Samstag, 20. Juni 2015

20. Juni 2015 - Tierliebe - Bienchen ist seit fünf Jahren bei mir



Über das wirkliche Bienenbienchen

Seit gestern ist Bienchen, die kleine Malteser-Hündin, fünf Jahre bei uns. Damals kam meine Mutter ins Krankenhaus und konnte sie nicht mehr versorgen. Ich fuhr an die Mosel, denn dorthin waren meine Eltern vor längerer Zeit von Dortmund  hin "ausgewandert".

Bienchen war damals seit Tagen allein in der Wohnung meiner Mutter - aber sie wurde von dem für meine Mutter sohn-ähnlichen Paul versorgt und ausgeführt. Leider hat er sie nicht in seine eigene Wohnung in diesem Haus aufgenommen. Vermutlich hatte er Sorge, sie würde irgendetwas schmutzig machen. So saß das arme Bienchen täglich hinter der dicken Glastür im Flur meiner Mutter - und wartete auf ihre Rückkehr.

Als ich dort ankam, konnte ich sie leider nicht unverzüglich mit mir ins Hotel nehmen, das ich gebucht hatte, um näher am Krankenhaus zu sein, in dem meine Mutter lag. Denn ich hatte keine Ahnung, wie sie sich in diesem doch sehr hochklassigen Haus und mit mir, die sie ja nicht wirklich als Bezugsperson kannte - benehmen würde. Paul hingegen sah Bienchen täglich, in seiner Wohnung wäre es zu keinen "Unfällen" aus Protest oder Unglück wegen der Trauer um die Abwesenheit meiner Mutter gekommen. Paul war sozusagen ihre zweite Bezugsperson.

Ein paar Tage später wurde meine Mutter von Zell an der Mosel in ein Krankenhaus nach Trier verlegt. Ich hatte mich entschlossen, Bienchen mit zu mir nach Hause zu nehmen. Gut, dass Robin dabei war - er war ihr einziger Halt in der ersten Zeit. Trotzdem musste man ihre Leine immer fest in den Händen halten, denn ihre Fluchtgedanken waren riesengroß.

Da Robin ein unkastrierter Rüde ist, musste sie - erst zur Hundefriseurin, und einen Tag später gleich in die Tierklinik zur Kastration. Eine harte Sache für so einen kleinen Hund in einer fremden Umgebung. Meine Mutter hatte mir nämlich mit auf den Weg gegeben, dass Bienchen bald läufig werden würde ... Und da wäre das häusliche Tier-Drama nicht weit gewesen. Jeder, der einen potenten Rüden hat, weiß, wovon ich rede. Mehr noch als sie selber, hätte Robin gelitten.

So musste sie also hier erst einmal durch die "Hölle" gehen.
Meine Mutter mit ihrem ersten "Bienchen", das Pünktchen hieß

Manchmal rief mich ein Arzt der Klinik an, um mit mir etwas zu besprechen. Am 18. Juli 2010 rief mich ihre Ärztin an, und fragte mich, ob ich mit Bienchen nach Trier kommen könnte, denn meine Mutter wollte ihren kleinen Hund noch einmal sehen. Mich vielleicht auch? - Auf einer Palliativ-Station sind nach Voranmeldung auch Hunde erlaubt.

Auch sprach die Ärztin von einem stabilen Zustand meiner Mutter und davon, dass sie die Klinik noch einmal verlassen würde ... Genau zwölf Stunden später war meine Mutter und Bienchens Frauchen tot.

Soviel zu der Einschätzung über die Länge eines Lebens, die man treffen kann.

Seitdem lebt Bienchen bei uns. Es hat vielleicht ein halbes Jahr gedauert, bevor sie sich mir wirklich und total und absolut angenähert hat. Heute sind wir einander unser Ein und Alles.

Inzwischen ist Bienchen - wie auch Robin - elf Jahre alt. Sie hat ein schwaches Herz, aber es hat sich in all den Jahren nicht verschlechtert und ist noch nicht behandlungsbedürftig.

Bienchen, die ich manchmal Bienenbienchen nenne, war die Namensgeberin für meinen bis heute betehenden Nick.

Und im wirklichen Leben ist sie das schönste Erbe meiner Mutter.

Guten Tag, Gruß Silvia


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