Hauptspeise: Feijoada meets Reh Wildschwein (mit Farofa und Molho de Pimenta)
Nachspeise: Creme Caramel mit Mangosorbet
Boris darf sein eigenes Wunsch-Menü kochen
Moro No Brasil
Bei Boris' Wunschmenü handelt es sich vielleicht um ein Heimweh-Essen, denn als Kind hat er ein paar Jahre in Brasilien gelebt - und sein Vater lebt immer noch in dem riesigen südamerikanischen Land. Selber kochen will er es eigentlich nicht so gern in dieser Wunsch-Menü-Woche, denn da fehlt ihm die Herausforderung und die Inspiration, andere Wünsche küchenmässig zu erfüllen. Vielleicht auch ein bisschen das Nörgel-Potenzial, denn wer von den bisher kochend Agierenden hätte schon den Geschmack Brasiliens mit auf die Teller gezaubert?
Nun muss er selber ran und die große Herausforderung bleibt nur fast auf der Strecke: Er hat nicht bedacht, dass gerade Schonzeit für Rehe ist. Wie sieht das eigentlich mit Curry-Susannes Hirsch von Montag aus? Haben Rehe und Hirsche nicht gleichzeitig Schonzeit? Oder war das gute Stück schon aufgetaut, weil sie ihr Koch-Los nicht erst an ihrem Dinner-Tag gezogen hat, sondern bereits zuvor?
Bei all dem Durcheinander des Gekochten ist mir nur in Erinnerung geblieben, dass Boris anstelle des Rehfleisches zum Hauptgang Wildschwein reicht: Und das soll nicht wirklich gut sein. Die Vorspeise wird durch ein Stück Seeteufelchen gekrönt, aber die wirkliche Krönung ist, dass Michael tatsächlich eine Gräte erwischt - und daher nicht mehr weiter essen kann. Das Leben und einzelne Schicksale können so grausam sein, besonders wenn man derart überempfindlich ist.
Zum Nachtisch erlaubt Boris sich einen kleinen Scherz, den er sicher in einem der Hanni-und-Nanni-Bücher gelesen hat, die er heimlich schmökerte, bevor er ins Internat ging: Er serviert die verbrannten Brownies, die eine seiner Töchter schon Tage vorher fabriziert hat. Wie lustig! Ich lache dann mal später. Für einen Rechtsanwalt eine halbgare Täuschung, die er den Geschworenen vorsetzt.
Die sonnige wonnige Golden-Retriever-Hündin Alma, die auch heute am Dinner teilnehmen darf, sorgt all überall für die größten Aufreger (nur nicht bei den Kandidaten): "Ich mag ja Hunde, aber ..." "Ich habe selber einen Hund, aber ..." Keine Rede mehr von Familienmitgliedern, sondern eher von in irgendwelche Ecken abgeschobenen Randerscheinungen abseits vom Familienleben.
Wem das noch nicht langt, der dürfte sich besonders an geradezu hasserfüllten Kommentaren bereichern, sich dann auf seine Decke in irgendeiner Ecke verziehen und mal in sich gehen.
Boris bekommt dreiunddreißig Punkte und liegt somit knapp hinter Michael. Hätte dieser doch nur nicht die böse Gräte gefunden, vielleicht hätte er ihm dann einen Punkt mehr gegeben ... Aber irgendwas ist ja immer. Vor allem anderen aber ist es Alma.
Guten Morgen, Gruß Biene
Mit ein wenig Schadenfreude vorab erwartete ich die gestrige Ausstrahlung.
AntwortenLöschenWar doch der Schreck, beim Ziehen des eigenen Loses, bei Boris sehr offensichtlich mit der Kamera eingefangen.
Alles halb so schlimm. War es nun Unkenntnis oder eben die böse Falle wegen
der Fleischbeschaffung die auch Uta der Montagsköchin stellte.
Bei Uta glaube ich inzwischen , die hatte keine Ahnung.
Boris dagegen war sich zumindest sicher, dieses in der Metro zu bekommen.
Ich kaufe dort auch gern ein aber das geht natürlich nur, wenn man dazu eine
Berechtigung hat.
Ich unterstelle jetzt mal, dass auch die Montagsköchin dort ihr Hirschkalb erworben hat.
Egal, Boris hat sein ungeliebtes Menü einigermaßen überstanden.
Wildschwein anstelle von Reh hätte nicht sein müssen.
Da hätte er einfach die Zubereitungsart ändern können , genug Auswahl
war da.
Gestern verlor Michael mit seinem dummen Getue bei mir an Sympathie.
Das war schon sehr tuntig, wie er sich aufführte und ich hatte den leisen Verdacht,
dass ein wenig Kalkül dabei war.
Den angeblichen Witz mit dem Dessert fand ich einfach kindisch. Darüber lachen
nicht einmal Zehnjährige.
Na, im Zweifel für den Angeklagten.
Heute wird es vielleicht schrecklich aber Vox hat uns schon oft vorab genarrt.
Die Vorabszenen der Behausung waren gruselig, kann durchaus sein, dass
Mandy dort am bauen ist und in einer anderen Umgebung kocht.
Wenn nicht, dann verstehe ich warum Alma dort nicht allein bleiben kann.
Das kann man keinem Tier zumuten.
Ansonsten sollte Mandy für ihren Hund eine Schmusedecke mitnehmen, dann
muss das Tier nicht auf dem fremden Sofa sitzen.
Kratzer auf meinen hellen Ledermöbeln hätte ich auch nicht gern, da sie sich nicht
beseitigen lassen.
Aber das ist alles abgesprochen, Vox sei Dank.
Sonnige Grüße, Anna
Gestern wurden wohl niemandes Wünsche wahr - nicht die von Boris, der sich plötzlich damit konfrontiert sah, wichtige Menübestandteile besorgen zu müssen, von denen er am Montag noch äusserte, dass sie frisch zur Zeit nicht zu erhalten seien.
AntwortenLöschenUnd der sich herausgefordert fühlen musste, ein Superdinner ab zu liefern, wohl wissend, dass er dieses mit zwei Eintopfgerichten und einem langweiligen Nachtisch nicht auf den Tisch würde bringen können.
An die Gäste schon mal gar nicht, die hegten gar Erwartungen wie "Brasilianischer Karneval auf der Zunge" und ähnlich dummes Zeug. Sie vermissten dann auch Würzung und vor allem Schärfe, wahrscheinlich warfen sie Mexiko und Brasilien einfach mal so grob in einen Topf.
Schade, denn dadurch sperrte sich vor allem Uta, die sich nicht entblödete eine Flasche scharfe Sosse über ihren Hauptgang zu verklappen, den durchaus subtilen Bestandteilen und Würzungen dieses Eintopfes.
Ganz abgesehen davon zeugt so ein Benehmen nicht gerade von guter Kinderstube.
Ebenso wenig, wie sich so pussyhaft die Gesichtszüge entgleisen zu lassen, weil man einen Fischknorpel vom Seeteufel auf dem Teller fand. So what? Wie macht der Mischa das, wenn er mal in Rio ist, auf`m Karneval? Stellt er sich dann auch so heikel an?
Und anderen mit meinem affigen Getue den Appetit zu verderben, das hat man mir als Kind schon beigebracht, gehört sich gleich gar nicht.
Von Susannes Gesichtsausdrücken will ich gar nicht erst anfangen, hat sie diese geballte Negativität vom Visagisten aufbringen lassen, oder kann sie das etwa alleine?
Boris Menü hat mir eigentlich, abgesehen von der bösen Intention, es anderen damit möglichst schwer zu machen, recht gut gefallen:
Die Fischmarinade der Vorspeise, der langsam köchelnde Eintopf, die schöne Fischsosse, dazu die zarten Jacobsmuscheln, das war eine gute Kombination aus derb und fein.
Das Hauptgericht ebenso, bei der langen Kochzeit war das Rehgulsch bestimmt butterweich, die ungewöhnliche Zusammenstellung mit den anderen Zutaten hätte ich gerne probiert.
Der Maniok, angeröstet mit Knoblauch und Zwiebeln, war eine würzige Beilage, das Molho - ich vermute mal, so ähnlich wie Mojo, bot die frische Schärfe. Der Wildschweinrücken soll zäh gewesen sein, kann ich nicht beurteilen, aber Boris steckt in der selbst geschaffenen Zwickmühle: Im Interesse des Genusses hätte er einfach ein Filet, von was auch immer, on Top setzen können, aber dann hätte er ja seine eigenen "Wild" Anforderung untergraben, die er aber sowieso nicht umsetzen konnte: Ein Krampf ohne Ende!
Auch diese scherzige Desserteinlage, bei der nebenbei sinnlos auch gute Lebensmittel vernichtet wurden, war totaler Krampf.
Ebenso wie das zwanghafte, geradezu vorprogammierte Gemecker der Gäste, die dann, bis auf Michael, doch nicht nachvollziehbar hoch punkteten.
Egal, gekocht hat Boris bisher am besten, angerichtet wurde bildschön, aber er kannte die Aufgabe und die wirkliche Qualität seines exotischen Menüs kann keiner seiner Gäste letztlich beurteilen.
Ein blödes Spiel ist das und es bringt wenig Spass, Menschen dabei zu zu schauen, wie sie sich schäbig verhalten und noch nicht einmal gutes Kochen geboten zu bekommen, aber ich wiederhole mich.
Deshalb tschüss und Grüss von der Süss
Let's pimp together
AntwortenLöschen„Auf Deinen tollen Abend!“, prostet die ewig kritisierende Uta Boris beim Dessert zu. Vielleicht war es ein toller Abend, aber diese schon im Vorwege auf Kritik gebürsteten und nörgeligen, pingeligen Gäste hätte ich nicht bei mir am Tisch sitzen haben wollen. Und im geeinten Geiste krähen sie schon im Vorwege lautstark und selbstherrlich: „Wir wollen das perfekte Dinner und es muss gleichzeitig Karneval in Rio sein!“ Die Erwartungen sind künstlich so hoch geschraubt, das Michael eigentlich keine Chance gehabt hat, es irgendjemandem Recht zu machen, außer vielleicht Mandy, die dem Menü offener gegenübersteht als der Rest der Meute.
Die Vorspeise bietet angeblich kein neues Geschmackserlebnis und generell fehlen die Geschwister Bums und Pepp. Und Michael, an seinem Abend noch ruhig und gelassen agierend, findet in seinem Seeteufel ein Stück vom Rückgrat und ist darüber derart konsterniert, dass ihm die Gesichtszüge vollends entgleiten und er auf keinen Fall weiteressen kann. Schade um den schönen und äußerst geschmackvollen Fisch.
Nach der Vorspeise ist zum zweiten Mal in dieser Woche Küchen-Chefvisite angesagt, angeführt von der gestrengen Uta. Ein Löffel wird angefordert und im Eintopf versenkt. Natürlich, es fehlt Salz. Es muss noch mehr gepimpt werden. So wie sie dann ihren Hauptgang mit jeder Menge Chilisosse auf Vordermann und für sie essbar pimpt. Höflich geht anders, aber das gehört wohl nicht zu ihren hervorstechenden Eigenschaften. Ihr Credo ist eher: immer feste druff.
Die Dessertvariante Nr. 1 mit den verkohlten Brownies kann man lustig finden oder auch nicht, aber die der Geschmackspolizei beigetretenen Juroren Uta, Susanne und Michael hätten zur Strafe aufessen müssen. Naja, fast! Aber auch am eigentlichen Dessert gibt es an der Creme Caramel einen leicht angebrannten Geschmack zu bemängeln. Wer will, der findet auch was.
Und Uta wird auch nicht müde, gebetsmühlenartig zu bemängeln, dass der Gastgeber den eindeutigen Heimvorteil hatte, kannte er sein Menü und musste im Gegensatz zu den anderen nicht aufwendig recherchieren. Jammernd gibt sie dann noch zum Besten, dass sie, da sie am Freitag kocht, keine Möglichkeit hat, selbst ein Los zu ziehen und nehmen muss, was übrig bleibt. Ja, das sind die Geschichten, die das Leben schreibt. Aber sie ist doch nach eigenen Aussagen ein Improvisationstalent, dann soll sie doch mal zeigen, was in ihr steckt.
Susanne fiel eigentlich nur durch ihr grellrot angemaltes Dauer-Schmoll-Schnütchen auf (der Gatte sagt dazu immer klaffende Wunde). Kommentarmäßig schlug sie den Abend über keine freundlichen Töne an.
Bei dieser den ganzen Abend über andauernder Kritik hätte man auf eine sehr niedrige Punktzahl schließen müssen. Und schon wieder verstehe ich die Welt nicht mehr, erhält Boris gerade mal einen Punkt weniger als Michael. Vielleicht lag es daran, dass die Bohnen nicht selbst gemacht waren.
Hier versteckt sich die Sonne hinter langsam zuziehenden Wolken. Schade. Dann halt Frühling häppchenweise. Liebe Grüße in die Runde von Regine