Mittwoch, 30. November 2016

1. Dezember 2016 - Adventskalender 2016 - 1. Türchen - Menschen, denen man im Himmel begegnen könnte ...



Menschen, denen man im Himmel begegnen könnte ...

vorausgesetzt, es gibt einen Himmel, in dem sich alles Böse in Wohlgefallen auflöst und nur das reine Glück Bestand hat.

Selber bin ich als Agnostikerin auf der sicheren Seite: Ich weiß nicht, ob es etwas gibt oder nicht. Somit distanziere ich mich sowohl von den Gläubigen als auch von den Ungläubigen.

Ein bisschen schwammig, aber für mich die einzige Richtung.

Doch falls es einen Himmel gibt, so werde ich an einem sehr besonderen Heiligabend dort ein paar Menschen treffen,

die ich in meinem Leben nicht persönlich kennen gelernt habe:

Schon früh am Morgen geselle ich mich zu Helmut Schmidt und wir setzen gemeinsam die Wolken unter Dampf.

Nach der gegenwärtigen Politik im Himmel frage ich ihn nach der dritten Zigarette in Folge, und wer dort das meiste Sagen hat. Und er zündet sich tief zufrieden eine vierte an und beginnt zu erzählen ... Ich könnte ihm ewig zuhören, aber ich muss gehen.

Denn ein Stückchen weiter ganz oben im Himmel, wo niemand von der Erde hingucken kann, treffe ich John F. Kennedy.

Er zieht sogleich sein Fazit über Donald Trump,

und dass niemand um diesen weinen würde, falls er in seiner Amtszeit stirbt. Um ihn hätten die Menschen auf der ganzen Welt geweint, nachdem er ermordet worden war,

aber man sähe, dass viele Tränen ohne Sinn und Verstand vergossen würden. Die Leute seien einfach zu emotional und sollten mehr nachdenken.

Mit dem guten Rat im Gepäck sehe ich von weitem Marilyn Monroe in ihrem berühmten weißen Kleid. Ach, nein, es ist eigentlich nur die Betriebskleidung hier. Auch ich trage solch ein Gewand. Sie flötet mir leise zu,

dass all diese selbst ernannten It-Girls auf dem Globus, deren Ur-Mutter sie war, ihr nicht das Wasser reichen könnten. Sie musste damals wenigstens noch ein Talent vorweisen, um berühmt zu werden ... Wo sie recht hat, hat sie recht.

Und jetzt möchte ich es gern und endlich einmal lustig haben und suche Queen-Mum, die ich auch recht schnell finde, denn immer der Nase nach,

ist sie dort, wo es nach Gin riecht.

Wir setzen uns jeder ein Krönchen auf den Kopf (so feiert man in England Heiligabend) und prosten uns so lange immer wieder zu

bis ich wehmütig werde, und mich auf die Suche nach Johannes mache:

Johannes war der Sohn meiner Oma und Bruder meines Vaters, den ich nie kennen gelernt habe. Er ist mit 21 Jahren verstorben. Und:

Meine Oma hat um seinen Tod eine Legende aufgebaut, die meine Mutter später gerade gerückt hatte. Oder hat meine Mutter mich belogen?

Wie auch immer, an diesem Tag erfahre ich die Wahrheit über Johannes' Tod.

Einen friedlichen Adventstag wünscht Silvia



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