Vorspeise: Sommer in Hanoi - Garnele / Tofu / Fischsaucen-Dip / Hoisin-Erdnuss-Dip
Hauptgang: Baden in Saigon - Südvietnamesische Reisnudelsuppe
Nachtisch: Kokostraum am Mekongdelta - Crème Caramel getoppt mit Kokosflocken
Nicht jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...
- frei nach Hermann Hesse
... und es liegt nicht an dem 25jährigen Philip mit den vietnamesischen Wurzeln, dem 1. Kandidaten der Bremer Woche, der Masterstudent der Sozialpolitik ist, sondern eher an der Zusammensetzung der gesamten Koch-Gruppe. Schon kurz nach dem Eintreffen der Gäste in Philips studentischer 6er-Wohngemeinschaft im Studentenwohnheim
scheint klar zu sein, dass eine Harmonie nur schwer erreichbar ist - und vermutlich auch nicht erreicht wird.
Hätte man vor vielen, vielen Jahren Diana und Camilla in eine Koch-Challenge geschickt, hätte es nicht dramatischer sein können ...
Ob hier auch spontane Animositäten eine Rolle spielen, kann ich natürlich nicht beurteilen ...
Das Menü
Philips Kommilitonin Kim schneit in die WG und hilft ihm, die Zutaten zu schnibbeln - meistens jedoch ist sie unterbeschäftigt. Doch dann fehlt im Kühlschrank offenbar Suppengemüse, und sie radelt schnell zum Supermarkt, um dies zu holen ...
Philip belohnt sie dafür mit dem Wort "Ehrenfrau", während sie "Digga" antwortet - treffen wir uns also in der Mitte und bei dem Wort "Geil" wieder, denn das benutzt er oft - und das kenne sogar ich. Gut, inzwischen kenne ich auch viele andere Begriffe wie "Digga" ... und lehne die Benutzung konsequent ab. Hört sich eben nicht gut an ... auch "Ehrenfrau" ist mir zuwider ... erinnert an etwas, das auch mit "Ehren ..." anfängt.
Im übrigen sehe ich im geöffneten Kühlschrank Sellerie und Möhren und meine, auch Lauch entdeckt zu haben.
Das Menü ergibt sich aus der obigen Karte und natürlich sind mit "Sommer in Hanoi" Sommerrollen gemeint. Zwei Dips rührt Philip dazu an ... und während die Gäste meinen, die Rollen schmecken nach gar nichts, sind die Dips dem einen oder anderen zu scharf.
Die Hauptgang-Suppe ist eine Suppe und bleibt auch eine Suppe. Die Gäste sind sich einig, dass diese ohne jeden Geschmack ist.
Nur der Nachtisch findet ein wenig Anklang.
Fazit
Ich habe einen Gerechtigkeitssinn, unter dem ich hier und da auch schon mal leide: Bei der reinen Ansicht der Speisen habe ich noch anders geurteilt, als zu dem Zeitpunkt, an dem ich von dem fehlenden Geschmack erfahre. Der macht schließlich die Kunst des Kochens aus ...
Nur scharf kann jeder, ohne Geschmack auch. - Ich schätze Philip bislang so ein, dass er auch gar nicht gewinnen will, weil er sich selber realistisch beurteilt (mit 6 Zählern für dieses Dinner) - und weil er sich mit der 800 Euro-Aufwandsentschädigung zufrieden gibt.
Sehr oft - eigentlich meistens - sehe ich leere Weingläser ... dafür gibt es einen Kaffee zum Nachtisch.
Der Unterhaltungswert dieser "Dinner"-Ausgabe? Schwierig!
Hobby-Köche können sicher nicht viel mit dem Menü anfangen, weil sie das besser hinkriegen. Weiterer Wert der Unterhaltung ist eher negativ und wird teilweise von den Gästen geliefert: besonders
Nico und Charlotte stechen hier hervor.
Die Punkte: je 7 geben Elena (die ich akustisch kaum verstehe) und Zeynep, 5 gibt Charlotte und 3 Nico.
Das ergibt eine Ausgangsposition fürs dieswöchige Rennen von 22 Punkten.
Ich bin froh, als ich zu "Inspektor Barnaby" umschalten kann - und beinahe stimmig heißt der 1. Krimi heute
"Die Frucht des Bösen".
3 und 5 Zähler sind wirklich sehr, sehr dürftig ... aber was hätte ich heute fürs Essen gegeben?
Ich wäre ziemlich ins Schwimmen geraten ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen