Donnerstag, 20. März 2025

19. März 2025 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Ingolstadt bei Nadine


Vorspeise
: Knödel / Parmesan / frischer Trüffel

Hauptgang: Dicke Backen / Pasta / Rosenkohl / Jus
Nachtisch: Eiskalt / Eierlikör / Keks / fruchtig


Ach, Amor, wie schielt er,
erst schießt er, dann zielt er.

© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil.

Diese Sendung ist nicht viel anders, als würden wir Zoo-Tieren bei ihren Fütterungen zusehen: "Fütterung der Pinguine ab 15.00 Uhr - Fütterung der Löwen ab 13.00 Uhr. So zumindest kenne ich es von früher, denn ich war seit mehr als 25 Jahren in keinem Zoo mehr.

Vor einigen Tagen habe ich mich ernsthaft gefragt, warum ich fremden Leuten, die sich im TV tummeln, beim Essen zusehe. An einer Art neugierigem Voyeurismus kann es nicht liegen, denn ich bin nicht besonders neugierig (auf einer Skala von 0 bis 10 liegt meine Neugierde bei höchstens 2). Es kann auch

nicht daran liegen, dass in dieser Sendung die Essenszubereitung ebenfalls gezeigt wird, denn wenn ich Kochrezepte haben will, kann ich in eines meiner vielen Kochbücher sehen, die leider aufgrund der simplen Stichworteingabe bei Google seit langer Zeit ungenutzt im Regal stehen.

Zu einer Antwort bin ich noch nicht gekommen ... und ich fürchte, diese Antwort auch nicht zu finden, weil ich meinen Gedanken nicht auf den tieferen Grund gehen will.

Stattdessen sehe ich heute der 36jährigen Küchenkraft einer Grundschule beim Zubereiten eines Dinners zu. Nadine spricht von

viel Amore, wenn es ums Kochen geht. Und offenbar schielt Amor nicht nur in Liebesdingen, sondern auch, wenn man ihn zum Kochen anruft ... und wenn er nicht selber schielt, dann vielleicht die Gäste, die nicht die beschworene Liebe erkennen.

Es zählt eben nicht nur die Liebe, sondern auch der Wettbewerbsgedanke - und selbst mit viel investierter Liebe kann etwas dabei herauskommen wie das

1. Bild, das ein kleines Kind für einen malt: ziemlich unperfekt, aber auf ewig aufbewahrt, bis sich irgendwann das Papier in Fetzen auflöst.

Nadine hat - so viel erkenne ich - ungeheuren Spaß an der Sache mit dem Kochen ... und an den Kameras natürlich auch.


Das Menü

Mit je einem Spinat-Quark-Knödel pro Gast startet die Jause. Die Knödel baden in einem Sahne-Parmesan-See - und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese Vorspeise ziemlich mächtig ist. Trüffelhobel vollenden das Gericht, und Phillip, der am lautesten nach den Trüffeln ruft, meint am Ende, dass sie recht geschmacklos waren. Das kann sein, muss aber nicht sein ...

Ochsenbäckchen - so beliebt wie recht einfach zubereitet, denn dem Gericht muss man nur genügend Zeit geben. Die Nudeln stellt Nadine selber her ... mit Hilfe ihrer Nudelmaschine, die die fertige Pasta ausspuckt. Hervorragend

sieht der Rosenkohl aus, so meine Meinung. Für Viktoria hätte er bissfester sein dürfen ... Irgendwas ist immer und zu jeder Zutat zu bemängeln. Was für den einen in Ordnung ist, ist es für den anderen noch lange nicht.

Mit Eierlikör-Parfait und gedünsteten Kirschen endet das Dinner: Phillip mag die Kirschen (die ja recht einfach zuzubereiten sind). Jemand anderer meint, es sei zu wenig Eierlikör im Eis.

Ich habe gesehen, dass Nadine recht viel Likör reingekippt hat.


Fazit

Jedem recht machen ist auch heute wieder ein Ding der Unmöglichkeit: Phillip mag vermutlich sowieso nur das, was er selber kocht, denn er war am Montag davon überzeugt, das perfekte Dinner abgeliefert zu haben.

Ein perfekter Gast ist er auf keinen Fall, was nicht nur an seinen "Kritiken" für die anderen Gastgeber liegt:

Er spricht heute von seinem "Tick", in alle Kühlschränke gucken zu müssen: das ist aber kein Tick im Sinne des Wortes, sondern freche und pure Unverschämtheit - unter dem Deckmantel des Ticks.

Vermutlich prüft er auch mit seinem Zeigefinger den Staub auf den Möbeln ... Leute wie er (und damit meine ich nicht ihn, weil ich ihn gar nicht kenne) haben auch in der Schule als Erster den Zeigefinger gehoben, wenn es ums Petzen ging.

Heute wird sein "Tick" erstmals filmisch gezeigt: er guckt nicht nur, er nimmt auch Lebensmittel in die Hände ... das ist alles

ein schlechter Witz, denn lachen kann wohl niemand darüber.

Die Punkte für Nadine: 8 gibt Monika, je 7 Phillip und Viktoria, 6 Katja.

Das ergibt die Summe von 28 Zählern, ganz ohne Amore, aber es ist auch kein schlechtes Bewertungs-Ergebnis.

Die Frage an mich, warum ich anderen beim Essen zusehe, streiche ich fürs Erste: ich sehe diese Sendung eigentlich ganz gern, auch, wenn sie mich nicht

immer erheitert oder mich gar kochmäßig einen Schritt voranbringt.


Guten Morgen, Gruß Silvia


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