Dienstag, 2. Juni 2015

1. Juni 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Braunschweig bei Stefan

Zwei turtelnde Wasser-Schildkröten


Aperitif: Rudolf's Royale
Vorspeise: Mini-Burger mit Blauschimmel und Erdbeer-Rucola-Salat
Hauptspeise: Kross gebratener Kabeljau mit Kartoffel-Sellerie-Ragout und Bacon
Nachspeise: Rudolf's Walnuss Parfait


Eine Schildkröte fürs Leben

schläft zur Drehzeit auf dem Dachboden den bald endenden Winterschlaf, wobei ich mal von einem Besitzer dieser entschleunigten Tierart gehört habe, sie sollten im Kühlschrank überwintern.

Vox, eher wie der Hase, schnell und oberflächlich, stellt nicht die Frage nach dem Alter des interessanten Tieres: "Die Schildkröte kann mehr über den Weg erzählen als der Hase". Aber Vox interessiert der Weg nicht wirklich. Unermüdlich ziehen die Drehteams von Stadt zu Stadt und gucken den Leuten bei ihren Kochkünsten, Kochversuchen und Kochunfällen zu, um dies den Zuschauern zu präsentieren, die im allgemeinen viel Spaß an der Sendung haben.

Stefan lebt in einer Männer-Wohngemeinschaft, und seine Freundin Linn, die mit ihm gemeinsam eine Ausbildung in Physiotherapie absolviert, ist der weibliche oft anwesende Faktor in dem männlichen Umfeld. Heute hilft sie beim Schnibbeln - und käbbelt sich mit ihrem schildkrötenverliebten Stefan. Das ist auf einer fernsehtauglichen Skala in etwa so lustig wie der am Vortag gesehene Münsteraner Tatort - aber lange nicht so abgefahren.

Derweil stellen die anderen Teilnehmer sich und ihre Leben ein wenig vor: Die jüngere Monika hat sieben Kinder - und zieht damit gleich mit Ursula von der Leyen. Wie die Mutter der Kompanien und Herrin über zielunlustige Schusswaffen ist sie die "Mutter" für alle an ihrem Arbeitsplatz.

Der vollbärtige Florian nimmt teil, um seinen Nachbarn irgendetwas zu beweisen. Offenbar mögen die ihn und seine Anlage?-Hunde nicht so wirklich. Es kommt die Zeit, da pfeift man drauf, irgendwem irgendwas beweisen zu wollen ...

Stefans Vorspeise kommt gut an -  wenn nur der dominante Senf nicht alles überdecken würde. Die Hauptspeise sieht eher nach diätetischer Schonkost aus. Vielleicht hat der Nachtisch es raus gerissen, denn man schenkt ihm zweiunddreißig Punkte.

Und ab heute hoffentlich ein bisschen mehr "Action" in Braunschweig.

Guten Morgen, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Nein, Braunschweig ist nicht Bielefeld, Braunschweig gibt es! Auch wenn vieles gestern nicht von dieser Welt schien. So stand noch - ganz real ´- Spiderman im Flur, in der Küche jedoch half seine illegitime Schwester Schneckenwoman dem Held des Abends bei den Vorbereitungen.

    Beziehungsweise - sagen wir es, wie es war: Sie transferierte den Zeitbegriff in eine noch nicht einmal Einstein bekannte, unentdeckte Dimension, liess sich dabei mehrmals von sich selbst unterholen (der Begriff "überholen" greift hier nicht) und bremste sich durch scherzhaftes Nachmessen der Gemüsewürfel noch weiter aus.

    Ich bekam einen Affen vor der Glotze und belästigte meine Familie nach langer Zeit mal wieder mit Geschrei.

    Endlich, nach gefühlten Ewigkeiten kamen dann die Gäste und es wurde an den Cocktails rumgelutscht und die Burgerproduktion gestartet. Und der, der gefiel mir grundsätzlich richtig gut.
    Die frischen Hefeteigbrötchen, die schön eingelegten Balsamicozwiebeln, die dünne knackige Apfelscheibe, der Gorgonzola, das Salatdressing mit der Erbeerbalsamiconote. Das war klasse.
    Nicht so gut fand ich den quasi ungewürzten dicken Hackklops und den heftigen Senfaufstrich. Warum nicht ein wenig Senf in richtig angemachtes Hack? All die ausgesuchten, gut kombinierten Zutaten fielen dem aggressiven Mostrich zum Opfer, schade!

    Das fand vor allem Deborah, die sich ja - warum auch immer - soooo auf einen Burger gefreut hatte. Bei der falschen Sendung gelandet?
    Deborah hatte viel damit zu tun, den anderen wichtige Infos über sich selbst zuteiI werden zu lassen, nach denen diese sie nicht gefragt hatten. Ich tippe mal auf zahlreiche Selbstporträts in ihrem Heim.

    Das Hauptgericht weckte allein schon mit dem Begriff "kross" Erwartungen, die Stefan sichtlich nicht erfüllte.
    Er briet, in heissem Wasser zwangsaufgetauten (schüttel) Kabeljau, nachdem er ihn bis zur Unkenntlichkeit zerpflückt hatte, auf der Hautseite an. Das war`s denn auch.

    Das handgeschnitzte Gemüse dazu, fand ich von der Idee her gar nicht mal schlecht, mit etwas Beure Manié - oder ordinär Mehlbutter - gebunden, ordentlich ausbalanciert mit Salz und ein wenig Süße, frische Petersilie drüber, das wäre fein zum Fisch.
    Sellerie ist ein sehr delikates oft stiefmütterlich vernachlässigtes Gemüse.
    Aber die Beigabe von Creme fraiche hat Stefans Beilagensuppe noch mehr verflüssigt und geschmacklich den Fadheits-Faktor unschön gesteigert.

    Das Dessert, niemand schien die verbrannten Walnüsse geschmeckt zu haben, was für ein Glück!
    Alle mochten das Parfait und tatsächlich war es geschickt, das steinharte Gefrorene (warum nimmt fast niemals jemand beim perfekten Dinner ein Parfait rechtzeitig aus der Kühlung, so dass es ein wenig antauen kann?) mit den erhitzten Rumpflaumen zu übergiessen: Es wurde dadurch einen hauch weicher und war nicht mehr so widerspenstig zu essen.

    Obwohl Deboooorah - warum denke ich da bloß immer an booooring - die Eiskristalle störten. Da kristallisiert sich doch schon eine feinschmeckende Kritikerin heraus, oder?

    Gut fand ich an Stefans Menü, dass es anders war als der übliche Kram, bisschen mehr Würzen lernen, einige Grundkenntnisse ausbauen, und das kann was werden mit dem Jungen, der so alt aussieht.

    Mal sehen, was das Mutti heut so zaubert, ich werde auf jeden Fall Block und Stift bereit halten um alle diese wunderbaren Doppelnamen zu notieren.
    Cheyenne-Charlene hat schon gesagt dass sie mir hilft, das gute Kind.

    Aus den Scheintropen bei wahnsinnigen 14° grüßt Susi

    AntwortenLöschen
  2. Moin @ zusammen.

    Braunschweig, die Stadt des Löwen Heinrich, ist auf die Schildkröte gekommen.
    Stefan, mit einer Ausbildung zum Restaurantfachmann, macht jetzt eine Ausbildung zum Physiotherapeut, da er keine Freude mehr am Bedienen von Gästen hat. Eigentlich die optimale Voraussetzung fürs pD. Aber egal, auf alle Fälle verdient er jetzt mehr.
    Er wohnt in einer 3er Männer-WG, unterm Dach juchhe. Wie bei vielen Altbauten üblich, ist ein Abstellraum, bzw. Ersatzkeller auf dem Speicher. Dort haben sie quasi ein Gästezimmer einge-richtet, wo auch die Interviews stattfanden und Schildkröte Rodolf überwintert. Seine Freundin und Studienkollegin Linn, half bei den Vorbereitungen. Im Prinzip konnte man sagen, sie machte die Vorbereitungen, wenn auch mit gebremstem Tempo. Stefan beschäftigte sich eigentlich nur damit, Walnüsse zu verbrennen. Dabei ließ er aber erkennen, dass Humor ihm nicht unbekannt ist.
    Dass die Gäste ihn auf einem Foto älter einschätzten, war nicht gerade schmeichelhaft, aber für Stefan nicht dramatisch.

    Deko: den Küchentisch hatte Stefan kurzer Hand in sein Zimmer gestellt. Den Rest vom Pfingst-sturm Ela (2014) als Deko war etwas speziell.

    Aperitif: die Bezeichnung leitete sich von seiner Schildkröte Rudolf ab. Schon sonderbar was so eine Schildkröte alles trinkt.

    VS: die Idee war gar nicht so schlecht. Auch macht so ein Burger mehr Arbeit, als 2 angebratene Garnelen auf einem Salatblatt zu servieren. Allerdings hätten sie zur Speisenfolge besser gepasst. Die Brötchen hatte er selber gebacken und die Einlagen echt gut. Mich verwunderte, dass der Dijon-Senf solch mächtigen Geschmack haben soll, so dass man noch nicht mal den Blauschimmelkäse herausschmeckte. Das die Rinder-Frika nicht herausschmeckte, war verständlich, denn Würze fehlte ihr. Dennoch schmeckte es allen. Der Erdbeer-Rucola-Salat war einfach, eher Erdbeeren auf Rucola gelegt, Salat ist etwas anderes, passte aber gut dazu.

    HG: TK Kabeljau und kross braten ist sicherlich schwer, denn Tauwasser bräunt nicht. Würze war auch nicht vorhanden. Auch sollte er anschließend nicht auf einer weichen Unterlage serviert werden. Der TK-Fisch schmeckt höchstens nach nassem Papier und kein Vergleich zu frischem Fisch. Das Kartoffel-Sellerie-Ragout war nicht gestampft und schmeckte dennoch allen. Das Schwierigste daran war sicherlich das Messprotokoll mittels Zollstock für die Sellerie- und Kartoffelwürfel. Der Bacon sollte angebraten sein, hatte aber höchstens Zimmertemperatur. Das war eher ein Schnellgericht mit fadem Fisch und der langweiligste Gang.

    DS: schon wieder etwas von der Schildkröte ihrer Speisekarte. Das Parfait war bereits fertig. Der Sinn eines Parfait scheint unbekannt zu sein, denn es wird meist knüppelhart serviert. Dass Deborah die Eiskristalle bemängelte, konnte ich verstehen. Den warmen Pflaumen-Rumtopf hätte er aber besser unter dem Parfait anrichten sollen, anstatt drüber zu basteln. Aber den Gästen mundete es.

    Stefan hatte sich wenig Gedanken über ein pD gemacht und einfach etwas erstellt, was ihm selber gut schmeckt. Leider war´s nicht ganz gelungen. Es war eher ein Essen für Party-Freunde, aber mal was anderes. Stefan war ein sympathischer GG, der sich aufmerksam um seine Gäste kümmerte. Für eine gute VS, fast gutem DS und geschmacklosen Fisch im HG waren die Wertungen zu hoch. Das lässt erahnen, dass es eine hochwertige Woche wird. – lol –

    Bei den Gästen darf man gespannt sein wie sie sich entwickeln.
    Deborah studiert auf Lehramt, was ich mir bei ihrer Stimmlage schwerlich vorstellen kann.
    Di-Monika ist von Beruf Mutter, nennt sie doch 7 Kinder ihr Eigen. Ob damit die Familienplanung abgeschlossen ist, wer weiß.
    Mi-Monika betreibt mit ihrem Sohn zusammen eine Steuerberatungs-Agentur. Sie baut auf ihre lange Kocherfahrung. Ich bin gespannt.
    Florian, der bereits zu anfangs die Bezeichnung „Pausenclown“ erhielt, ist Werbefachmann. Ich bin gespannt was sich hinter der Maske verbirgt.

    Der erste Abend war nicht gerade unterhaltsam und ob´s besser wird, ist schwer zu sagen.

    LG rudi im nasskalten Tag bei 18°C

    AntwortenLöschen
  3. Lieber Rudi, Di. Monika legte Wert auf die Tatsache, Assistentin der Geschäftsleitung zu sein.

    Sie ist somit mehr als nur Mutti, obwohl mehr Mutti als sie ja wohl kaum geht?
    BB verglich sie mit unserer Bundes Ursula und ich glaube, so würde sie lieber wahrgenommen werden. Liebe Grüße, Susi

    AntwortenLöschen
  4. Ich find’s ja immer wieder spannend, Einblicke in fremde Wohnungen zu erhalten. Gestern also bei Schwiegermamas Liebling Stefan, dem völlig entschleunigten Halbjahres-Schildkrötenbesitzer. Er lebt hoch über den Dächern von Braunschweig mit zwei weiteren Mitbewohnern, die anscheinend genauso wenig Geschmack haben wie der gestrige Gastgeber. Spiderman im Flur, aufgeklebte Pfeile auf dem Boden und die Kartoffelpistole mit giftgrünem Paketband unter die Decke getackert. Alles ein wenig zugemüllt, vollgestopft und unordentlich. Und die mit wilder Wischtechnik bearbeiteten Wände hatten schon fast was Klaustrophobisches. Aber Rudolf, das heißgeliebte Haustier muss dieses Einrichtungselend Gott sei Dank nur bedingt ertragen, kann er sich es doch leisten, einen Zweitwohnsitz auf dem Speicher sein Eigen zu nennen.

    Die Tischdeko fand ich ganz ansprechend, und stand im nicht zu übersehbaren Kontrast zum Rest der Wohnung. Da hat Lynn nach der exakten Vermessung der Kartoffel- und Selleriewürfel eigentlich einen ganz guten Job getan.

    Ob diese von Vox wild zusammen gecastete Gruppe sich im „normalen“ Leben auch an fünf darauffolgenden Tagen zu einem Drei-Gänge-Menü an einem Tisch niederlassen würde, sei mal dahingestellt. Das MC Fitti Double und das Lehramtsfräulein? Nie im Leben! Und ich wiederrum kann mir Debbi, die Biene, momentan nur wenig als Grundschullehrerin vorstellen, schon gar nicht in Klassen, in denen Schantalles oder Tiffany-Tabeas dominieren. Zu ordentlich das Haar, zu piepsig das Stimmchen, zu gering die Ausstrahlung.

    Stefan war ein guter und aufmerksamer Gastgeber, die Kochleistungen allerdings noch ausbaufähig. Insgesamt finde ich die erhaltenen 32 Punkte für das Dargebotene ein wenig zu hoch. Irgendjemand vergab eine 9, war es die Steuerberaterin? Das lässt schon einiges über das Niveau dieser Gruppe erahnen. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Nur bitte heute Abend nicht wieder so laaaangatmig!

    Der Balkon hat wieder seinen „Normalzustand“ erreicht, die Gerüstbuben erschienen an Tag 31 und auf meine zahlreichen Pflanzen und Kräuter scheint die liebe Sonne herab, und alles bei fluffigen 24 Grad. Geht doch!

    Liebe Grüße an alle von Regine


    AntwortenLöschen