Donnerstag, 11. Juni 2015

10. Juni 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Mönchengladbach bei Alain

Aperitif: Riesling-Caipirinha
Vorspeise: Rucola-Suppe mit Gamba-Spieß
Hauptspeise: Geräucherter Lachs auf Zedernholz mit Kräuterkartoffelrösti und Senfdressing
Nachspeise: Schokoküchlein mit Granatapfel



Rivalen unter der heißen Sonne am Niederrhein

treffen die finale Entscheidung und geben Alain nicht zehn, nicht neun, nicht acht, ja nicht einmal die neutralen sieben Punkte. Insgesamt bekommt er magere dreiundzwanzig Pünktchen, Martin trällert gar nur fünf hinzu.

Als Gastgeber scheint er sich wenigstens die sieben Zähler verdient zu haben, doch die Gäste scheinen hier und da ein bisschen angenervt von der Woche: Joanna zeigt sich bereits im Vorfeld kritisch. Für #Hashtags und Bloggen sei sie zu alt. Lea findet DJ's wie Alain langweilig - und die beiden Kerle machen ein paar böse frauenfeindliche Witze, als könnten sie die Mädels-Welt unter sich aufteilen.

Das wird den Sonny-Boy Alain weniger tangieren als seine Zahlungsunfähigkeit an der Edeka-Supermarktkasse: Seine Kreditkarte wird nicht akzeptiert, die Banken haben Mittagspause (so ist das am Niederrhein vielleicht ...) - und Bargeld haben weder er noch sein Freund noch die Vox-Crew?

Oder doch nur eine von den beliebten lustigen Ideen von itv-studios, die für Vox tätig sind?

Ob man am Niederrhein zur Not wirklich Kredit bei Edeka hätte, sei mal dahin gestellt.

Schon der Aperitif des Weinliebhabers Alain kommt nicht wirklich gut an. Die Vorspeise ver-bittert die Kontrahenten, außer Joanna, die keine Bitterstoffe herausschmeckt. Verbrannte Stellen vom Brot hat er zuvor abgekratzt. Beim Hauptgang bleiben die Spargelstangen hartnäckig und lassen sich kaum schneiden. Der Rösti hat ebenfalls seine Gegnerin in Joanna. Und das Schokoküchlein hat verdammt noch mal keinen flüssigen Kern, dafür aber reichhaltige und sattmachende Inhaltsstoffe.

Der Eiswein oder die Trockenbeerenauslese zum Nachtisch ist für manche einen Ticken zu "drüber", weil hervorragend dekorativ in einem Eisblock serviert. Wie soll jemand da noch ein richtiges Maß für irgendwas finden? Auch ich befinde mich im Kritiker-Modus:

Tom ist zu "drüber" mit seiner lustigen Art. Bitte sage mir jemand, in welchem Restaurant er arbeitet, damit ich das weitläufig umschiffen kann. Martin ist hocherfreut, wenn mal wieder Salz, Salz, Salz fehlt. Mir fehlt ein bisschen Toleranz und der Griff nach der Salzmühle, der auch möglich wäre ... Joanna ist mir insgesamt zu altbacken.

Der Abend hat mir gefallen, er ist ein guter Gastgeber, wenn auch kein guter Koch, und womöglich versucht er auf diesem Wege, seine weibliche Fan-Gemeinde zu erweitern. Ich gönne es ihm.

Guten Morgen, Gruß Biene


3 Kommentare:

  1. Alain ist ein netter Typ, kochen für den Hausgebrauch kann er auch.
    Zumindest ist das was er da versucht zu zaubern auch nicht schlechter als
    die Taten seiner Vorgänger.

    Mir gefiel wie er das Brot buk. Leider hat er sich verquatscht und der Vox-Assi
    hat auch nicht Alarm geschlagen.
    Da war dann eben die Kruste etwas verbrannt.
    Ich mag dunkles Brot, mir hätte es mit ein wenig Butter als Vorspeise gereicht.

    Da ich Gambas nicht mag, kann ich nicht beurteilen was er da falsch machte.
    Denke mal, die Dinger hätten ein wenig geputzt werden müssen.
    Noch nie probiert!!!!

    Der Lachs sah gut aus, die Röstis waren eben so wie die nun mal aussehen.
    Ob sie schmeckten weiß ich nicht.

    Das Theater mit den Schokoküchlein geht mir auf den Zeiger.

    Ständig werden die serviert, ständig misslingen sie.
    Ich würde niemals Kuchen als Dessert servieren, ist auch so eine merkwürdige
    Neuheit.
    Kann ja auch sein, ich habe keine Ahnung.

    Wir sind keine Dessertesser.

    Bei uns gab es als Krönung eines Festessens eine locker, leichte Zitronencreme
    die herrlich frisch duftete. Darauf ein kleines Sahnehäubchen.

    Oder selbsteingekochte Birnen, eiskalt als Kompott.
    Aber das ist aus der Mode.

    Die Hauptgänge werden ja so reduziert serviert, da passt ein fettes Schokoküchlein
    immer noch.

    Die Blondlocke Martin hat jetzt der Blondi Lea den Rang abgelaufen bezüglich
    meiner Sympathien.
    Verdient der Herr Tenor so wenig, dass er Jagd auf den Gewinn machen muss?

    Vielleicht überrascht uns ja die kleine Lea mit großen Kochkünsten.

    Übrigens halte ich die mangelnde Deckung der Kreditkarte für einen Vox-Gag.
    Wäre es real passiert, die Kassiererin hat keine Befugnis Kredit zu geben.
    Die Pinkte waren zu wenig, ich hätte zumindest von allen 7 Punkte erwartet.

    Hier brennt die Sonne, es wird schön.
    Gruß Anna

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  2. Was für ein verwöhntes Pack! Gelangweilt, angeödet, schlecht erzogen, wie dumme Gören, ob 20 oder 50+. Lockere Runde? Das war einmal, die sind doch komplett von der Rolle!

    Und mal ganz nebenbei: Ich hätte meinen Freund niemals wie belämmert an der Kasse stehen lassen, meine Karte wäre ruckzuck in das Lesegerät gezischt und die Arie wäre geschmettert...

    Wäre, hätte - ein bisschen viel Konjunktiv am Abend des Herrn Delon, alias Alain.
    Das Brot sah sooo gut aus, angesetzt mit frischer Hefe, zu doppelter Größe fluffig aufgegangen, mit leckeren Farbtupfern aus aromatischen roten Tomaten und schwarzen Oliven, waren die drei Laiber ein Bild italienischer Köstlichkeit.
    Als der Mensch sie in den Ofen schob - jedenfalls.

    Doch wie einst bei der faulen Pechmarie riefen die Backwerke vergebens um Hilfe, und mussten gänzlich schwarz verbrannt befreit werden.

    Auch das Rucolasüppchen hätte sehr lecker sein können, auch hier machte Alain zunächst alles richtig, setzte mit Zwiebeln und Weisswein eine Mehlschwitze an, ergänzte mit Milch und Fond zu einer hellen cremigen Suppe.

    Ich nehme statt Mehl lieber von vorne herein Kartoffeln, das ergibt auch eine sämige Konsistenz und weniger Mehligkeit, aber das ist Ansichtssache.

    Kein Ermessensspielraum hat jedoch die Tatsache, dass man den Rucola nicht mit dem Zauberstab bearbeitet, sondern unbedingt im Mixer zerkleinern sollte.

    Das macht 1. den Unterschied zwischen bitter und dem erwünschten typischen Senfaroma des Grünzeugs, 2. sollte man tunlichst jungen, hellen Rucola verwenden, denn auch der schmeckt um Längen harmonischer.

    Soweit ich das sehen konnte, hat Alain all das nicht beachtet und deshalb verwundert es nicht, dass einige Gäste die Suppe als zu bitter empfanden.

    Der Hauptgang war - in meinen Augen - durchgehend gut, vielleicht hätte man die Spargelenden etwas grosszügiger beschneiden können, aber das ist pillepalle-Kritik.

    Der Fisch war traumhaft, schmeckte durch die Zeder-Aromatisierung bestimmt ganz besonders, auch in Verbindung mir der simplen aber raffinierten Honigsenfsauce.

    Was es an den Röstis auszusetzen gab, verstehe ich bis heute nicht, aussen appetitlich knusprig, innen wunderbar weich, was will man mehr?

    Mehr Contenance eventuell, wäre ganz schön gewesen. Mit 20 Lea-Lenzen ist man aus dem Alter raus, wo man sich unkontrolliert wie eine Wildsau benehmen kann, selbst die Spätpubertät sollte zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen sein.

    Mir tat der Gastgeber leid, der versuchte, in zahlreichen Anläufen auf Fragen seiner Gäste zu antworten und sich, durch dieses alberne Gewieher verunsichert, selbst der Lächerlichkeit preisgegeben sah.

    So etwas gehört sich nicht, da verlässt man eben kurz mal den Raum, wenn man sich so wenig im Griff hat. Herrschafftszeiten!

    Das Dessert war jetzt nicht der Brüller, aber bestimmt gut: Ein richtig schokoladiger feucht-warmer Kuchen, überzogen mit einer frischen Ganache, dass die misslungen war, wie Joanna behauptete, ist mir jedenfalls entgangen.

    Dass sie zu viel auf dem ohnehin zu mächtigen Kuchen war, wie Martin und Lea reklamierten - so what? Lässt man einfach liegen, was man nicht schafft!
    (Steht doch nicht Fräulein Dr. Knüppelkuh vor einem und zwingt einen auf zu essen, oder??)

    Wirklich am Herzen lag dem Alain gestern nur der Lachs und der Wein, da hatte Tom gar nicht unrecht.
    Warum der sich dann aber - mit diesem Wissen - gerade bei der abschließenden Dessertwein-Präsentation so demonstrativ respektlos seinem Gastgeber gegenüber verhielt, und seine Weinportion, trotz nachdrücklicher Bitte dieses nicht zu tun, einfach exte, das war schon richtig fies.

    Und auch die Punkte waren richtig fies. Schlechter als der überbewertete Tom am Dienstag, war Alain nämlich nicht. 4mal 7 hätte er schon verdient.

    Sonne satt, so lieben wir es, muß in den Garten, der Bohrhammer dröhnt, Gruß von der Sus

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  3. Mächtiges Mäkeln in Mönchengladbach

    Gut, dass die Teilnehmer dieser Runde anscheinend immer noch der Auffassung sind, sie wären eine lockere und lustige Runde. Soviel zur Selbsteinschätzung! Alain tat mir an seinem gestrigen Abend schon fast leid. Er war ein guter und präsenter Gastgeber, aber die Gäste standen ihm in nichts nach: präsent im Mäkeln. Punkten konnte Alain anscheinend nur mit seiner schönen Wohnung mit ungewöhnlichem Einrichtungsstil.

    Joanna, am Montag noch bestens gelaunt, plärrte im Vorwege schon mit runter gezogenen Mundwinkeln, sie würde sofort einen Punkt Abzug geben, hätte das Schokoküchlein keinen flüssigen Kern. Diese Einstellung schwappt wie eine Tsunami von Dinnerrunde zu Dinnerrunde und ich kann das langsam nicht mehr hören. Ich bin mit Marmorkuchen groß geworden, und der war immer fluffig, duftig und lecker! Auch ohne flüssigen Kern!

    Und das Gemäkel zieht sich straight von Anfang bis Ende durch. Der Riesling-Caipirinha war zwar lecker, aber! Es hätte auch ein richtiger Caipi sein können. Oder nur eiskalter Rieslingsekt. Oder, oder!

    Die Suppe ist zu bitter und ungenießbar, nur Joannas Geschmacksknospen haben davon anscheinend nichts mitbekommen. Dafür wurde dann der sehr lecker aussehende Rösti mit schöner Bräunung von ihr abgewatscht.

    Der prothesenuntaugliche Spargel bekam von Lea die Note „beschissen“ verliehen und der selbsternannte Salzpapst Martin wedelte mit seinem rechten Ärmchen und hoch erhobenem Fingerchen und sprach dabei salbungsvoll mit sonorer Stimme: „Salzen, salzen, salzen!“ Ich kann es mittlerweile wie ein Mantra rauf und runterbeten.

    Auch das Schokoküchlein fand keine Gnade vor seiner Gnaden: zu mächtig, zu viel Eier, zu viel Butter. Zuviel Kuchen?

    Die Präsentation des Dessertweines in einer Winetube verdiente die Note eins, das Benehmen von Tom lediglich eine sechs. Als ehemaliger Barkeeper und halbwegs gebildeter Mensch weiß man einfach, das Weintrinken und exen sich völlig ausschließen. Aber vielleicht rauschten zu diesem Zeitpunkt schon zu viele Promille durch’s hauseigene System, denn das erste Weizen wurde ja schon in den Vorabinterviews telegen hinter die Binde gekippt.

    Vielleicht werden hier so langsam die Siegerkrallen ausgefahren, die 3.000 Euro sind bei nur noch zwei Dinnerabenden fast greifbar.

    Hier feiert der Sommer mal wieder ein Comeback und die Sonne schmeißt lässig aus der Hüfte ein paar Strahlen auf meinen Balkon. Spitze!

    Sonnige Grüße an alle von Regine

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