Donnerstag, 26. Februar 2015

25. Februar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Hannover bei Sabine

Foto: S. B.


Aperitif: Feigen-Minz-Sirup mit Prosecco
Vorspeise: Tomaten-Zucchini-Crème
Hauptspeise: Ziegenkäse-Ravioli gefüllt mit Feige an Rosmarin-Honig-Butter und Prosciutto
Nachspeise: Terrine von Rose Grapefruit mit Mohnsoße



Stadt mit Keks

und öffentlich pinkelndem Prinzen wird angereichert durch das voxsche perfekte Dinner, in dem sich auch alle mehr oder weniger anpinkeln und auf den Keks gehen. Das Dinner gastiert in Hannover. Sabine, die ein Eltern-Kind-Cafe hat, lebt in einer Wohnung über ihrem Arbeitsplatz und kocht schon mal einen großen Topf mit Suppe für das Lokal. Ein bisschen etwas bekommen die Mitstreiter von dem Brei als Vorspeise gereicht.

Doch die Kandidaten, ganz auf Zack, sehen schon vor ihrem Cafe eine Tafel mit den angebotenen Speisen - und die ist identisch mit ihrer Menükarte. Das gefällt einigen nicht wirklich. Und auch Sabine tut sich  keinen Gefallen, ihr Cafe-Menü öffentlich zu machen - und zugeben zu müssen, das gekörnte Brühe ein leckerer Bestandteil desselben ist. So manch ein Elternteil könnte allergisch auf diese Inhaltsstoffe reagieren.

Bei allen Bemühungen, Sabine sympathisch zu finden, sieht sie zu sehr einer Schauspielerin ähnlich, die ich wegen ihrer übermotivierten Spielweise ziemlich ungern sehe - Katharina Schüttler. Am Abend schmeißt sie sich auch noch in Flohmarkt-Klamotten, und die goldene Kette, die allenfalls für den Schmelzofen taugt, schnürt ihr den Hals ab. Der augenscheinlich an diesem Abend immer dicker wird - die Aussage, froh zu sein, "die alle nicht mehr wieder sehen zu müssen" wird zwar nur in der Vorschau gezeigt und ist somit aus jedem Zusammenhang gerissen, aber deutlich genug.

Sandro hat sich auf sein Mecker-Teil zurückgezogen, hängt weiterhin wie ein Schluck Wasser in der Kurve und bekommt die Zähne nur zu scheinbar kompetenten Kritiken auseinander. Vermutlich erinnert ihn das ganze Essen zu sehr an sein eigenes - und dass das nicht in Ordnung war, weiß er in nachdenklichen Sekunden tief in seinem Innern.

Die Hauptspeise ist eigentlich nicht der Rede wert: Was soll dieser blanke Rucola-Kranz, bitter und trocken, nach flüssiger Hilfe schreiend, um die gefüllten Ravioli herum? Wem schmeckt das? Der dritte Abend, an dem unspektakulär bis desaströs gekocht wird, und die Nerven aller liegen blank. Essen und Trinken hält eben Leib und Seele zusammen und stimmt das nicht mit den Bedürfnissen überein, gehen beide vor die Hunde.

Zum Nachtisch gibt es was für die Sauer-Mienen: Grapefruit mit Mohnsoße. Die Laune geht den Bach runter. Und natürlich bringt der Mohn keine aufhellende Stimmung in diese Geselligkeit. Es sitzen fünf Menschen an einem Tisch, aber eigentlich wäre jeder gern ganz woanders.

Ich auch, Gruß Biene

6 Kommentare:

  1. Wieder so ein Mädchen mit Sternenaugen und Zahnpastalächeln, ganz bezaubernd.
    Betreibt ein Mutter/Kind-Cafe in einem schmucken rosa (!) Altbau in Hannovers bester Shopping Lage. Sabine selbst hat wenig Ahnung von Kindern, auch ob sie selbst welche will, sieht heute so und morgen wieder ganz anders aus. Sabine selbst hat auch wenig Ahnung von Kochen, deshalb hat sie heute mal schnell das Tagesmenü ihres Cafes von dessen Koch/Köchin auf ihre Menükarte schreiben lassen und sich mindestens eine Stunde coachen lassen, denn die Rezepte haben es in sich:
    Allein das Salzabwiegen hatte den Schwierigkeitsgrad von Atomespalten. Gut dass eine Freundin das Enthäuten von 150 Grapefruits übernahm, Berge von Schalen lagen schließlich neben einem winzigen Häuflein von Fruchtfleisch.
    Der Teig der Raviolis (sogar mein Rechtschreibprogramm weist mich hartnäckig auf den Plural hin) wurde lange halbherzig betatscht – Pack ihn an Herzchen! Gib es Ihm! – Aber alles was Sabine tat, war ihm ein Gummi über zu ziehen und ihn kalt zu stellen. Arme Raviolis!
    Das Wohnzimmer sah aus wie ein Trödelladen mit einer Ansammlung von Flohmarktartikeln, so auch die Tischdeko. Beim Empfang der Gäste stand das Sofa bereit, um in guter Tradition, die dicken selber runtergewurschtelten Steppjacken der Gäste, direkt neben dem Esstisch auf zu nehmen. Geht doch nichts über das perfekte Dinnerambiente, die Gäste selber behielten ja auch dicke Schals und Mützen zumeist an.
    Die Vorspeise – ein roter Brei aus geschmacklosem Geschmacksträger namens Zucchini, mitnichten veredelt mit frischen Tomaten wie behauptet wurde, diese stammten vielmehr passiert aus einer Flasche. Das war`s dann auch schon, halt nein, es gab noch gekaufte Baguette – alles in allem eine Mutter-Kind-kompatible-Speise.
    Zum Hauptgang hatte es sich der Raviolisteig schließlich doch überlegt gehabt, sich willig ausrollen lassen und mit püriertem Feigenziegenfrischkäsemischmasch füllen lassen. Was Sabinchen da zu Wasser liess, sah gar nicht mal schlecht aus, auch der Ansatz mit Butter, Honig und Kräutern in der Pfanne machte Hoffnung auf ein wenig Genuss.
    Aber dann – grobe strohsackartige Bollen von Rucola auf Teller geklatscht. „Ein Nest“ nannte Sabine das poetisch, na ja – auch die Höllenbrut wächst in einem solchen auf, sag ich mal frech. Und so war es doch auch mehr oder weniger, denn wenn Honig und Butter zu zähem Karamell verschmelzem, auf strohigem Rucola zumal, dann hat das was von Pech und Schwefel – oder?
    Beim Dessert war es ähnlich – Sabine wollte etwas Ungewöhnliches bieten, Gaumengenüsse der besonderen Art, aber ausgerechnet Grapefruit, bei denen man sich morgens schon schüttelt, und diese Problemfrucht mit einem weiteren Problemprodukt, dem Mohn zu kombinieren, das ist nicht mutig, das ist ein Fall von nicht nachgedacht. Ich hätte mich auf die Mohnsache gerne eingelassen, wenn sie fluffiger gewesen wäre und ein klares Gelee der Grapefruit begleitet hätte, eventuell, aber da hätte ich vorher selbst experimentiert, denn das sind riskante Aromen.
    Schade , vor allem weil Sabine so überaus fachmännische Gäste hatte: Allen voran Sandro, der lässig mit kulinarischem Know how auftrumpfte, dass es einem nur so schwindelte, begleitet von Wiebke, die ihm das, was er nicht wußte bereitwillig soufflierte.
    Aber Sabine hat, glaube ich, überhaupt zum erstenmal gekocht und zwar dieses Menü, das dort auf der Tafel stand. Sie täte gut daran, künftig eine zweite daneben zu stellen: „Hier kocht die Chefin nicht selber“.
    20 km weiter östlich scheint wohl die Sonne – hier tut sie es nicht. Doofes Ding, das. Liebe Grüße Susi

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    1. Liebe Susi!
      Dein Kommentar ist wie immer himmlisch und ich grinse mich weg vor Freude. Vielen Dank für diesen Stimmungsaufheller an einem trüben Spätwintertag in Wien.
      Herzliche Grüße
      ute

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  2. Schlimmer geht`s nimmer dachte ich.

    Erst einmal guten Morgen, zumindest in Berlin scheint er gut zu werden, wir haben
    strahlend blauen Himmel.
    Nun aber zum Thema das perfekte Dinner, oder die Schande aus Hannover.

    Wenn auch Sabine anfangs annahm, dass zumindest ihr Cafe von ihrem
    Auftritt profitieren wird, so wurde sie im Laufe des Abends doch eines Besseren
    belehrt.
    Ihre stümperhaften Kochkünste sind nicht der Rede wert.
    Das Menü noch großspurig auf der Angebotstafel ihres Cafes anzupreisen
    war ein Schuss ins Knie.`

    Spätestens nach der Ausstrahlung gestern werden verantwortungsvolle Mütter
    ihre Gastlichkeit meiden.

    Es sei denn, sie haben ihre eigene Milchküche noch vorrätig.
    Kaffee kochen wird Sabine hoffentlich können.

    Die Gäste werden immer genervter.
    Das ist mittwochs fast immer so aber verständlich.

    Nun warten wir auf die sich sehr kompetent gebende Kantinenköchin.
    Ich tippe weiterhin auf Mirko und hoffe er bringt am Freitag die Woche
    mit Anstand zu Ende.

    Gruß Anna

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  3. Moin @ zusammen.

    Die flinke Sabine gab sich die Ehre.
    Sie wohnt in einer 3er WG, direkt über ihrem Eltern-Kind-Cafe, wo sie 2 schöne Zimmer hat.
    Einkaufen ging Sabine natürlich auch noch. Die Verkäuferin in dem kleinen Laden, eine typische Italienerin ließ Sabine kaum zu Wort kommen. Den Ziegen-Frischkäse durfte Sabine in einer Schale mitnehmen und bezahlen durfte sie auch später mal. Für einige scheint es normal zu sein, ohne Geld einkaufen zu gehen. Ob man das in ihrem Cafe auch so machen darf?
    Freundin Lena kam zur Hilfe. In dem Falle konnte man wirklich von Hilfe sprechen, denn eigentlich hätte Sabine sie nicht gebraucht. Wenn ich aber an das Wiegedrama denke, so hat sie bestimmt das Kochen in einer Fernsehshow gelernt, im Schnelldurchlauf. Zum Abschied bekam Lena 2 Fl. Wein. Ja in manchen Gegenden wird noch in Naturalien bezahlt.
    Sabines Freund kommt aus Indonesien. Sandro darauf: „Er ist bestimmt ein Wilder.“ Wie war das jetzt gemeint?

    Deko: der grüne Frosch sollte sicherlich eine Hymne auf Mirko sein. Später erstellten Mirko und Wiebke ein weiteres Portrait von Mirko auf einer bereitgestellten Leinwand. Die Gläser mögen für einiges gut sein, z.B. als Vase, aber Wein, wenn es welcher war, gehört da nicht rein. Da hat das aus der Flasche trinken echt Vorteile.

    Empfang: vor dem Cafe standen auf einer Schiefertafel ähnliche Speisen wie auf der Menükarte. Für Wiebke war das schon unfair, weil Sabine ein Profi sein könnte. Es ist ja normal, dass in solchen Cafés Profis arbeiten. Die Wohnung lag im 3. Stock eines Altbaus. Das waren gefühlte 5 Etagen. Wie Mirko da ohne Aufzug hochgekommen ist mir ein Rätsel.

    Aperitif: Feigen-Minze-Sirup mit Sekt. Den Sirup musste sie natürlich schon vorher ansetzen. Es schmeckte den Gästen etwas unterschiedlich. Das war eher nix.

    VS: schon toll, wie alle davon ausgingen, dass sie das Brot selber bäckt. Wiebke, das Küchen-Standmodell, hatte da mehrere Forderungen zum Selbermachen. Ähnliches kam auch von Glo-ria. Wir werden es ja bald sehen. Die Tomatensuppe sah optisch gut aus, nur war sie etwas dick geraten. Nur wo kamen die Tomaten her? Mirko verzehrte die Suppe sehr schnell, denn er hatte heute Hunger. Klar nach der Treppe. Die Zucchini hatte er aber nicht herausgeschmeckt. Zucchini hat so wenig Geschmack, da wäre es schon sonderbar die noch herauszuschmecken. Sabine gab zu, dass es die gleiche Suppe in ihrem Cafe gibt und sehr gut ankomme. Natürlich ist sie mit gekörnter Brühe gemacht. Mirko erklärte wie einfach eine Gemüsebrühe herzustellen sei. Doch das traue ich ihm zu, er schindet sich bestimmt immer sehr. Alle fanden die Suppe lecker, bis eben zur Wertung.

    Teil 2

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  4. Teil 2

    HG: natürlich waren die Ravioli selber gemacht, wenn auch etwas anstrengend, denn der Teig wollte nicht so richtig werden. Am Ende waren die Scheiben etwas zu dick. Rucola ohne Dres-sing bildete die unterste Schicht im Teller. Darauf kamen die Ravioli, Schinken aus der Packung und div. Zutaten, wie z.B. Knoblauchpulver. Auch der Käse war kein Parmesan, denn der kostet. Die angebliche Honigsoße hatte den Namen nicht verdient. Von einem HG hatte das nichts, das war eher eine mäßige 2. VS. Mirko fehlte das Balsamiko und er mag keinen Rucola. Für Sandro war das Karamellige zu karamellig. Er kennt sich halt sachlich gut aus. Mirko ist satt geworden. Aber selbst Sabine war nicht ganz zufrieden mit ihrem HG. Es war ja auch keiner. Toll fand ich, dass es diesen Salat in ihrem Cafe für 9,90 € gibt. Wer zahlt das denn dafür?

    DS: eingeleitet mit einer Diskussion was eine Terrine sei. Ja es gibt da Möglichkeiten und manchmal war sogar was Richtiges dabei. Ein ganz gefährliches DS und Mirko hatte schon vorher Angst, ob der Wirkung des Mohns. Ich weiß ja nicht welche Bücher er liest, aber er sollte andere lesen. Es war halt eine kleine Wohnung und da hatte Ahnung keinen Platz. Geschmeckt hat es niemanden so wirklich, da es recht sauer oder bitter war.

    Sabine war recht fix bei der Arbeit. Das was sie machte sah gut aus, aber vom Kochen oder gar einem pD würde ich dabei nicht sprechen wollen. Ein pD ist nun mal ein wenig anders als für ihre Cafe-Besucher zu kochen. Egal wie während dem Essen kritisiert wurde, jeder gab 7 Punkte. Ich meine damit konnte Sabine mehr als zufrieden sein. Etwas besser als bei Sandro, aber nur etwas. Was ihre Aussage, dass sie sich auf Freitag freue und dann die anderen nicht mehr sehen muss, bedeutete, weiß ich nicht. Preislich lag Sabine aber gut im Rennen. Zwar etwas teurer als bei Sandro, aber mehr als 50 € hatte sie nicht ausgegeben. Eine Werbung für ihr Cafe war es mit Sicherheit nicht.
    Mirko wird es heute schwer haben, nach dem Akt der Hochhaus Besteigung.

    Sandro mit Hot Dog Socken. Sandro erklärte wie einfach es ist, Ravioli zu machen. Jetzt traue ich mich auch daran. – lol – Nebenbei ist er auch noch Psychologe, denn er erklärte was passiert wenn Sabine aus dem „Schritt“ kommt. Das mit dem „Tritt“ kenne ich ja, aber wie da der „Schritt“ reinpasst? Ich bin jedenfalls froh, dass Sandro dabei ist und viel von seinem Wissen weitergibt. – lol -

    LG rudi ratlos

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  5. Liebe Silvia!
    Also Katharina Schüttler musste ich bei Google suchen und kann die Ähnlichkeit bestätigen.
    Zum nicht pD von Sabine kann man eigentlich nur zusammen fassend sagen, dass es eher als PR-Aktion für ihr Mutter-Kind-Café gedacht war. Ob es eine gute Werbung war... wird der Steuerberater in der Bilanz sehen.

    Mein persönliches Résumé: Die Kandidatin wollte viel und konnte wenig.

    Die Initiative einer jungen Frau zum unternehmerischen Risiko bewundere ich weit mehr als ihre Kochkunst.

    Denn die Idee, die wahnsinnig überforderten jungen Mütter 2.0 zwecks dringend notwendigem Chillen (Neudeutsch für Entspannung) in eine hippe Location auf den obligatorischen ebenso hippen Latte macchiato zu locken ist nicht blöde.
    Es ist anzunehmen, dass man ihn gleich bezahlen muss. Was ihr beim Gemüsehändler nicht im Traum einfällt. Protz auf Pump.... ? :-)

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