100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte:
16. Warnung
Über Nacht eingeschlossen in einem Weinkeller
Wer möchte nicht einmal eine schöne Weinreise unternehmen und in diesem oder jenem Weinkeller edle Tropfen genießen? Wer möchte danach nicht weinselig an einem Fluss entlangspazieren und Arm in Arm mit einem lieben Menschen ins gebuchte Hotel wanken?
Das Erlebnis gönnen sich viele. Sie genießen die Kühle der Weinkeller und entscheiden sich für ein paar Sorten des Rebensaftes.
Wer sich aber in solch einem Weinkeller einschließen lassen möchte, muss sich gut verstecken, bevor der Winzer seine Lokalität schließt. Auch sollte er eine warme Jacke mitnehmen, denn es könnte recht frisch werden in der Nacht.
Vielleicht aber hält auch der Alkohol die Blutgefäße warm, wenn er nur reichlich genug fließt. Und daran herrscht in solch einem Gewölbe natürlich nie ein Mangel.
Doch die Nacht könnte lang werden. Vielleicht liegen noch ein paar Häppchen Essbares in einem Kühlschrank? Nur zu, wer durstig ist, darf auch Hunger haben.
Irgendwann jedoch hat man naturgemäß von allem genug: genug getrunken, etwas satt geworden, genug entdeckt im Gewölbe und todmüde. Ein Nachtlager oder gar ein Bett
ist im illegalen Übernachtungsprogramm allerdings nicht enthalten. Es könnte eine Nacht auf einem harten Untergrund werden.
Gar nicht zu reden davon, wie sich der frühe Morgen für jeden einzelnen Eindringling anfühlen wird. Dann beginnt die hastige Suche nach einem Kopfschmerzmittel,
und vermutlich wird man nicht fündig.
Danach kommt noch die Peinlichkeit, vom Inhaber des Weinkellers nicht unentdeckt zu bleiben. Diese Peinlichkeit könnte direkt zu einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch führen ... und der Frage: war es das wert?
Natürlich sind diese Erlebnisse, die ich in dem Label zusammenführe, keine empfohlenen, sondern das genaue Gegenteil davon: lasst es sein!
Aber die Gedankenspinnereien darüber sind nicht verboten und ich öffne nun eine legal erworbene Flasche Wein und
dabei darf mich jeder erwischen, ich werde ein warmes Bettchen haben und einen gefüllten Kühlschrank. Für alle Fälle habe ich sogar
eine Packung Kopfschmerztabletten auf Vorrat.
Prost.
Guten Tag, Gruß Silvia 
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