Spargelzeit
Den Münsteraner Tatort von 2010 habe ich mir gestern noch einmal angesehen. Mein Fazit dazu ist, dass über die heutigen Flachland-Tatorte manche Leute wohl nur noch aus
Gewohnheit lachen.
Sehr humorvoll ist dieser Krimi "Spargelzeit". Ein bisschen anrührend sogar die Besorgnis von Boerne um ein junges Mädchen, das zwei Jahre zuvor vergewaltigt worden ist.
Der Mord war auch ein beachteter Mord (im Gegensatz zu den letzten). Die Täterin die eigene Tochter.
Und die noch nachwirkende Ursache des Mordes war ihre Vergewaltigung.
Noch kein Thiel, der mit Boerne ein Tänzchen wagt oder ihn sogar zum Schein heiratet.
Einfach ein Tatort, dem man den Spaß der Darsteller am Dreh anmerkt.
Den haben die zwar heute auch noch, aber noch lange hat nicht jeder Zuschauer mehr diese Freude am Einschalten und mentalem Abschalten bei einem Krimi aus der Provinz. Da wird eher mal der Fernseher frühzeitig abgeschaltet.
Längst ist es den Eseln (den Drehbuch-Autoren) zu wohl geworden, und sie gleiten aufs Eis ...
Kultstatus haben der Kommissar und der Rechtsmediziner durch frühere Filme erlangt. Die letzten sind nur noch albern und intelligenter Humor geht ihnen abhanden.
Schwarze Komödie? Eher auch nicht!
Klamauk im unteren Bereich trifft es.
Absurde Handlungsstränge sind reichlich vorhanden. Und nichts ist weniger wichtig als der zugrunde liegende Kriminalfall. Eigentlich stört der nur noch ...
Und wenn das ganze Münster-Dilemma nicht unter dem Label
Tatort
laufen würde, so würden wohl auch viel weniger Zuschauer zusehen.
Die guten Darsteller müssen jedoch wissen, was sie tun, wenn sie jeden Unsinn spielen. So lange, bis sich dieser Tatort endlich erledigt hat.
Es sei denn, die Drehbuch-Autoren bekommen noch mal die Kurve.
Vielleicht ist meine aber auch nur eine Einzelmeinung und die Mehrheit ist der Auffassung, dass
es gar nicht dumm genug sein kann, was man dem Zuschauer zumutet.
Guten Tag, Gruß Silvia
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