Mittwoch, 25. Mai 2016

24. Mai 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Münster bei Thomas



Aperitif: Himbeerlikör mit Waldbeeren und Sekt
Vorspeise: Lachsroulade & Garnelencocktail an Salat
Hauptspeise: Lammfilet an Ratatouille und Kartoffelpüree
Nachspeise: Westfälische Quarkspeise mit Pumpernickel und Kompott


Der Mann mit der Mütze

und damit ist nicht der auf den Stromkasten gemalte Gerhard Mercator gemeint, sondern Thomas, der seine Mütze bis zum Ende der Woche vermutlich nur abnehmen wird, falls ihm jemand etwas Geldwertes dafür bietet.

Unter Strom steht er zwar nicht, denn dafür ist in dieser Woche Mareike, oh sorry, Prinzessin Mareike, zuständig, die sich gern und ausführlich in den Vordergrund redet. Ihr Händchen hebt sie nicht zum dezenten Zuwinken an ihre Untertanen, sondern

zum Abwinken diverser Speisen.

Sie mag sehr vieles nicht und isst anderes nur unter Vorbehalt. Und während sie unschuldig Thomas' Hund Bammeli streichelt, lästert sie ohne Schuldgefühle über Herrchens Menü.

Sie weiß: Hunde verstehen nicht jedes Wort, auch wenn viele Frauchen und Herrchen dieser festen Überzeugung sind - und ich sage mal:

Das ist auch gut so. Deshalb lieben sie uns so sehr.

In seiner bemützten Gemütslage empfindet Thomas sein Dinner als nahezu perfekt. Das ist nur einen Hauch von der Wirklichkeit entfernt oder auch so weit, wie der Weg von Sylt nach Münster ausmacht ...

Auf Sylt hat er in der Gastronomie gearbeitet und seine Frau Monique kennen gelernt. Wir lernen Monique heute nicht kennen, sie schnibbelt und verschwindet dann wieder ...

Inzwischen arbeitet Thomas als Erzieher und bringt die schönsten Mützen in das Leben seiner Zöglinge.

Besonders der Hauptgang und das Schicht-Desserts als ungekrönter Abschluss vieler Dinner reißt doch wirklich keinen vom Hocker.

So dröge sieht der Hauptgang aus, denn ihm fehlt nicht nur das Salz (okay, man kann auch nachsalzen!) - sondern auch die Soße:

Noch nie gehört, Thomas? "Das Geheimnis liegt in der Soße" (aus dem Film "Grüne Tomaten).

Denn blank, blass und ungeschminkt geht der Gang ins Rennen.

Und wenn auch das Schicht-Desserts sich in einem von den meisten anderen dieser Art (oder Unart?) in der Beigabe von Schwarzbrot (Pumpernickel) unterscheidet - ist das kein Burner.

Natürlich schmeckt das "schwatte Brot" zu einem Dessert. Ich habe das zuletzt in meiner Kindheit hier und da gegessen und es nicht so sehr in verzückter Erinnerung behalten, dass ich das nun jede Woche auf den Tisch bringen muss. Ach ja - eigentlich überhaupt nicht.

Thomas bekommt dreißig Punkte und zieht gleich mit der Prinzessin.

Am Ende spricht er von seiner Schützengemeinschaft, in die er eigentlich nie nie eintreten wollte, aber

wenn schon der ganze (Vor-)Ort dort vertreten ist,

kann man sich nicht abseits stellen.

Man kann schon, aber Thomas nicht.

Ich bin jeden Tag froh, in einer Großstadt zu leben, in der wenigstens jeder Gruppenzwang weg fällt. Obwohl ich mich dem sowieso nie beugen würde.

Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Thomas mit der Mütze,
    so geht er in die Dinnergeschichte ein.

    Bin ich spießig wenn mir spätestens bei Tisch der Gedanke
    kam, wie muss es unter dem Deckel unangenehm müffeln nach
    der ganzen schweißtreibenden Kocherei?

    Niemals käme ich auf den Gedanken mit der Kleidung, die
    ich beim Kochen trug, meine Gäste zu empfangen.

    Thomas trug die Mütze auch schon am Vortag.igitt.

    Es geht aber um das Menü.

    Da hat mich nichts vom Hocker gerissen. Salzlos oder
    salzarm stört mich nicht, man kann nachwürzen.

    Eher stören mich graue Lammstücke auf dem Teller, ein
    Sößchen hätte die Farbe verdecken können.

    Pumpernickel mag ich nur mit Butter und Käse drauf.

    Also fiel auch diese komische Schichtspeise in Gläsern
    bei mir durch.

    Da es einigermaßen schmeckte fand ich Punktegleichstand okay.

    Plappermeike hat mich auch nicht überzeugt.

    Hier ist es schön kühl und windig.
    Gruß ,Anna

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