Flop:
Käthe Kruse
Nach all den anderen Biops, die schon für jede Menge Freude an TV-Abenden gesorgt haben, wie Margarethe Steiff und Konsorten - ist dieser Film mit vielleicht Tatsachen runter gekurbelt worden, aber lieblosen Zutaten. Die Zeit des Ersten Weltkrieges ist so gut wie gar nicht relevant, außer in dem Umstand, dass es den kriegsversehrten Freund und Rechtsanwalt gibt. Sehenswert ist die Hauptdarstellerin, aber ebenso schnell kann man sie auch wieder vergessen: Die TV-Landschaft wird weiter von Frauen wie Veronika Ferres oder Iris Berben regiert, und da ist es schwierig, dazwischen zu geraten. Es wäre empfehlenswert, sie einmal in einem zeitgenössischen Film ihr Talent unter Beweis stellen zu lassen.
Fritz Karl als der Ehemann der Puppen-Erschafferin ist gut wie immer, aber völlig unterfordert.
Der Kampfgeist einer Käthe Kruse, die ihrer Zeit weit voraus war, kommt überhaupt nicht zum Tragen: Sie ist hier das mehr oder weniger geduldige Weibchen, dass sich von ihrem Ehemann die Erlaubnis abringen muss, überhaupt gegen einen Plagiater prozessieren zu können.
Insgesamt ein Film wie für Puppen, ohne Herz und Seele. Mit guten Schauspielern, aber einem unmotivierten Drehbuch.
Top:
Die Brücken am Fluss
Ein Film über eine große Liebe, die nicht länger als fünf Tage währte. Wer kennt das nicht, wer wünscht es sich nicht? Da kommt ein fremder Fotograf am Haus vorbei, das zufälliger Weise gerade vom Ehemann vorüber gehend verlassen worden ist, und schon macht es Klick. Auf beiden Seiten.
Ein Kammerspiel der langsamen Annäherung der beiden Personen, die einander nie mehr vergessen werden. Erst nach ihrem Tod erfahren ihre Kinder von diesem Intermezzo im Leben der Mutter, die so fürsorglich und treu dem einmal gegebenen Ja-Wort gegenüber stand wie den Kindern, die sie nicht aufgeben wollte und konnte.
Ein leiser Film für große Träume: Eine Begegnung der Art, die keine Bedingungen oder Tatsachen schafft, sondern nur dem Moment gewidmet ist - und dennoch auf beiden Seiten ein Leben lang nicht vergessen wird.
Ich habe diesen Film schon so oft gesehen - und sitze als kleines Mäuschen mit in der Küche der Hauptdarstellerin Meryl Streep, das immer wieder etwas Neues erfährt. Leider habe ich mich gestern für den ersten Film, meinem Flop, entschieden. Schade um die vergeudete Zeit. Doch die Brücken am Fluss sind in meinem DVD-Regal. Ich werde sie noch so manches Mal heraus holen und ansehen.
Guten Tag, Gruß Biene
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