Mittwoch, 22. April 2015

21. April 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunsch-Menü - Dienstag in Hamburg bei Julius


Vorspeise: Feldsalat mit Himbeer-Preiselbeermus
Hauptgang: Gefüllte Gnocchis
Nachtisch: Kalter Hund


Julius muss Sybilles Wunschmenü kochen


Simplify Your Life

Eine derart einfache Vorlage, deren Idee vielleicht zwischen zwei Dauerwellen entstanden ist oder zwischen einem Herrenhaarschnitt und einer Punkfrisur, wenn's besser passt - hat Julius von Sybille wohl eher nicht erwartet. Doch im scheinbar Leichten liegt die Tücke, tückisch verborgen hinter Erwartungen. Um mal mit dem Gelungenen zu beginnen: Die Kindheitserinnerung an die damalige Kalte Schnauze hat der kaltschnäuzigen Sybille gefallen. Nun sollte man solche Erinnerungen eigentlich nicht wieder hervorkramen, denn in Wirklichkeit halten sie selten den Erwartungen stand.

Kalte Schnauze im Original mit Kokosfett! Ein Graus! Abgewandelt mit Butter - ein bisschen besser, aber immer noch ein Spiel mit der guten Laune, die solch derb-mächtige Speisen leicht zerstören können.

Der ehemalige Traumschiff-Pianist und Klavierlehrer muss sich für Vorspeise und Hauptgang etwas einfallen lassen, um es aufzupimpen. Im Supermarkt kommt erst einmal die Gänsestopfleber in den Warenkorb. Doch halt! Er mag so etwas zwar, aber wie reagieren andere auf die nicht so völlig unkriminell gewonnene Stopfleber? Also, lieber zurück legen. Stattdessen kauft er Gambas in bescheidenerem Umfang ein als es der Fischhändler empfiehlt. - Und das ist auch ein Fehler: Sybille mag nichts Fischiges auf Salat! Kann ich verstehen, geht mir auch so. Aber manchmal muss man einfach Fünfe gerade sein lassen.

Der Hauptgang sieht blass, fade, verloren und ideen-los aus. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Den meisten Konkurrenten schmeckt das zwar, aber wer wird schon satt von einer Minimal-Verköstigung?

Wer auf dem Weg zum Flughafen, um seine Hochzeitsreise nach Rom anzutreten - einfach kehrt macht, wie Sybille es über sich erzählt, muss schon ziemlich uneins mit sich sein: Das ist keine coole Sache, das ist behandlungsbedürftig: Wankelmut-Affinität!

Thilo ist heute ein ziemlich stiller Zeitgenosse, der mich, weitgehend wortlos,  an Daniel Brühl erinnert - am Vortag war nur der Gedanke vorhanden: Wem sieht er nur ähnlich? Aber sein Geplapper ließ mich nicht drauf kommen.

Maxie hat sich fürs Vorgespräch in eine gequälte un-kreativ-Kreatur-Weste  geschmissen. Seit langem halten sich konsequent Vermutungen, dass in solchen Westen auch Katzenfell verarbeitet ist. Als Mode-Designerin wird sie das auch schon mal gehört haben. Im übrigen gilt sowohl für Köche wie für Designer: Nachhaltigkeit und Regionalität. Ein gutes Gewissen ist noch mit das Schönste, was es gibt ...

Julius bekommt siebenundzwanzig Punkte, die ihn sogar hinter Neele zurück werfen, an deren Menü er konsequent viel auszusetzen hatte.

Hummel Hummel, Gruß Biene

8 Kommentare:

  1. Ich dachte bei der Großmäuligkeit von Julius, da kommt richtig Power rüber
    an seinem Dinnerabend.
    Weit gefehlt, zeigte er bei den Einkäufen noch eine gewisse Munterkeit, so
    verging ihm das schnell.

    Zugute halten will ich ihm mal, dass dieser Menüvorschlag, auch bei perfekter
    Zubereitung, kein Siegpotential hatte.
    Wer will so einen einfachen Salat mit der gewünschten dicken Pampe als
    Vorspeise haben?
    Da konnten die Scampi, die ich übrigens auch nicht mag, nichts retten.

    Die Hähnchenfilets sollen ja gelungen sein, ich will es mal glauben.
    Der Rest war einfach unbeschreiblich.

    Zum kalten Hund kann ich nur sagen, wir machten im Osten dieses Ding an
    Kindergeburtstagen mit Kakao und Kokosfett.
    Ich fand den Geschmack unerträglich, die Kinder waren begeistert.

    Die Oma macht bei Besuchen immer noch diese "Köstlichkeit" natürlich
    mit besseren Zutaten.
    Keiner möchte das mehr essen, die Kinder sind erwachsen.

    Die Tippgeberin soll nun aber nicht so tun, als würde sie von Luft leben .
    Es sei denn die Luft in HH ist kalorienhaltig.

    Der Pianist hat genau die Punkte bekommen, die man aus Höflichkeit geben
    sollte, es war nicht sein Menü.
    Ich mag ihn immer noch nicht.
    Aber die anderen sind mir auch noch nicht ans Herz gewachsen.

    Hier ist es kalt und grau. Gruß eure vergnatzte Anna

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    1. Klasse, Anna. - Ich schick dir gute Luft und viel Liebe, Gruß Silvia

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  2. Wir sahen im Ring: Ein hohler Mann der Show gegen eine labile Frau in hormonell kritischem Alter. Kontrahenten, deren explosive Psychomischung eine fatale Kombination aus innerer Leere, Geltungsdrang und Selbstüberschätzung kennzeichnet. Die sich noch potenziert, wenn sie sich gegeneinander richtet.

    Das mal so nebenbei als Gutachten von Frau Dr. Dr. Psych.Susanne Prügel-Peitsch.
    Denn, eines ist mal klar: Normal geht anders!

    Normal wäre es zum Beispiel zu sagen, "Ich möchte als Vorspeise einen Feldsalat, warm in der Pfanne geschwenkt, mit Mango- und Avocadospalten, geknuspert mit Pinienkernen". Statt einfach zu diktieren, "Feldsalat mit Himbeermus", statt dessen Preiselbeermus zu meinen und dieses eigentlich auch noch mit Zwieblen und allerlei anderem Gedöns zu erwarten.
    SCHREIE ICH SO SEHR DANACH, ENTTÄUSCHT ZU WERDEN?
    Oder warum formuliere ich meine Wünsche nicht klar und deutlich?

    Und der Gastgeber: Ganz abgesehen davon, dass er auftritt wie der Star eines Verkaufssenders, jeder rausgebrüllte Satz in Großbuchstaben, merkt man ihm an, dass er jahrelang Abend für Abend die Bordshow auf der MS-Deutrschland abarbeitete: Nichts als Dampfgeplauder. Kochkenntnisse waren noch nicht einmal verbal erkennbar.

    Gambas gekocht zu kaufen, so geizig zu portionieren, sie viel zu lange zu braten und auf den zarten Salat zu klatschen, das ist einfach ignorant.

    Genau wie einfach komplett zu vergessen, dass die Menügeberin - für ihn ja der Hauptgast - keinen Alkohol trinkt. Unsensibel und egozentrisch in die eigene Show versunken.

    AberSybille - nicht besser: "Es ist vergewaltigt" presst sie theatralisch erstickt, angesichts des Vorspeisentellers heraus. Die anderen Gäste sind geschockt - zurecht. So benimmt man sich nicht, zumal , wenn man durch nebulöse Vorgaben doch nur bekommt, was man verdient.

    Weiter gings mit gefülltem Kartoffelbrei, von dem Julius überzeugt war, dass er eine sichere Bank sei. Sybille jedoch wusste, dass sie dieses Gnocchi in Jahren nicht hinbekommen hatte.
    Erst nachdem Julius sich wimmernd in den Staub geworfen hatte, erteilte die graue Domina gnädig Hilfestellung und so konnte alsbald nach einigen Stunden ein wahrlich schöner Mensa-Gedenk-Teller vor die entkräfteten Gäste gestellt werden: Bleiche glitschige Würmer mit dick paniertem Imbissschnitzelhuhn.

    Ohne Gemüse/Salat/Beilage. Ich erspare mir zu sagen, was man aus diesem Gang hätte machen können...

    Der Nachtisch, von dem affig benannten Initialienmann stöhnend gefertigt, nach altbewährtem Gruselrezept, zählt wohl nicht zur Fähigkeit "kochen". Riss aber manch einen zu Begeisterungsstürmen hin. Vielleicht der Kakao-Overkill?

    Mir fiel da spontan Trude Herr ein "Ich will keinen Schokolade, ich will lieber einen Mann" Wenn ihr grauhaariges Äquivalent bloß auch mal so genau wüsste, was sie wollte...

    Das Wetter hier weiss auch noch nicht so recht. Ich werfe wohl mal ne Münze, auf jeden Fall grüß ich entschlossen nett, Susi

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    1. Mein nächstes Problem darfst du lösen, Frau Dr. Dr. Psych Susanne Prügel-Peitsch. Ich guck dann mal, ob sich eines finden lässt. - LOL

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  3. Moin @ zusammen.

    Für mich stellt sich die Frage, warum fährt VOX dieses pD immer mehr gegen die Wand und er-höht dazu noch das Preisgeld für Nicht-Köche? Wäre es nicht ratsamer und preiswerter, diese Sendung einfach einzustellen?

    Eines möchte ich aber mal klarstellen. Jeder der sich beim pD bewirbt, möchte zeigen, dass er/sie besser als der normale Koch/Köchin ist. Ich halte somit nichts von Kükenbonus und ähnlichem Gedusel für irgendeinen TN. Auch möchte ich mal daran erinnern, dass schon mehrere 19jährige das pD gewonnen haben, mit einer super Kochleistung.

    Nun gut, gestern also Julius, seines Zeichens Musiklehrer und Traumschiffmusiker.
    Hatte ich vorher noch in etwa eine Vermutung, dass er kochen könnte, so wurde ich schnell eines Besseren belehrt.
    Passend dazu das Wunschmenü von Sybille, die Kochkurse belächelt und 30 Jahre Hausfrauenerfahrung besitzt.
    Dass Sybille noch nicht mal fähig ist ein Menü zu erstellen/beschreiben, hätte ich dann doch nicht gedacht.
    Warum hatte Julius nicht genau so gehandelt wie gewünscht, ohne zusätzliche Beilagen?
    Aber wer nicht kochen kann, für den ist selbst so etwas Simples unmöglich.
    Es war ja keinerlei Rede davon von Sybille über Beilagen.
    Ihre Nachher Erklärungen waren albern.
    Wie z.B. dass sie statt Himbeeren Preiselbeeren nimmt und meinte.
    Dass Sybille keine Meeresfrüchte mag, konnte Julius ja nicht ahnen.
    Dass Sybille aber am Ende noch 8 Punkte für das Desaster gab, zeigte zusätzlich ihre Qualitäten auf.
    Aber was soll ich dazu sagen, zu dem Desaster? Vielleicht über die Wertungen? – im Läbe nich -
    Wenn das DS, bestehend aus kaltem Hund, von seinem Freund zubereitet, das Beste des Abends war, so erspart es sich doch von allein, Worte über den Abend zu verlieren. Überhaupt wäre ohne den Freund als Helfer alles im Müll gelandet und Julius hätte ein Pizza-Taxi gerufen. Besser wäre es gewesen.

    Was noch zu erwähnen wäre, Sybille bezeichnete Maxi als Vielfraß.
    Da Maxi noch nicht mal die Hälfte von Sybilles Gewicht auf die Waage bringt, nenne ich es mal Humor.
    Auch der Ausspruch von Sybille, sie sei bei der VS vergewaltigt worden, scheint eher ein unerfüllter Wunsch zu bleiben.

    LG rudi

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  4. Trash-TV, genau das ist es , was uns jeden Abend um 19 Uhr vor die Glotze lockt.
    Rudi, du fragst warum Vox die Sendung nicht einstellt, du weißt aber die Antwort.
    Die Einschaltquoten sind enorm, kein Privatsender hält an einem Konzept fest,
    das nicht genug Kohle einspielt.
    Da können die locker das Preisgeld für die größten Kochdeppen der Woche
    erhöhen, wird eh immer schwieriger an einem Ort 5 Leute zu finden die
    sich nach Ausstrahlung der Sendung am besten eine Fahrkarte zum Mond
    kaufen, ohne Rückkehr-Option.

    Wir müssen doch selbstkritisch sagen, haben wir mal eine Woche gute Köche
    freuen wir uns aber dann sind wir gelangweilt.

    So ein wenig Stimmung mögen wir doch auch.

    So lange wir uns nicht selbst zum Klops machen ist alles gut.
    Ich freue mich jedenfalls auf den Kochabend der Frisörin, die alles weiß und
    alles kann.
    Gruß Anna

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  5. An sich mag ich diese Wunsch-Menü Wochen, trennt sich hier kochtechnisch die Spreu vom Weizen und Können oder Nichtkönnen in der Küche wird schnell und deutlich sichtbar. Keiner kann aus dem Kühlschrank etwas hervorzaubern mit der Bemerkung: „Ich hab da schon mal was vorbereitet, dass musste ein wenig länger ziehen, sonst wäre es…..“ Wenn da aber nicht die manchmal fiesen und unfairen Menügeber mit ihren ach so großen Erwartungen und Stolperfallen wären. So auch diesmal Sybille, die sich im Kontrast zu ihren üppigen Rundungen ein kleines, einfaches und simples Mädchen-Menü wünscht, das nie das Potential gehabt hätte, um auf’s 3.000 €-Siegertreppchen zu kommen: Feldsalat mit Himbeermus, Gnocchis mit Frischkäsefüllung und als Dessert dieser Kokosfett-Alptraumkuchen namens Kalter Hund. Und da den teils verpeilten Pianisten nicht gerade die Muse des Kochens und Improvisierens geküsst hat, hätte er dieses Menü mit Hilfe von Internet und Kumpel Jay-Jay, der im übrigen mehr Ahnung hatte als der Gastgeber selber, eigentlich locker wuppen können. Hätte und eigentlich. Aber da hatte Julius die Rechnung ohne die alles verheimlichende Friseurmeisterin Sybille gemacht, die hinterlistig nur jeweils zwei Komponenten des Menüs angab, um dann bei Tisch aufzuklären, wie sie üblicherweise diese Speisen zubereitet. Der Salat hätte in der Pfanne geschwenkt werden müssen, dazu gäbe es bei ihr Mangostückchen und für den Crunch statt Croutons geröstete Pinienkerne. Und Fisch auf dem Salat mag sie auch nicht, geradezu eine schiere Vergewaltigung auf dem Teller. Harte Worte, die in keiner Relation zu den harmlosen Scampis stehen.

    Zu vorgerückter Stunde und die knurrenden Mägen der Gäste ignorierend kämpfte derweil Julius einen einsamen und nicht zu gewinnenden Kampf mit den Gnocchis, die sich nicht formen und füllen lassen wollen. Die umgehend herbeizitierte Sybille erklärte dann gönnerhaft und mit kindgerechter Stimme den Umgang mit dem undankbaren und sperrigen Lebensmittel. Das Ergebnis waren glitschige, schupfnudelartige Gebilde mit einer faden und langweiligen Frischkäsefüllung. „Aber davon nur 3-4 auf den Teller, das reicht!“ sprach Sybille und rauschte generös von dannen. Hätte Julius sich strikt an die Menüvorgabe gehalten, wäre es bei den minimalistischen Portionen ein guter Start für eine Diät gewesen.

    Und so hat sich Julius mehr oder weniger hilflos und überfordert durch das Menü bzw. den Abend gerudert. Seine großen Shows hat er wohl eher als Einheizer am Klavier auf der MS Deutschland abgeliefert. Eine Küchenshow war das beileibe nicht. Und wenn diese Dinnerwoche rum ist und die Kameras und Licht ausgeschaltet sind, dann kann er sich wieder genussvoll und ohne Reue der von ihm sehr gemochten und geschätzten Gänsestopfleber widmen. Gedanken an Stangen im Hals und Zwangsfütterungen verflüchtigen sich ganz von alleine zu Schall und Rauch.

    Aber auch Sybille hat sich an diesem Abend nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Der Hosenbandorden für Fairness als Menügeberin geht klar an ihr vorbei.

    Hier ist wieder Wetter vom Feinsten. So darf es bleiben! Lieben Gruß, Regine

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  6. Im Nachhinein gibt Sybille Vox die Schuld an dem Desaster. Die hätten ihr Menü so unvollständig an Julius weiter gereicht. - Ich persönlich glaube ihr davon kein Wort, wollte es euch aber kurz erzählen. S.

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