Vorspeise: Kalb trifft auf Thunfisch
Hauptgang: Ein Hauch von Meer - umhüllt von italienischer Leidenschaft - Garnelen / Tortellini / Tomaten
Nachtisch: Der Klassiker - wie eine Umarmung aus Italien
"Es dauert lange, ehe man zwanzig Jahre alt wird – sechzig ist man im Handumdrehen."
- Emanuel Wertheimer (1846 - 1916)
- Emanuel Wertheimer (1846 - 1916)
Bestätigen kann diese gefühlte Wahrheit jedes Kind, das es zum Beispiel an seinem 11. Geburtstag nicht erwarten kann, endlich 16 oder zumindest 14 Jahre alt zu werden ... während die Lebensjahre ab etwa dem 18. nur so davonzurasen scheinen. Zeit ist immer gleich lang, wird aber nicht so empfunden, denn die Zeit sieht sich gern als Verräter.
20 Jahre alt ist die erste Dinner-Kandidatin Angelina, die in Leimen noch bei ihren Eltern lebt. Der wohl berühmteste und später auch berüchtigste Leimener ist vermutlich Boris Becker, der seine beste Zeit in jungen Jahren gehabt hat.
Angelina arbeitet als Kellnerin in einem Hotelrestaurant und wird bald gemeinsam mit ihrem Freund nach Berlin ziehen, um dort ein BWL-Studium in Richtung Versicherungen zu beginnen.
Doch zunächst stellt sie sich der Challenge, ein möglichst perfektes Dinner anzurichten - und ein italienisches, weil ihre Mutter Italienerin ist. Mit einem
möglichen Küken-Bonus, der immer dann ein Thema wird, wenn ein Teilnehmer besonders jung ist, habe ich persönlich meine Probleme, und auch in Schulen oder gar während der Abitur-Prüfungen gibt es keinerlei Bonus. Sie sind also in sehr jungen Jahren an Bewertungen gewöhnt, während ältere das vermutlich längst vergessen haben könnten.
Keinen Bonus für niemanden. - Obwohl es gerade beim "perfekten Dinner" hier und da einen Bonus für besonders beliebte, sich beliebt machende oder sympathische Teilnehmer gibt ... selbstverständlich gibt es auch das genaue Gegenteil.
Das Menü
Sehr gelassen bereitet Angelina ihr Drei-Gänge-Plus-Menü vor: das Plus gilt den vegetarischen Alternativen oder Abweichungen für die Kandidatin Julia, die auch erst 26 Jahre alt ist.
Beinahe möchte ich Angelina cool nennen - so cool wie die farblich kalte Alufolie, die sie benutzt, als gäbe es kein Morgen mehr ... und die Welt mitsamt seinem Klima sei noch zu retten, wenn man es nur immer wieder auf die Probe stellt ...
Zur Vorspeise bereitet sie Vitello Tonnato zu, und das sieht ziemlich gelungen aus. Die Alternative eines Rote Bete-Carpaccio, findet bei Julia keinen großen Anklang - immerhin erkennt sie die Extra-Arbeit an, der in dieser Woche niemand ihrer Mit-Kandidaten entkommen kann. Ihre einzige Hoffnung im Vorfeld: dass sie nicht viermal Sellerieschnitzel bekommt ...
Mit Garnelen gefüllte Tortellini bilden nebst einer Tomatensoße den Hauptgang.
Der italienische Klassiker Tiramisu erfreut die Gäste, doch Angelina hat dieser Freude dummerweise entgegenzuhalten, dass er ihr nicht so gelungen sei wie sonst ... Eigenlob ist schon nicht besonders schön und kommt meist nicht gut an,
aber Eigenkritik ist in einem Wettbewerb völlig unangebracht.
Fazit
Ein netter unspektakulärer Abend bei einer freundlichen Gastgeberin endet natürlich mit den
Punkten: je 8 geben Paul, Julia und Markus, 7 gibt Michael.
Auf welchen Platz sie die 31 Zähler am Ende der Woche führen werden, weiß ich natürlich nicht. Aber es ist sicherlich keine gute Idee,
andere auf Erklärungen und Gründe fürs Runterpunkten zu stoßen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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