Freitag, 19. Juni 2015

19. Juni 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - Stefan Raab hat seinen Rücktritt angekündigt

Foto: S. B.


Die Lieder vom Fähnchen nach dem Wind

Man kennt sie, diese Rücktritte von öffentlichen Personen, die sich selbstverständlich nicht sang- und klanglos auf und davon machen, sondern mit Pauken und Trompeten. Immer in vorderster Linie von der unvermeidlichen Zeitung begleitet, die, versessen auf die kleinsten Details, dem Publikum den Verlust nahe bringt.

Nun hat Stefan Raab angekündigt, für immer aus der Fernseh-Landschaft zu verschwinden. Und da komme ich ins Spiel: Für mich ist es zu spät, dem großen Maul und Macher zu huldigen, denn ich habe nicht eine Sendung von ihm gesehen. In der Tat soll es auch Leute wie mich geben, an denen manches sang- und klanglos vorbeigeht.

Obwohl ein ganzer Sender scheinbar aufgeschmissen wäre, hätte es diese Raab-Sendungen nicht gegeben. Solch außergewöhnliche Talente wie Lena Meyer-Landrut hat er ganz nebenbei entdeckt. Dass sie einen Grand Prix gewonnen hat, interessiert heute weniger als die Zicke, die sie raus lässt, sobald sich noch einer für sie interessiert und mit Ton und Kamera ihr Gelaber einfängt. Hätte er sie nur rechtzeitig als weibliche Ersatzspielerin angelernt, es wäre heute nicht so dramatisch für den Privat-Sender.

"Wadde hadde undsoweiter" hat er selber intoniert bei dem größten Gesangswettbewerb - und schon frühzeitig bewiesen, dass sich die Leute gern und umfangreich verarschen lassen. Man darf es aber auch lustig nennen, meinetwegen.

Doch nun verlässt er die Bühne, für die viele ihre Großmutter verkaufen würden - und schon vermisst man den Mann, der schon als Metzger gelernt haben muss, wie brutal es die Leute beim Fernsehen und vor den Fernsehern mögen: Brutal gemein im Allgemeinen, doch hin und wieder muss man auch mal eine artgerechte Haltung annehmen - und Polit-Talk machen.

Jetzt kann seinem Haussender nur noch einer aus der Patsche helfen, in die er so oft geflogen ist in seiner "Schlag den Raab"-Sendung: Marcus Lanz steht in den Startlöchern, Sender und Sendungen mal so völlig den Garaus zu machen. Keiner kann das so gut wie er, der Sonnyboy.

So steckt am Ende ein Privatsender in Schwierigkeiten, die ein Einzelner verursacht hat - da sage noch mal einer, jeder sei zu ersetzen.

Wie gesagt: Für mich muss man ihn nicht ersetzen. Ich kenne weder seine Sendungen noch den Sender. Während dieser die pro Sieben propagiert, war ich vermutlich immer im Siebten Himmel und hatte keinen Fernseh-Empfang.

Guten Tag, Gruß Biene




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen