Freitag, 27. August 2021

27. August 2021 - Ehrgeiz


„Ehrsucht ist die Schwäche der Menschen, wegen der man auf sie durch ihre Meinung […] Einfluss haben kann. […] Sie ist nicht Ehrliebe, eine Hochschätzung, die der Mensch von anderen wegen seines inneren (moralischen) Wertes erwarten darf, sondern Bestreben nach Ehrenruf, wo es am Schein genug ist.“

– Immanuel Kant

Ehrgeiz

In der christlichen Ethik wurde der Ehrgeiz den Untugenden zugeordnet. Luther hielt den Ehrgeiz für die größte Sünde überhaupt. Er meinte, dass diese Charaktereigenschaft die zentrale Ursache allen Unglücks und Unfriedens auf der Erde sei.

Aristoteles hingegen hielt Ehrgeiz für eine seelische Lustempfindung. Was dem vorgenannten nicht widerspricht.

Max Scheler (Philosoph) hat den Streber als dominanten Sozialtypus der modernen Konkurrenzgesellschaft beschrieben. Angetrieben werde er von Neid und Wetteifer. Die Sache, um die er sich bemüht, sei im Grunde gleichgültig ... es ginge ihm nur um Mehr-Sein und darum, mehr zu gelten (teilweise, aber nicht wortgenau aus Wikipedia übernommen).

Nun gibt es auch Streber, die man zwar nicht persönlich kennen möchte, die allerdings der Allgemeinheit eine Menge Nutzen bringen.

Zu diesen will ich ganz sicher nicht die Mehrheit der Politiker gezählt wissen, die so ehrgeizig sind, dass sie noch an ihren Stühlen kleben, wenn bereits klar ist, dass sie zwar ehrgeizig, aber völlig unbedarft sind, was ihre Qualifikationen anbelangt.

Wenn der Ehrgeiz mit Machtgeilheit einhergeht, ist ohnehin alles zu spät. Fürs Volk zu spät.

Es steht also fest, dass Ehrgeiz im allgemeinen nicht besonders beliebt ist, und der Ehrgeizige eine breite Ausgrenzung erfährt.

Ab wann jedoch ist Ehrgeiz ein gefährlicher Baustein und bis wohin kann man ihn noch guten Gewissens akzeptieren?

Wenn der Ehrgeizige über die sogenannten "Leichen geht" ist es klar, dass gute menschliche Eigenschaften auf der Strecke geblieben sind.

Aber auch Ehrgeiz im Kleinen fällt oft genug sehr unangenehm auf.

Und beim Ehrgeiz im ganz großen Stil bin ich bei der oben aufgegriffenen christlichen Ethik und Luthers Blick auf diese Charakter-Eigenschaft.

Ich könnte noch stundenlang über den Ehrgeiz schreiben - und auch über das genaue Gegenenteil, das ich mit einbringen würde -  aber mir fehlt die Zeit und

einfach auch das gewisse Quentchen Ehrgeiz.


Guten Tag, Gruß Silvia 



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