Mittwoch, 3. Juni 2015

2. Juni 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Wolfsburg bei Monika


Aperitif: Pinita Coladita
Vorspeise: Sopa de Tortilla
Hauptspeise: Chiles en Nogada
Nachspeise: Trio mexicano


Sieben ist eine magische Zahl

Die Dienstags-Monika ist Mutter von sieben Kindern, und damit befindet sie sich in einem magischen Zirkel von anderen der Zahl sieben tief verbundenen Ereignissen oder Gegebenheiten: Die Sieben Weltwunder treffen Schneewittchen und die sieben Zwerge und gehen durch sieben Wochentage, nicht ohne vorher über sieben Brücken zu gehen, die eine Brücke zu den Sieben Weltmeeren schlagen, um so den Sieben Plagen zu entkommen, die den Weg in den Siebten Himmel verhindern. Und sicher befindet Monika sich mit ihrem zweiten Ehemann bereits im Verflixten Siebten Jahr.

Dreizehn Jahre hat sie in Mexico gelebt, und nun wohnt sie in Wolfsburg. Da habe ich gerade im Augenblick als Dortmunderin eine nicht so gute Erinnerung dran ... da war doch was am vergangenen Samstag! Doch jetzt muss ich mich dem mexikanischen Menü der Dienstags-Monika widmen und bewundere die vielen Dosen und Fertigpäckchen, die sie systematisch nach Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch in drei Kisten geordnet hat.

Danach verliere ich ganz schnell den Überblick über die mehr als sieben Zutaten für jeden Gang, eher kommt es der Zahl siebenhundert näher.

Drei ihrer sieben Kinder helfen in der Küche beim Schnibbeln: So schnell konnte ich mir ihre und die Namen ihrer Geschwister nicht merken, denn es sind alles Doppelnamen, manchmal auch ziemlich abgefahrene. Dafür muss man sich den Namen Monika nur einmal merken, denn auch am Mittwoch kocht eine Monika.

Und dieser geht es heute gar nicht gut. Schon im Vorab-Interview ist sie ziemlich missmutig und ihre Freude, zu der Namens-Schwester zum Essen zu gehen, hält sich in Grenzen. Und schließlich sitzt sie bei einem vermeintlich perfekten Dinner in ihrer Outdoorjacke und leidet mehr oder weniger nicht ganz so still vor sich hin. Womöglich ist sie selber eine passionierte Hobbyköchin und deshalb zwicken Magen und Kopf?

Nach einer so auch noch nicht gesehenen Tomatensuppe mit matschig gewordenen Tortillas und dem Hauptgang mit annähernd siebenhundert Zutaten und im Aussehen dem Kilimandscharo nachempfunden - verabschiedet die Mittwoch-Monika sich. Am liebsten wäre ich mit ihr gegangen.

Zum Nachtisch gibt es neben anderen Komponenten auch Milchreis. Lecker! Aber! Das ist keine finale Zugabe für ein Dinner, dass den Namen Perfekt verdient. So sind auf dem Dessertteller drei gleichwertig - vorsichtig ausgedrückt - nicht so wirklich feine Sachen.

Monika bekommt neunundzwanzig Punkte. Mehr als reichlich, obwohl ihr Dinner komplett für Sieben fette Jahre reichen würde.

Guten Morgen, Gruß Bienenbienchen Silvia Gabriele

3 Kommentare:

  1. Guten Morgen in die Runde,

    da staunte ich gestern nicht schlecht, als die Gastgeberin uns durch ihre Villa
    Kunterbunt führte.
    Am Montag konnte ich nicht schauen, es war schließlich internationaler Kindertag,
    da gab es eine private Dinnereinladung, schließlich wird in der Familie kein
    Anlass ausgelassen, um in ein schönes Restaurant zu gehen.

    Was ich vom Montag nachträglich sah, riss mich auch nicht vom Hocker, ich habe
    weitaus besser gegessen.
    Wozu so ein Kindertag doch gut ist.

    Nun zu Monika Nr. 1 ,die Mutter mit dem gut geratenen Nachwuchs.
    Sie hat die Kinderzimmer liebevoll eingerichtet, jedenfalls entspricht es nicht dem
    Klischee, dem Eltern mit vielen Kindern oft zugeordnet werden.

    Eine liebevolle Mutter scheint sie zu sein, irgendwie muss so ein Haushalt ja funktionieren, dass die größeren Kinder über zu wenig Privatsphäre klagen, ist
    nachvollziehbar.
    Wenn Moni noch täglich 5 Std. Bürojob erledigen muss, dann werden alle Kinder
    feste Verantwortlichkeiten haben.
    Das muss ja nicht zum Schaden der Kinder sein.

    Auf Kochen wird bestimmt nicht zu viel Wert gelegt in diesem Haushalt.
    Kann ja auch sein, dass der Ehemann einen großen Teil der Haushaltsführung
    erledigt.
    Er fand in den redseligen Erzählungen der auskunftsfreudigen Moni wenig
    Erwähnung.
    Tüten und Dosen, ja irgendwer muss diese Mengen , die jeder Supermarkt bereit
    hält, kaufen.
    Moni ist bestimmt eine beliebte Großabnehmerin.

    In den Kochfreds sind ja alle versammelt, die nur gesund kochen, am besten
    Bio und immer alles frisch.
    Okay, Moni matschte mit viel Vergnügen ihr Dinner zusammen, trug High Heels
    beim kochen und wirkte ziemlich entspannt.

    Auf mich wirkten die Teilnehmer alle freundlich und irgendwie untypisch für
    dieses Format.
    In die Rolle der Nörgler wollte so richtig keiner schlüpfen, mal abgesehen vom
    Küken dieser Runde, die wird aber nicht so ernst genommen.
    Mit den Punkten konnte sie zufrieden sein, wobei ich mal ganz unvoreingenommen
    dieser Großfamilie die Siegprämie gönnen würde.

    Mein erster Eindruck, in dieser Woche ist nicht groß etwas zu erwarten.
    Aber wir erwarten ja eh nix.
    Außer ein wenig Plaudergrundstoff auf dem Blog.
    Meckern entspannt.

    Aus dem sonnigen Berlin grüßt euch Anna.

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  2. Für mich war das Dienstagsdinner gelaufen, als ich die gepackten Kisten für die einzelnen Gänge gesehen hatte: So sah das aus, wenn ich früher meinen Mann auf Klassenfahrten begleitete, wo wir selber für`s Kochen zuständig waren.

    Und in etwa diese Qualität hatte Monikas Dinner. Da feierten gestern Fett, Kohlenhydrate und Schärfe ein recht schlichtes Bankett. Es war der Abend für`s Grobe - Feinheiten suchte der Gourmet vergebens.

    Fleisch oder Fisch, sensibel gegart? Pustekuchen!
    Das Huhn zerkochte für eine Brühe und das Schwein wurde absichtlich so lange in Wasser gesiedet, bis man es zu einer Art Dämmmaterial zerrupfen konnte.

    Ebenso erging es den unterschiedlichen Obstsorten: alles zersäbelt, zermanscht, zerkocht zu klebrigem Brei. Unter Beigabe von Unmengen Schweinefett in Mehlprodukte eingewickelt oder wahlweise in Schweinefett frittierte Mehlprodukte in zermanschtes Gemüse getaucht, damit der Fettgehalt stimmte kam Butterkäse und Schmand obendrauf.

    Man kann da kaum die einzelnen Gänge voneinander unterscheiden. Es mag ja authentisch mexikanisch gekocht sein, aber wir sind ja nicht in einer folkloristischen Anschauungssendung.

    Die Kunst hätte vielmehr darin bestanden, Elemente der mexikanischen Küche in die westeuropäische zu übertragen.

    Das war doch ungesunder Quälkram, bis sich diese stopfenden Nahrungsmassen durch die Verdauungsapparate gearbeitet haben, hat Mexiko `ne neue Regierung.

    Primär, scheint mir, war gestern ohnehin eher cinemaskopische Selbstdarstellung angesagt. Traumfrau, das weiss jetzt jeder. Was sie alles kann, hat auch jeder kapiert.

    Ihre drei mithelfenden Söhne jedenfalls sind ganz reizend, natürlich und undressiert. Monika geht auf eine nette und souveräne Art mit ihnen um, das ist toll, diese ganze Selbstdarstellerei hat sie doch gar nicht nötig.

    Es gibt unzählige Mütter, die Beruf und Kinder unter einen Hut bringen (müssen), die ihre Wohnräume selbst gestalten, malen, hämmern, dekorieren und es auch schaffen, den Rasen eigenständig zu mähen. Kein Grund deshalb so`n Wind zu machen.

    Den Kochhorizont ein wenig zu erweitern wäre eventuell mal `ne Option für später, für die Zeit, wenn die Kinder weniger Zeit brauchen. Solange ist es mehr als in Ordnung, die Brut mit Hausmannskost zufrieden zu stellen, aber das dann bitte, bitte nicht als "perfektes Dinner" präsentieren.

    Die Gäste haben mehr als höflich gepunktet, denn auch sie hatten ihre Probleme mit dem Brei-Event.

    Heute soll es hier warm werden, deshalb nervt mein Schädel auch schon, werde ihn jetzt kalt und dunkel parken und heisses Mexiko aus meinen Gedanken verbannen, eventuell Dinner am Nordkap? Nee, da ist es jetzt immer hell, fuck the hell, i go in my Bettgestell, bis später grüßt das Murmeltier Susi

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  3. Für den gestrigen Abend, ich habe erst heute geguckt, reicht für mich ein Kurzkommentar: Ich bin sehr, sehr froh, dass ich davon nix essen geschweige denn probieren musste. Fett meats immer wieder Fett, den Anfang machte der sahnige und recht dickflüssige Aperitif. Mein Magen, solch mächtige Kost überhaupt nicht gewohnt, würde rebellieren und jegliche weitere Nahrungsaufnahme standhaft verweigern. Wenn diese Matsch- und Fettorgie unter kochen fällt, dann kann ich aus dem Stand heraus Marathon laufen. Echt jetzt!

    Wetter? 26 Grad! Heute wird der Grill angeschmissen.

    Es grüßt die Fettverweigerin Regine

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