfer zu den Kölnern - eine traditionell vererbte und gepflegte "Feindschaft".
Sie ist ziemlich aufgedreht und redselig und sicher hundertmal höre ich den von mir nicht sehr geschätzten Namen Schimanski. Sie hätte ihren Kater auch Boerni nennen können, denn ein "I" am Namensende sollte natürlich für Katzen schon sein.
Ansonsten schafft sie den Drahtseil-Akt, zwar hibbelig zu sein, aber noch nicht zu nerven. Hoffentlich bleibt das so.
In der Küche hilft der andere Tatort-Fan der Familie, ihr Mann Markus. Er schnibbelt, was das Zeug hält. Nur bei den Rosenkohl-Blättern verliert er letztendlich die Lust, was eine sehr sehr dürftige Beilage zur Hauptspeise ergibt. Fast kann man sie mit der Lupe suchen. Und ich denke an den Schimanski-Tatort "Gebrochene Blüten".
Der gebeizte Fisch zur Vorspeise ist zu salzig geraten - was daran liegt, dass das benutzte Salz nicht grobkörnig genug war.
Aber sonst: Gibt es nicht viel zu meckern.
Traudel und Jutta wundern sich folglich eher über die dürftige Schuh-Parade der Gastgeberin. Es soll auch noch Frauen ohne Schuhtick geben. So grenzt sich Anna schon mal ab.
Es sind keine Meckereien über Schimanskis diverse Angriffe auf den Küchen-Arbeitsplatten zu vernehmen. Rausgeschnitten? Haben die Gäste den Kater dort nicht gesehen?
Am Ende bekommt sie zweimal neun Punkte von den Herren und zweimal acht von den Damen der Runde - und legt damit schon mal ein gutes Ergebnis vor.
Für eine Kritikerin, die auch noch Katzenliebhaberin ist (Katzen kann man nicht einfach von irgendwo fernhalten! Und Wegsperren geht gar nicht), ein unergiebiger Abend. Aber ein sehr schöner Auftakt für diese Runde.
Guten Morgen, Gruß Biene
Guten Tag!
AntwortenLöschenHm.....heute widerspreche ich so ziemlich Allem, bis auf den einen Satzteil "ein unergiebiger Abend."
Die hibbelige, sehr von sich eingenommene Katzmutter nervte mich von der ersten Minute an.
"Komm GERNE rein." "Setz dich GERNE." Bei allen Gästen. Und noch weitere "GERNE". Erinnert mich an den einstudierten Sprech, der heutzutage bei Dienstleistern üblich ist und bei dem sich mir jedes Mal die Haare stellen, weil es keine Freundlichkeit ist, die von innen kommt sondern unecht ist. Müssen Stewardessen aber bestimmt so.
Erinnert mich gerade auch ans Telefonieren mit manchen Firmen: "Pfefferminzia GmbH und Co. KG, Consulting für irgendein Gedöhns, Regionaldirektion West, guten Tag, meine ist Jennifer Müller, was kann ich für sie tun?" In der Zeit, die dieser Spruch beansprucht, hätte ich schon längst erzählt, was man für mich tun kann und mich schon der nächsten Arbeit zugewendet.
Von Katzenhaushalten und deren Esstischen halte ich mich konsequent fern, weil ICH garantiert meckern würde über diverse Angriffe des Stubentigers auf die Küchenarbeitsplatte. Erlebnisse aus früheren Zeiten, die ich hier lieber nicht zum Besten geben möchte, haben sich mir zu sehr eingeprägt. :-)
Es gibt noch 4 weitere Dinerabende diese Woche auf die ich hoffnungsvoll schaue.
Es grüßt an einem kühlen und windigen Frühlingstag
FrauAllerlei
Ja, Frau Allerlei - so herum kann man es auch sehen.
AntwortenLöschenHallo Bienenbienchen,
AntwortenLöschenDu hast sehr schön geschrieben, auch wenn ich anderer Meinung bin. Aber das kommt auch mal vor. Meistens kann ich mich voll und ganz Deiner anschließen.
Also, bitte nichts für ungut! :-)