Samstag, 23. April 2016

23. April 2016 - 3 Sat - Zuckeroma

Foto: M. M.
Darsteller:

Bibiana Zeller
Aglaia Szyskowitz
Karl Markovics

Regie: Xaver Schwarzenberger
Buch: Ulli Schwarzenberger


Zuckeroma

Satire exzellent und vom Feinsten, dezent unaufdringlich auf den Gipfel getrieben, direkt dem Leben abgeschaut. Und herhalten für den morbiden Teil von Wien muss die Omama.

Man könnte synonym  dazu sagen: Oh! Mama!

Und das ist noch stark untertrieben!

Am Ende denken sehr normale Menschen aus einer zuvor durchschnittlich fröhlichen und unbeschwerten Familie an Mord:

Auch vor dem Bildschirm hegt man Mord-Gelüste.

Nach dem Tod des ungeliebten und Melanies Mutter eher lästigen Mannes, zieht die alte Frau in eine Alters-Residenz (Altersheim wäre zu unluxuriös beschrieben). Einziges gesundheitliches Problem der Oh Mama ist ihr Diabetes. Und ihre Uneinsichtigeit für diese Erkrankung.

In der Altenresidenz eckt sie hier und da und eigentlich überall an. Und Melanie, die Tochter, nimmt die Mutter auf Drängen ihres Ehemannes zu sich.

Bald schon verzweifelt die gesamte Familie an den Ansprüchen der Omama. Sie ist nicht nur menschen-, sondern auch tier- und fremdenfeindlich, um nicht zu sagen, rassistisch.

Eigentlich aber kann niemand es ihr recht machen.

Melanie lernt am Grab ihres geliebten Vaters, mit dem sie verbale Zwiegespräche hält, einen alten Mann kennen, der nach seinem Tod niemanden mehr haben wird, der an sein Grab kommt ... Sein Schicksal war dem von Melanie ähnlich.

Unterdessen geschieht so einiges, die Familienmitglieder geben ihr Bestes, mehr als nur genervt von Omama - ich möchte die einzelnen Aktionen  nicht verraten, denn wer Morbides liebt und Mütter oder Schwiegermütter nicht so wirklich, sollte es sich selber ansehen.

Ganz am Ende entschließt sich Melanie, eine Torte zu kaufen ...

Ein herrlicher Film über die Abgründe einem angehöriger und eigentlich nahe stehender Menschen, die man eher hinnimmt als die fremder Menschen. Aber auch das hat seine Grenzen und es ist auch gut so.

Natürlich ist Mord keine Lösung, aber vielleicht ein Ausweg. Smile!

Omimi hat das Ende mehr als verdient, sie hat ihr Leben lang darauf hingearbeitet.

Hervorragende schauspielerische Leistung von Bibiana Zeller, aber eine noch bessere von Aglaia Szyskowitz.            

Fünf von fünf möglichen Sternen.

Guten Tag, Gruß Silvia


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