Sonntag, 12. Januar 2025

11. Januar 2025 - Wilsberg - "Über dem Gesetz"

Foto: Silke B.


Wilsberg
"Über dem Gesetz"

Die Stimme heiser, der Gang schleppend - ich mache mir keine Sorgen um Wilsberg, sondern um Leonard Lansink. Keine Sorgen, dass er tv-ermittlungstechnisch unter die Räder oder ins Radar des Täters kommen könnte, sondern Sorgen um den Schauspieler.

Wilsberg ist natürlich nicht davor gefeit, in Täternähe auch von bösen Taten einen Schwung abzubekommen. Heute ist es Gift - aber Wilsberg ist wie eine Katze mit 7 Leben und ihn haut rein gar nichts wirklich um.

Sein größter Widersacher ist in diesem Fall Prof. Breeken (Johann von Bülow), der ausgangs sein Klient ist. Da Breeken sich gestalkt fühlt, soll Wilsberg dies nachweisen. - Aber wie es manchmal ist, ist ihm sein eigener Klient nicht ganz geheuer und auch

Tessa Tilker (Patricia Meeden) traut dem Professor nicht, musste sie doch seinetwegen ihr Studium in Bielefeld fortsetzen.

Gut, mit dieser Aussage ist auch der Running Gag Bielefeld abgehakt.

Als Jan Seiters (David Pimsteyn) bei Breeken einbricht und im Anschluss daran tot zusammenbricht, ergibt die Untersuchung, dass er an einem Herzinfarkt gestorben sei. Das

aber kann Wilsberg nicht glauben, und er ermittelt. - Vielleicht hätte er lieber Prof. Boerne vom Tatort Münster hinzugezogen ... und

vielleicht wäre dieser "Wilsberg-Krimi" dann auch interessanter geworden.

Einzig Overbeck und sein Hilfssheriff Lüdtke (Andreas Merker) halten die alte Wilsberg-Tradition hoch, den Humor

niemals zu vergessen. Ohne die beiden wäre es ein totales Einschlafmittel am frühen Samstagabend. Aber auch mit ihnen

ist es nur unwesentlich entspannter. - Doch endlich ist das "Lieblingsspiel" der Polizei selbst in Münster angekommen, denn Overbeck und Lüdtke geben den Good und den Bad Cop.

Wilsberg ist wie eh und je auf das Auto anderer angewiesen, als wäre das der Running Gag anstelle von Bielefeld. Ewig klamm, ewig im seichten Wasser des Lebens schwimmend,

darf Wilsberg, eigentlich Jurist, aber als dieser eine gescheiterte Existenz, endlich Vorlesungen in der Uni Münster halten. Ansonsten

verkauft er sich heute mal wieder als Handwerker,

der durch diesen Trick Einlass in jedes Haus findet.

Selbst die in Krimis als sehr intelligent dargestellten Leute fallen auf Wilsbergs und Ekkis Einlass-Tricks rein, obwohl heute mehr denn je

Vorsicht gilt. Die Wilsberg-Methoden sind eben ein bisschen gestrig - und vor allem einfach gestrickt. Aber irgendwie muss man schließlich den Übergang von einem

Aufklärungs-Punkt zum nächsten finden, wenn man nicht allein auf Zufälle angewiesen sein möchte.


Fazit

Anna Springer (Rita Russek) spielt heute keine große Rolle, aber sie darf Overbeck

Egosekt (wie Insekt auf Egotrip) nennen, aber es ist auch gut möglich, dass ich mich verhört habe und sie nur etwas Ähnliches zu ihrem Kümmernis, der ihr Kollege ist, sagt.

Es fehlt die gewisse Gemütlichkeit (die jedoch auch gestrig wäre, aber schön), die viele frühere Wilsberg-Folgen ausgemacht haben. "Cosy-Crime" also. Und so war Wilsberg auch angelegt ... 

aber heute stellt sich die

Wilsberg-Reihe selber über das Wilsberg-Gesetz.

Vielleicht möchte der eine oder andere Leser diesen Film in der Mediathek ansehen, daher verrate ich die Auflösung hier nicht.

Ich gebe 3 von 5 möglichen Sternen für den Krimi "Über dem Gesetz".


Guten Tag, Gruß Silvia


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