Der große Bellheim
Die Dritte-Zähne-Generation startet noch einmal so richtig durch: Bellheim und sein Wirtschaftsexperte plus dem Gewerkschaftsboss Sachs wollen seinen Kaufhaus-Konzern vor der Schieflage retten. Eigentlich hatte Bellheim sich längst aus dem Geschäftsleben zurück gezogen und dem Dolce Vita auf Mallorca gefrönt. Doch die bösen Nachrichten aus seinem Konzern, die ihn zu seinem 60. Geburtstag erreichen - bringen den Mann mit dem Durchsetzungsvermögen eines müden Löwen kurz vor dem finalen Fang wieder auf die richtige Spur.
Derweil agiert Karl-Heinz Rottmann in Richtung feindlicher Übernahme. Der Unsympath vom Dienst fliegt zwischen den Kontinenten hin und her, wie andere Busse besteigen, und hat hier und da seine Schäfchen, die er ins Trockene bringen will beziehungsweise am nächsten Baum aufhängen möchte.
Das ist die Ausgangslage des Vierteilers über einen Kaufhauskonzern, deren Inhaber, seiner Retter und der Angestellten, die in nicht immer so loyalem Verhältnis zu dem Konzern stehen.
Der Kunde ist König, ist da nur eine Sache, die sich als Trug herausstellt, denn die Könige sind längst entthront worden und dürfen sich hier im Film von den besonders cleveren Verkäufern hereinlegen lassen: Da werden schon mal Fernseher so desaströs schlecht eingestellt, dass alle auf einen bestimmten Typen von TV-Gerät hereinfallen - und dieser bringt dem Verkäufer einen Bonus vom Hersteller ein.
Eine Comedy-Einlage gibt Ingrid Steeger als verheultes, verhuschtes Wesen zwischen Verkauf und Liebeskummer, immer eine Spur drüber!
Leslie Malton als Auslöser der feindlichen Übernahme, spielt die ehrgeizige Journalistin, die es zu Geld bringen will: "Der Wert eines Menschen wird nach seiner Brieftasche gemessen", sagt sie - und meint es auch genau so.
Ob sich der Wert von Menschen überhaupt messen lässt, geht in der Niedertracht der Widersacher konsequent unter. Keiner außer der Dritte-Zähne-Generation kommt im ersten Teil wirklich gut durch den Film. Und auch die müssen noch sehen, wo sie bleiben, bevor ihnen nichts mehr bleibt.
Peter Bellheim hat eine Frau, die viel jünger ist, und die sich in etwa so viel aus ihm macht wie es ein Fisch an Land tut. Dr. Erich Fink hat eine Frau in seinem Alter, die sich sehr viel aus ihrem Mann macht - und ihm den neuerlichen beruflichen Stress nicht zumuten möchte. Herbert Sachs, der ehemalige Gewerkschaftsboss, ist ein großspuriger, leider unglaubwürdirger, Lebemann mit jungen Dingern an seiner Seite und sicher eine Persiflage vom Film-Entstehungsjahr 1992, die ich jetzt nicht mehr nachvollziehen kann.
Alles in allem wird die Fortsetzung an den nächsten Samstagen zeigen, wie es weiter geht - und wer hier wen aufs Glatteis führt oder sich selber vorführt. Denken kann man sich seinen Teil, und es wird wohl gut ausgehen für die Rentner-Bande, die zum finalen Angriff bläst.
Guten Abend, Gruß Biene
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