muss man nur kompetent kombinieren können, wenn Talente fehlen oder alles einfach in die Hose geht. Karl-Friedrich erinnert sich an jenes Spargelessen, dass der erfolgreichen Aufklärung von einem Mord folgte:
Damals hat Vadder Thiel Küchen-Talente bewiesen. Ganz heimlich greift Boerne zum Telefon, jetzt soll gemauschelt werden soll.
Wie geplant, trudeln die Gäste der Reihe nach ein, was zur reinsten Verwirrung des Professors führt: Er öffnet die Tür und greift mit seiner Hand erst mal ins Leere - vielmehr über den Kopf hinweg von der ersten Kontrahentin. Es ist Alberich. Damit konnte selbst ein weltweit anerkannter Professor Boerne nicht rechnen.
"Da ist die Stadt voll von ganzen Menschen, und was schicken die mir hier: einen halben Menschen."
"Ich freu mich auch nicht, sie zu sehen, Chef." Das Erstaunen liegt auf beiden Seiten. Weitere harsche Worte werden vertagt, denn Georg Wilsberg trifft ein. Und der trifft auch gleich noch auf Anna Springer - eine wahre Überraschungs-Party.
Unterdessen hört man ein Scheppern aus der Küche, aber niemand darf einen Blick hinein werfen, denn vor der Tür steht Frank Thiel Schmiere, eine Flasche St. Pauli-Bier in der Hand.
Der joviale Professor reicht seinen Aperitif und seinen Gruß aus der Küche und für Anna einen kleinen Happen zusätzlich: "Dich hätte ich auch gern mal auf dem Tisch." Uups, die Pathologen kennen keine Beleidigungen, die sie noch nicht ausgesprochen haben, sie sind ganz harte Brocken. Manche größer, manche kleiner, aber immer ganz hart im Austeilen und Einstecken.
Anna trinkt schon mal ziemlich viel. Georg Wilsberg schließt sich verzweifelt der trinkfesten Anna an.
Die Vorspeise kommt gut an. Und die Gäste machen sich auf den Weg, die Wohnung zu erkunden. Sie landen im Schlafzimmer des kochenden Pathologen. Anna kichert, Wilsberg, der laut Autor zur Frauenlosigkeit verurteilt ist, kann sie gerade noch auffangen, bevor sie vor Lachen aus den Latschen kippt:
An der Wand hängen Poster von Anna Loos. In allen Lebenslagen, von vorne, von hinten, von der Seite. Und Wilsberg meint, dass man nicht mal in Bielefeld eine Wohnung wie diese finden würde.
Der Hauptgang gefällt dann aber besser als der Blick ins Schlafzimmer: Es gibt einen Braten aus der Lende des Wagyu-Rindes mit getrüffelter Rotweinreduktion. Denselben Rotwein gibt es auch zum Essen: 1989er Chateau Petrus. Wenn schon, denn schon!
Alberich und ihr Chef vertagen natürlich jedes klärende Gespräch und widmen sich hingebungsvoll den geistigen Getränken. Sonst ist der Professor ja eher der Genießer, heute ist er jedoch so was von überfordert damit, die Speisen aus der Küche zu holen, dem Drehteam auf die Nerven zu fallen - dass auch ihm nichts bleibt als der Geist des Weines.
Nach dem Dessert tanzen Anna und Alberich auf dem Tisch und Boerne sieht seine liebreizende Assistentin erstmals auf Augenhöhe. Er muss aufpassen, dass sie ihm nicht über den Kopf wächst.
Der Kamera-Blick in die Küche zeigt das Gemetzel, dass der durchaus gute Koch, Vadda Thiel, hier angerichtet hat. Boerne zückt sein Notizbuch und schreibt fleissig Zahlen hinein, reißt den Zettel raus und überreicht ihn dem Redakteur.
"Meine Kostenrechnung für ihre Buchhaltung." - Fix wie ein Denker nun mal handeln kann, hat Boerne alle ihm entstandenen Kosten notiert, die jetzt von Vox zu begleichen sind.
Im Hintergrund singt Anna mit Wilsberg das Lied von den Königskindern, die nicht zusammen finden können. Alberich denkt an Selbstmord. Aber verwirft den Gedanken gleich wieder, weil sie lieber nicht auf Boernes Tisch landen möchte.
Der Vox-Redakteur läuft schreiend davon - und stellt ab sofort die Dreharbeiten in Münster für alle Zeiten ein. Es ist nicht bekannt, ob er den Weg aus Münster hinaus noch schafft, oder im dortigen Landeskrankenhaus Station machen muss.
Gruß Biene
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