Dienstag, 1. April 2014

1. April 2014 Das perfekte Dinner - Erster Tag bei Karl-Friedrich in Münster

Dieses Dinner haben vielleicht einige verpasst, denn es wurde Mitten in der Nacht ausgestrahlt, weil es so unterdirdisch ist!

Zwischen den Ohren/Teil 1

muss immer was los sein, meint Karl-Friedrich und wer lesen kann, der kann auch kochen. Ganz nach diesem Motto goes Karl-Friedrich for Dinner-King.

Erst einmal rennt er  aufgescheucht und aufgedreht und ziemlich hirnlos  durch den Laden.  Deutlich sieht man: Der Mann hat noch nie hier eingekauft, vermutlich hat der überhaupt noch nie Lebensmittel selber gekauft.

Dem Redakteur berichtet er ein wenig beleidigt, dass er sich eigentlich für das perfekte Promi-Dinner beworben hätte - und nicht für das popelige Normalo-Dinner. Ja, nun, meinte der mit vielen nervenden Laien-Darstellern bestrafte Redakteur, immerhin wäre er ja nicht Jan-Josef Liefers.

In seiner Küche schüttet er erst einmal den gesamten Tascheninhalt auf den Tisch, als wolle er den Mageninhalt einer frisch eingetroffenen Leiche betrachten und analysieren. In diesem Moment trifft schlurfend seine Küchenhilfe ein und brummt ein paar unverständliche Worte in die Luft.

Der recht kleine Mann ist untersetzt und kann eigentlich kein Freund von Karl-Friedrich sein, denn die beiden Männer sind ziemlich gegensätzlich. Während der eine Worte ohne Ende findet, sucht der andere meist ohne viele Worte die Haare in den Suppen.

"Das ist mein Mieter - der Frank", erklärt Karl-Friedrich auf wiederholte Nachfrage. Und er stellt ihn nur mit Vornamen vor, weil es im TV-Leben so üblich ist, allen überflüssigen Namensballast einfach weg zu lassen. Und sein "der" vor dem Frank erklärt auch schon die Distanz, die hier herrscht.

Ich vermute mal, Frank ist der einzige Freund, den dieser aufgeblasene Professor je hatte. Und ich vermute weiterhin, dass er das nie zugeben würde.

Unterdessen sitzt eine kleine Frau namens Silke im Interview. Sie ist ziemlich klein, nicht nur klein, scheint aber sehr gewitzt zu sein. Sie habe ihren Chef gar nicht davon unterrichtet, dass sie beim perfekten Dinner mitmache - und ein bisschen unwohl sei ihr schon, wenn sie an die spätere Ausstrahlung denke.

Aber bis dahin vergehe ja noch viel Zeit.

In einem anderen Lokal in Münster sitzt Georg und lässt sich zu dem Kommenden interviewen. Er macht einen leicht genervten Eindruck. Sieht fast so als, als hätte er ständig Geldprobleme, mit denen er sich herumschlägt. Sein Beruf wird als verkrachte Existenz angegeben: Nein, in Wirklichkeit steht dort: Antiquar.

Sein Motiv, beim Dinner mitzukochen, scheint eindeutig das Geld zu sein. Und auf die Frage, ob er mit seinem Dinner gewinnen möchte, nickt er ein "Selbstverständlich". Und er habe dafür alle mobilisiert, ihm zu helfen, die auch nur einen Löffel halten können.

Nur seine gute Freundin Anna hätte ihn mal wieder im Stich gelassen und fadenscheinige Entschuldigungen gebraucht.

Ja, eben diese Anna wird in ihrer Dienststelle interviewt. Gleich gibt sie preis, dass sie einen der Teilnehmer kennt: Georg. Der wisse aber nicht, dass sie kochtechnisch nun seine Rivalin sei.

Da ist ein Münsteraner Chaos-Quartett zu einer Vier-Tage-Dinner-Woche angetreten, um mal so richtig aufzukochen und ganz nebenbei vom Leder zu ziehen, dass diese Woche auf immer in Erinnerung bleibt. Nur hält jeder die anderen und nie sich selber für Chaoten. Das ist ja klar: Die Arschlöcher sind immer die anderen.

Das Dinner von Karl-Friedrich sieht schon mal sehr vielversprechend aus: Profiteroles mit Foie Gras und einem süßen Wein als Aperitif: Monbazillac.

Da muss Anna schon mal grinsen und meint, es höre sich irgendwie nach Bazille ein. Sie hofft, es handelt sich nicht um eine linke Bazille.

Silke ist geschockt. Als Liebhaberin großer Doggen mag sie auch Gänse. Aus der Pathologie kennt sie jede Menge Fettlebern, sie möchte bitteschön nichts essen, was schon zu Lebzeiten irgendwie tot war.

Georg schnalzt mit der Zunge, für ihn ist das okay.

Unterdessen werkelt Karl-Friedrich in seiner Küche und verbreitet nichts als Chaos um sich herum. Frank ist ihm bei der Chaos-Bewältigung auch keine wirkliche Hilfe, aber das St. Pauli-Bier zur Entspannung schmeckt ihm. Auf Touren bringt es ihn jetzt aber weniger.

Bei der Sichtung der Vorspeise: Rochenflügel in Weissweinsoße in Begleitung von Pouilly fume! - stutzt Silke. Irgendwie könnte das bisher aufgeführte in direkter Partnerschaft zu ihrem Chef stehen. Das wäre genau nach seinem Geschmack! Abgefahren und hochgestochen.

Sie verwarf nicht zu Unrecht den Gedanken an ihren Chef als Koch dieses Dinners: Er ist der kulinarischste Gourmet, den sie kennt - aber kochen liegt ihm so fern wie ein liebes Wort zu ihr oder sich ein Fussball-Spiel von Werder Bremen anzusehen.

Fortsetzung folgt am Nachmittag

Für die Menu- und Wein-Zusammenstellung bedanke ich mich bei einer lieben Freundin und super Köchin. Sie weiß schon, dass sie gemeint ist.

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