Samstag, 6. Juni 2015

6. Juni 2015 - WDR - Bottle Shock - Die Chardonnay-Cowboys



Bottle Shock - die Chardonnay-Cowboys

Und die Aussage: "Wein ist in Wasser aufgelöstes Sonnenlicht."

Ein Film nicht nur für Weinliebhaber, sondern für Menschen mit neuen Ideen und dem unbedingten Willen, etwas zu schaffen, was am Ende außergewöhnlich gut ist. Aber auch ein Film über die Zweifel von Pionieren, die ihre Profession eher als Hobby ansehen - und Angst vor dem Scheitern haben.

Ein Engländer lebt in Paris und betreibt einen Weinhandel. Keine Witze  von hier  über Engländer, die dem guten Geschmack frönen. Er hat die Idee, die neuen kalifornischen Chardonnays mit den herkömmlichen französischen vergleichen zu lassen. Es ist das Jahr 1976, und wehmütig erinnert man sich in Kalifornien an Woodstock: das vor sieben Jahren das Ereignis schlechthin war.

Bo lebt und arbeitet mit seinem Vater auf einem Weingut. Der Vater sieht sich als ambitionierten Hobby-Winzer. Und wenn mal irgendwas nicht so klappt wie es soll, so boxt er eine Runde mit seinem Sohn - und schlägt ihn in die Bande.

Auf eben dieses Weingut stößt der englische Weinhändler, der den französischen Weinen ergeben ist. Er will in Frankreich eine Blindverkostung veranstalten, in der bekannte französische Weinkritiker Weine beurteilen sollen.

Doch dann das Elend auf dem Weingut von Bo's Vater: Der Wein, frisch abgefüllt aus dem Fass, ist nicht weiß, sondern - braun! (Auflösung: Nach ein paar Tagen ist er wieder weiß)

Der Geschmack des Weines hingegen ist einwandfrei bis himmlisch. Papa schmeißt die Klamotten hin, will den ganzen Ertrag auf einer Müllkippe entsorgen lassen ...

Doch die Entsorger wittern ein kleines Geschäft. Und verkaufen den Wein an eine Lokal-Inhaberin, die Bo kennt. Und so wird geretttet, was unbedingt gerettet werden musste.

In Frankreich ist Bo anwesend (die Leute mussten Geld zusammen werfen, damit er dorthin fliegen konnte). Und der Wein von Bo's Vater gewinnt absolut - die Wein-Gaumen-Verwöhnten ahnen gar in der Blindverkostung nicht, dass dieser Wein überhaupt woanders herkommen könnte als aus Frankreich.

Der englische Weinhändler ist unglücklich über diesen Sieg, zumindest ein bisschen - denn er zerstört den Mythos von der französischen Vorherrschaft in Punkto Weinen.

Im wahren Leben war der Wein aus Kalifornien ein Roter. Im wahren Leben wurde diese Blindverköstigung dreißig Jahre später wiederholt - und wieder siegte ein kalifornischer Wein. Und Bos Weingut gibt es noch immer.

Guten Tag, Gruß Biene





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen