Sonntag, 15. Mai 2016

15. Mai 2016 - 3 Sat - "Love-Story"



Love Story

Eigentlich mag ich solche Filme nicht, aber uneigennützig will ich mir den Schmalz-Fetzen noch einmal ansehen.

In Sachen Tränen vor dem Bildschirm ist er beinahe unerreicht, wenn mir auch die Tränen bei dem vormaligen Anschauen total abhanden gingen - und jetzt auch ... fast, beinahe.

Also rein in die Welt des reichen Jungen, der sich in ein armes Mädchen verliebt ..."Preppie" nennt sie ihn

und der Spruch:

"Liebe heißt, niemals um Verzeihung bitten zu müssen" -

geht mir an die Nieren. Um nicht zu sagen, auf die Nerven.

Mit einem unverzeihlich süßen Blick entfleucht dieser Satz Jenny. An ihrer Stelle wären mir die Gesichtszüge entgleist - und es hätte keine Zucker-Worte gegeben.

Zwei Kinder der 1970er Jahre, das eine von Geldadel, während sie, Jenny, vom Intelligenz-Adel geprägt ist, aber auch

von der Bodenständigkeit, sofern Hollywood dies für kompatibel hielt.

Zwei, die sich in den 1970er Jahren gesucht und direktemang fürs Kino gefunden haben, um der Welt zu zeigen, wo die Romantik zu Hause ist.

Im Kino!

Ein Welterfolg - denn zwangsläufig erkrankt Jenny an Leukämie. Und niemals hat die Welt jemanden so "schön" an einer Krebserkrankung sterben sehen.

Eine andere Krebsart wäre selbstverständlich nicht so poetisch schön gewesen. Eine, an der eher ältere Menschen würdelos sterben - No Way!

Oliver springt über seinen Millionärs-Sohn-Schatten. Heutzutage wäre sein Vater Milliardär, denn die Zeiten und der Geldgewinn ändern sich ...

Zu retten ist Jenny dennoch nicht. Filmreif muss sie sterben.

Erwähnenswert sind eher der flapsige Ton und die flotten Wortwechsel - davon haben wir gelernt. Hierzulande wurde früher alles nur bierernst transportiert

oder kommentiert.

In Hollywood bekommt selbst der Tod noch sein Quantum Humor um die langsam weiß werdenden Ohren und sterbenden Organe ab ...

Ein Erfolg ist ein Erfolg. Und den kann auch ich nicht schlecht reden.

Ob es mir gefällt oder nicht. Volle Punktzahl für soviel Schmalz. - Oh, Preppie, für dich wäre ich auch gestorben. - Für dich, nicht für Ryan O'Neill.

Und dann weine ich ein kleines Tränchen ... Ganz ohne Verscheißern. Versteht sich von selbst.

Und die Erkenntnis kommt: Jeder stirbt ein klein wenig leichter mit Liebe im Gepäck - wo auch immer die Reise hingeht.

Guten Abend, Gruß Silvia


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