Hauptgang: Kalb / Karotte / Mais / Sous vide / püriert / geschmort / gewürfelt
Nachtisch: Grieß / Birne / Safran
Let's Dance!
Nein, ich bin nicht in der falschen Sendung gelandet, und auch von einer Dating-Hotline bin ich weit entfernt. Aber für den
sehr angenehmen Dinner-Kandidaten Stefan möchte ich hier seinen eigenen Aufruf weitergeben, denn eines fehlt ihm zu seinem Glück, und das ist eine Partnerin:
Stefan ist 56 Jahre alt und gemeinsam mit seinem Neffen Besitzer einer Lack- und Farbenfabrik, geerbt von seinem Vater. Seit etwa 2012 hat er seine drei inzwischen erwachsenen Kinder allein erzogen.
Als Partnerin wünscht er sich eine humorvolle und unternehmenslustige Frau, die gerne tanzt - während seine 25jährige Tochter Saskia hinzufügt, dass diese nicht spießig sein sollte. Allein tanzen ist eben schwierig ... Kochen können muss seine künftige Partnerin nicht, denn das kann er selber ...
und das zeigt er heute in aller Unaufgeregtheit und mit seinem 21jährigen Sohn Rafael als Schnibbelhilfe. Ich denke, nach dieser Sendung
wird Stefan recht viele Mails potenzieller Tanz- und Lebenspartnerinnen sortieren müssen, die zuvor von Vox an ihn weitergeleitet werden. Aber findige
Detektivinnen finden sicherlich selber heraus, ob er z. B. einen Instagram-Account hat.
Das Menü
Ein bisschen "gastro-sexuell" ist Stefan, denn in seiner Küche befindet sich nicht nur das eine oder andere Gerät, und im raschen Überblick hat er alles, was das Herz eines Hobby-Kochs berührt und was sich wie zum Tanz und nach Wunsch bewegt. Sogar Wärmelampen fehlen nicht ...
aber besser würde er nicht erwähnen, dass er bereits 47 Kochkurse besucht hat: wobei er besonders einen Knödel-Kurs lobt und den Unterricht in der Volkshochschule. Von Sterneköchen ist keine Rede ... Stefan möchte eher bescheiden rüberkommen, aber seine Kochleidenschaft auch nicht wirklich verbergen.
Zur Vorspeise gibt es u. a. ein Rote Bete-Carpaccio mit Topping, selbst hergestellte Ravioli mit Ricotta und Rote Bete und eine Rose aus gekauftem kaltgeräuchertem Faröer- Lachs.
Lachs kann man selber räuchern, meint Andreas. Man kann aber auch die selbstgemachten Nudeln anerkennen, meine ich ...
Die Semmerrolle (Kalb) gart Stefan sous-vide, und am Ende sieht das Fleisch auf den Tellern, die ich im TV sehe, etwas rosiger als als auf dem 6. Teller, der stets fürs Vox-Team bereitgestellt wird und für "Chefkoch" fotografiert worden ist.
Der Nachtisch besteht aus einem Grießflammerie und einer Schokoladen-Ganache - plus einer halben Birne des Anstoßes ...
denn Katja ereifert sich über diese "ganze halbe Birne" als hätte man ihr eine Schwerarbeiter-Portion vorgesetzt. "Weiß inzwischen jeder, dass ich kein Nachtisch-Fan bin ..." fährt sie fort.
Interessiert mich dieses Bekenntnis? Nein!
Wer so offensichtlich Nachtische ablehnt, sollte diese besonders wohlwollend bewerten, weil Opposition allein keine gute Grundlage ist.
Fazit
Katjas "ganze halbe Birne" wird nur getoppt durch etwas, das ich vor vielen Jahren auf einem kleinen Werbeplakat einer ansonsten wirklich guten Buchhandlung gelesen habe:
"Ganze Bücher zum halben Preis."
Nachdem dieser literarische Unfall dort wochenlang zu sehen war, habe ich nachgefragt, ob man auch halbe Bücher zum ganzen Preis erwerben kann.
Beim "perfekten Dinner" gibt es noch andere "Unfälle", denn Stefan bekommt heute die gleichen Punkte wie gestern das
Hackfleisch-Highlight von Annika: 31!
Je 8 geben Annika, Katja und Andreas, 7 gibt Max.
Mehr oder weniger geht diese Sendung als Glücksspiel durch, in dem Ärger vorprogrammiert, aber nutz- und sinnlos ist.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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