Donnerstag, 10. November 2016

9. November 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Durach/Allgäu bei Andrea

Foto: M. M.

Aperitif: Martini mit Cassis und Limette auf Eis
Vorspeise: Mediterrane Fischsuppe mit Shrimps, Wildlachs, Seelachs und Rotbarsch, dazu frisches Baguette
Hauptspeise: Allgäuer Hirschkalb vom Kemptener Wald mit Blaukraut, frischen Steinpilzen und Semmelknödeln, dazu herbstlich-fruchtiger Salat mit Himbeerdressing
Nachspeise: Ein Gruß an Österreich – Himbeer-Tiramisu, Ferdinandeln und ein Kaffeetscherl


Simply The Best

ist Andreas Devise und These über sich selbst. aber sie hat leider die Rechnung ohne den Mond gemacht:

Seit zwanzig Jahren vertreibt sie Mond-Kalender, in denen genau aufgelistet ist, was man an diesem oder jenem Tag machen darf und was besser nicht.

Sieht man also an einem 14. März gegen 19.00 Uhr plötzlich in einer Straße alle Frauen und Männer gleichzeitig ihre Fenster putzen - so machen sie dies, weil die Mondzeit es ihnen so vorgibt, und nicht etwa, weil plötzlich alle gleichzeitig verrückt geworden sind.

Auf keinen Fall steht jedoch für den heutigen Tag "Kochen" auf dem Programm des Mondes, und so hat Andrea am Ende die beste Entschuldigung

für nur zweiundzwanzig Pünktchen,

die man sich denken kann.

Es liegt am Mond!

Und wie auf Fenstern an ungünstigen Tagen nach dem Putzen noch Schlieren zu sehen sind, kann man einfach kein perfektes Dinner an einem Tag abliefern, an dem vom Kochen abgeraten wird.

In Zukunft sehe ich streifige Fenster völlig anders und erfreue mich daran, auch an den eigenen.

Es ist 23.10 Uhr - und noch steht kein Hauptgang auf dem Tisch. Den sie im übrigen - ohne es den Mit-Streitern zu verraten? - mal eben abgewandelt hat:

Es gibt kein Allgäuer Hirschkalb, sondern Rehbraten.

Als Andrea nach aller Seelenruhe in ihrer Küche endlich den Gang serviert, begrüßt sie ihre Gäste wie Leute, die sie lange nicht gesehen hat ...

Das verleitet mich zu dem Schluss, dass in der endlosen Zwischenzeit alle auf dem Trockenen saßen.

Die Erwartungen an Andreas' Menü waren allerdings schon im Vorfeld ziemlich hoch angesiedelt, denn sie hat in den vergangenen Tagen geprahlt, dass sie die beste Köchin sei - und sich mit Verbesserungsvorschlägen für die anderen Menüs nicht zurück gehalten.

Fazit: Die zweiundzwanzig Punkte stehen ihr gut zu Gesicht.

Vermutlich hat sie selbst bei der Planung des Menüs vergessen, auf ihren Mondkalender zu gucken und sich sein Okay abzuholen.

Aber am Ende zählt ohnehin nur, was jeder von sich selber denkt - und die Freude mancher Zuschauer, wenn Andrea am Freitag das Resultat der besten Küche im Allgäu präsentiert bekommt.

Selbst Hillarys Niederlage ist nicht so bitter - immerhin hat sie angeblich sogar mehr Stimmen bekommen als Donald. Aber das Wahlsystem der USA ist eben ziemlich seltsam. Zur Not ist auch hier der Mondkalender an allem schuld.

Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Zitat: Die zweiundzwanzig Punkte stehen ihr gut zu Gesicht.

    Diese Formulierung gefällt mir und ich stimme voll zu.

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