Donnerstag, 7. April 2016

6. April 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Mittwoch in Braunschweig bei Kirsten



Aperitif: London Buck
Vorspeise: Kartoffel-Birnen-Suppe mit Ziegenkäsepraline, Quittenmousse, gerösteten Pinienkernen, dehydrierter Birnenscheibe, Shiso-Kresse und Schinkenbrot
Hauptspeise: Kalbstafelspitz (Sous-vide gegart), Knoblauch-Kartoffel-Püree, Kartoffelspiralen, Jus, Spitzkohl, Meerrettich-Späne
Nachspeise: Schoko Crémeux, Schokoerde, Mangosorbet, Mangowürfel und evtl. Engelshaar


Zwischen zwei Gefühlen

und ein bisschen dehydriert, weil mir teilweise die Spucke weg bleibt, sitze ich vor dem Bildschirm und höre, sehe und staune ...

Leider nicht nur in eine Richtung. Wo viel Licht ist, fallen auch Schatten. Das ist so vorgegeben.

Kirstens Küche ist mit allem Pipapo ausgestattet und ein Hingucker für alle, die es gern klar und schnörkellos und dennoch mit vielen Inhalten ausgestattet mögen. Hier fehlt nichts, was der Hobby-Köchin Herz erfreut - andere trifft eher glatt der Schlag und die Frage, ob man das alles braucht.

Kirsten braucht es. Offenbar betreibt sie einen Supper-Club in ihrem Zuhause, und so ist alles eingerichtet, wie sie es sich selber von einem Restaurant wünscht. Die wenigen Film-Aufnahmen, die abseits der Küche einen Blick auf den Rest des Hauses freigeben, sehen etwas gemütlicher und gefälliger aus. Aber nur Küche und Esszimmer sind steuerlich absetzbar.

Das Lebendigste an ihrer Küche ist eine Fotocollage, die ihr Sohn gemacht hat: Echte Schweinsaugen, die an Haken hängen. Sicherlich darf jeder sich seine eigene Interpretation zurecht basteln. Ich sage mal: Dahinter stecken zumindest keine positiven Gedanken. Und bei mir erzeugt dieses Bild meine natürliche innere Abwehr. die schreit: Furchtbar!

Ausgesprochen selbstbewusst geht Kirsten ans Werk, bei dem ihr "Freundin" Biggy helfen darf. So wenig habe ich noch nie zwei Frauen in einer Küche miteinander reden hören ... von Lachen war erst recht nichts zu vernehmen.

Die Gäste dürfen zunächst eine Salz-Degustation vornehmen. Mag ja nett sein, aber man kann ein Amuse Gueule auch bescheidener präsentieren. Sei's drum: Klappern gehört zum Handwerk.

Aber Maggi-Fix-Soßenbinder, sicher aus einer "geheimen" Schublade (was da wohl noch so drin ist?) genommen, gehört nicht ins Menü, das den Ansprüchen von Kirsten entspricht. Oder doch? Sie benutzt es auf jeden Fall.

Braunschweig kenne ich nicht. Aber dank Kirsten weiß ich nun, dass es dort nur zwei bis drei gute Restaurants gibt.

Diese Aussage gehört in die Schublade "Geht es noch?"

Höchstens kann sie hier von ihrer Meinung sprechen, aber kein Urteil fällen.

Wenig Herzlichkeit der Gastgeberin wird abgelöst von hervorragend angerichteten Speisen. Die kalte Küche und das kalte Esszimmer unterstreichen die unterkühlte Persönlichkeit. Dem einen gefällt das, der anderen eher nicht. Über Geschmack kann man schlecht streiten.

Sie bekommt glorreiche achtunddreißig Punkte. Obwohl sie sich selber selbstverständlich über die glatte Summe von vierzig nicht nur gefreut hätte, sondern sie als einziges Maß der Dinge hingenommen hätte.

Am Ende sieht sie schwer geschafft aus. Das ist das einzig Natürliche, das ich heute an ihr entdecke.

Guten Morgen, Gruß Biene

3 Kommentare:

  1. Guten Morgen BB,

    dein Kommentar stimmt mit meinen Eindrücken des gestrigen
    Abends komplett überein.

    Ich habe nichts Ergänzendes zu berichten.

    Natürlich hat sie Lob für ihren Kochkünste verdient, dieses
    Dinner hat sie garantiert schon oft zubereitet.
    War alles gut, ich hätte es gern probiert.
    Ist ja auch kein Nachteil.

    Die Punkte gehen in Ordnung, ich tendierte zur 9 weil sie
    einfach eine Werbeveranstaltung absolvierte.

    1 Punkt Abzug für mangelnde Herzlichkeit .

    Heute werden wir die Profiköchin sehen, die aber 38 Punkte
    schwer toppen kann.

    Dafür wird jemand sorgen.

    Bis heute Abend, Gruß Anna

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  2. Moin @ zusammen.

    Heute berichte ich direkt von der Brücke des Raumschiffs Voyager.
    Kapitän Kathryn Janeway wurde durch Tamara ersetzt, die sich sicherlich noch einarbeiten muss.
    Ihre Freundin Biggy, oder anders gesagt, erster Offizier auf der Brücke half bei der Steuerung.
    Da war nur Platz für klare Befehle und für eine Unterhaltung keine Zeit.
    Das Angebot an Technik war fast grenzenlos, nur schien es mit der Bedienung noch nicht so richtig zu klappen, denn Tamaras erledigte einiges noch per Hand. Es kann natürlich auch an der Sprachsteuerung gelegen haben, denn einige div. Dinge erschienen wie von Geisterhand auf der Bildfläche. Der Lieferservice ist auch noch nicht Computermäßig erfasst.
    Es gibt also noch einiges nachzurüsten.

    Aber mal ehrlich, wer braucht so etwas wirklich und wann findet es Anwendung?
    Für wen sollte die Ausstattung eigentlich Sinn machen und wann?
    Wie Tamara erzählte, gehen sie gerne essen, sogar Reisen in die Schweiz, wegen dem kulinari-schen Hochgenuss.
    Christiane war mehr als erstaunt und natürlich musste sie fragen was ihr Mann beruflich mache.
    Ganz klare Aussage aus einem Automat, oder war es Tamara selber: „Er ist selbstständig.“
    Na da fallen mir ja kaum Geschäftsmöglichkeiten ein. - schrei -

    Mit Kochleidenschaft hatte das wenig zu tun. Man schiebe das Rezept nebst Bild in den Automat und das fertige Gericht wird postwendend geliefert. Der Vorteil dabei, man hat keinerlei Stress, kann viel Schmuck und offene Haare dabei tragen und hat Zeit die Küche zu putzen.
    Überhaupt das Putzen schien das Anstrengendste für Tamara gewesen sein.
    Das Putzproblem wird bestimmt auch noch gelöst.
    Auch das Servieren ist sicherlich auch schon in Planung.

    Über das Essen an sich kann man nicht viel Negatives sagen, das hatte Sterneniveau.
    Das Motto sollte nur verwirren und Bodenständigkeit, sowie Handwerk vermitteln.
    Ihre Bodenständigkeit geht so weit, dass es für sie nur 2-3 nennenswerte Lokale in Braunschweig gibt. Was bei ca. 250 Tausend Einwohnern quasi normal ist. – lol -
    Irgendwo in der Weite des Alls mag es so sein, aber in unserer Dimension sicherlich nicht.

    Die paar kleinen Fehler spielten dabei keine große Rolle und machten das Bodenständige aus.
    Einen Rosmarinzweig einfach ohne anzudrücken in einen Drink, damit er keinen Geschmack abgibt, hat nur was Optisches.

    Kartoffel-Birnen-Suppe mit dem Stabmixer pürieren. Hier hinkte die techn. Ausstattung. Sonder-bar allerdings, dass die Suppe cremig war. Aber war sie denn auch noch heiß in der Glasflasche?
    Wie Tamara allerdings dazu kam, Canapés als Schinkenbrot zu bezeichnen, war etwas rätselhaft. Natürlich hatte Tom eine richtige Schinkenstulle erwartet.

    Stärke (pflanzliche Kohlehydrate) ein Bestandteil u.a. von Kartoffeln. Also kein Frevel.
    Soßenbinder hätte sie direkt einstreuen können. Wird bei Spitzkohl aber eher selten angewen-det.
    Allerdings waren für mich etwas zu viele Kartoffeln im Menü, egal in welcher Form.
    Frittieren im All (Balkon) zieht doch Feinde an, z.B. Klingonen, oder?
    Aber sie hatte ja Recht, denn die Fettschwaden legen gerne Steuerungen lahm.

    Eine getrocknete (dehydriert) Birnenscheibe kann auch Niveau haben. Hätte der Goldstaub am DS gefehlt, ich hätte mich doch gewundert. Gold ist ja auch nur ein Bestandteil des Bodens. Mancher würde sagen, es war Mango-Püree aus der Tube, aber nein, das war übliche Astronautenkost.

    Was die Wertungen der Gäste betraf, waren die 38 Punkte rein geschmacklich verdient.
    Nur wem gibt man die Punkte, Tamara oder Nr. 5, die ja bekanntlich lebt.
    Auch fehlte mir da der Bürger und der „Hauch“ Extravaganz war eine große Wolke.

    LG ET alias rudi aus dem All

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  3. Entschuldigung!
    Ich bae die Namen verwechselt und statt Kirsten Tamara erwähnt. - heul -

    LG rudi - hier geht gerade die Sonne auf

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