Schreib mal wieder ...
einen Brief. Einen ganz persönlichen, einen, den die Post transportiert.
Es war einmal ein Land, in dem die Postboten Nachrichten zwischenmenschlicher Natur zu Menschen transportierte und in die Briefkästen steckte. Eine beinahe vergessene Zeit, in der die Zeilen noch per Hand geschrieben wurden und nicht online.
Ich erinnere Zeiten in Landschulheimen oder in meinem Internat, in denen nichts sehnlicher erwartet wurde als der Postbote oder die Postbotin (muss man heute so auseinander klamüsern, damit sich keiner auf den Schlips getreten fühlt), mit Grüßen von zu Hause. Selber verschickte ich ständig Postkarten mit angebrannten Ecken, die bedeuteten: Ich brauche Geld! So kam als nächstes ein erwarteter Brief mit dem ersehnten Scheinchen darin.
Zuletzt habe ich ein paar Weihnachtskarten verschickt, aber sicherlich nicht genug. Ein paar Karten habe ich bekommen, über die ich mich sehr gefreut habe. Wie lange wird es diese Kartengrüße noch geben? Online erledigt sich alles einfach, schnell und sofort kann man eine Antwort erhalten.
Mehr als über jeden Online-Gruß habe ich mich über ein paar Briefe von Blog-Lesern gefreut. Das soll jetzt nicht verhindern, dass mir online niemand mehr einen lieben Gruß hinterlässt, aber es war so herrlich altmodisch und nostalgisch. Damit hatte ich nie gerechnet.
Ansonsten bekommt man ja nur noch Rechnungen in Brief-Form, und die sind nicht nostalgisch, sondern eine Aufforderung zur Begleichung. Okay - man kann nicht alles haben.
Doch ein paar persönliche Briefe mehr im Jahr wären schon schön ... Aus früheren Zeiten existieren sogar noch Liebesbriefe. Aktuell sind die nicht mehr in meinem Programm. Doch ich möchte sie nicht missen. Wären sie online verfasst worden wie zu heutigen Zeiten - sie gingen schnell unter in der Zeit, der schnelllebigen.
Nix für ungut, Gruß Biene
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