Vorspeise: Stück vom Glück - Pasta / Pesto / Salat
Hauptgang: Ab in den Wald und zurück - Schweindl im Reindl / Rotes Kraut / Taler mit Birne
Nachtisch: Süßes, das entzückt - Ausgezogene Rot/Weiß
Frohnatur: Optimismus-Fundamentalist.
© Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939), Prof. Dr.
© Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger (*1939), Prof. Dr.
Monika verbreitet rundherum gute Laune, und ich stelle sie mir als sehr erfolgreiche Verkäuferin in dem kleinen Obst-, Gemüse- und Käseladen ihres Wohnortes vor. Verkäuferin ist ihr Traumberuf, und das ist etwas, das ich mir von vielen anderen, die diesen Beruf ergriffen haben, kaum vorstellen kann. Allerdings muss ich die Verkäuferinnen in meinem Lieblings-Bäckerei-Laden ausgesprochen loben: sie sind allesamt herzlich und stets gutgelaunt, als hätten sie in der Berufe-Lotterie das große Los gezogen.
Steht Monika hinter der Käsetheke, fühlt sie sich nicht nur wie jene "Frau Antje" aus der Werbung, sondern ist "Frau Antje.
Die 62jährige Monika hat ihr 1. Kind bereits mit 18 Jahren bekommen, und es kamen im Laufe der Zeit zwei weitere hinzu, die ihr wiederum 4 Enkel beschert haben.
Verheiratet ist sie mit dem 50jährigen Jürgen - das erinnert mich an meine Schwiegermutter, deren 2. Ehemann ebenfalls 12 Jahre jünger gewesen ist: optisch war der Altersunterschied nicht zu erkennen, ansonsten jedoch spürbar.
Von Monikas großer Familie sehen wir heute allerdings nur ihren Enkel Ferdi, der als Schnibbelhilfe samt seinem Messerbesteck angereist ist ... Da fällt mir
ein, dass es inzwischen messerfreie Zonen gibt ... eine sinnlose Entscheidung, die nur die Papierwelt verbessert ...und andererseits das Papier nicht wert ist, auf dem es geschrieben ist ...
Und der 17jährige Ferdi hat schließlich nur fachgerechtes Schnibbeln von Gemüse im Sinn, wenn er seine guten Messer durch die Gegend schleppt.
Das Menü
Es ist, wie Monika es in ihrem Menü-Titel beschreibt: alles selbstgemacht. Selbst die Käsefüllung für die Vorspeisen-Ravioli hat sie im Vorfeld auf den Weg gebracht. Auf dem Käse-Gebiet ist sie eben die Fachfrau.
Zum Hauptgang gibt es Wildschweinschulter: neben dieser gart sie in einer Auflaufform einen von ihr genannten "Opferbraten", der saftiger sein soll als der Hauptbestandteil und gegen ein trockenes Wildschweinfleisch ankämpfen soll. Offenbar
gelingt dieser Kniff nicht wirklich, denn die Gäste meinen, der Braten sei zu trocken.
Rotkohl und Semmelknödel vervollständigen diesen Gang neben Birne mit Preiselbeeren. Ein wenig mehr als jeweils nur eine kleine, dünne Scheibe Fleisch hätte dem Gesamt-Tellerbild gut zu Gesicht gestanden.
Zum Nachtisch überschlagen sich die Gäste vor Begeisterung: die Hefegebäckküchlein kommen genau so gut an wie das Vanille-Tonka-Bohnen-Eis.
Fazit
Es ist nicht nur ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, dass sie nach vielen Vorbereitungen in ihrer Küche, die für mich ein wenig unübersichtlich geworden sind,
unbedingt noch eine Kleinigkeit einkaufen muss: und diese natürlich in dem schnuckeligen Geschäft, in dem sie arbeitet. Dort wird sie selbstverständlich bereits samt Vox-Team erwartet - ein abgekartetes Spiel, aber wer würde es der Frohnatur Monika übelnehmen.
Solch einen Laden könnte ich mir auch bei uns sehr gut vorstellen, aber die kleinen Geschäfte sterben mehr und mehr. In unserer Großstadt-City gibt es nicht einmal einen "vernünftigen" Lebensmittelmarkt.
Mit den Punkten für Monika klingt dieser Abend aus: je 7 geben Phillip, Nadine und Katja, 8 gibt Viktoria.
Mit 29 Zählern liegt sie am 2. Tag auf dem bislang 2. Platz.
Ich befürchte, dass diese Bewertung vielen Zuschauern zu niedrig ist und schwer im Magen liegt ... aber auf einer Skala von Null bis Zehn sind die Beurteilungen mit einer Sieben nicht
wirklich desaströs und drei Gästen auch nicht negativ anzulasten.
Aber vielleicht ist der Sender bald gezwungen, nur noch die Tafeln von 8 bis 10 als Spielball einzusetzen, oder besser nur noch 9 und 10. Aber selbst das könnte schnell verkehrt sein ... Obwohl:
der Sender lässt sich ohnehin nichts vorschreiben, denn einer muss die Regeln bestimmen.
Es ist wie mit dem Wetter: jeder wünscht es sich nach seinem Geschmack - und das wird auch nicht berücksichtigt - sonst hätten wir bald überwiegend Sonnenschein, während die Natur ohne Mitbestimmungsrecht den Regen bitter vermissen würde.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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