Freitag, 6. Februar 2015

6. Februar 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - Berühmtheit


There's No Business Like Show-Business

und viele "Normalos", die gern mal an der großen, weiten, bunten, unechten Welt schnuppern möchten, drängen hinein ins Show-Geschäft. Weltweit suchen TV-Sender für ihr jeweiliges Land nach Superstars, Super-Losern, Super-Köchen: Den Super-Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Ist ein Format erfolgreich in einem Land, wird es problemlos in alle anderen verkauft und umgesetzt. Und die begierige Fernseh-Sender stürmende Gemeinde stürzt sich vorbehaltlos auf neue Formate, um mit ihnen den vermeintlichen großen Wurf zu landen. Nur selten wird eine öffentliche Karriere aus einer Fernseh-Präsenz.

Und noch seltener kann man eine solche Karriere bewusst steuern. Manches im Leben, dass sich zunächst als Glücksfall darstellt - kann im Endeffekt auch das genaue Gegenteil davon sein. Manch abgehalfterter Fußballspieler kann ein Lied davon singen, wenn er denn überhaupt noch singen kann und nicht nur lallt oder Schlimmeres. Als junge Talente von irgendeinem Bolz-Platz weg engagiert, geht es schon bald los mit der großen Karriere und dem Big-Money. Und dann kommt manchmal das Leben dazwischen oder das eigene Unvermögen, zu dem erkickerten Vermögen nicht genug geistiges Potential zu besitzen. Schnell ist alles futsch. Nicht jeder ehemals große Fußball-Star ist ein Beckenbauer oder - ich wage es kaum zu erwähnen: ein Uli Hoeneß.

Was wird eine Daniela Katzenberger irgendwann aus und mit ihrem Leben machen, wenn niemand mehr nach ihr fragt? Die Nachfrage ist ja jetzt schon enorm zurück gegangen. Sie soll längst ihren Witz verloren haben und sich ständig nur noch in Wiederholungs-Dauer-Schleifen befinden.

Wäre es von Vorteil, das Kind eines Promis zu sein? Wenn man hört, dass die Tochter von Whitney Houston im Sterben liegt? Hatte Bobbi Christina eigentlich je eine Chance auf ein normales Leben? Mit einer Mutter, die engelsgleich gesungen hat, aber dem teufelsgleichen ewigen Drogen-Cocktail-Einerlei verfallen war? Würde Bobbi Christina im Sterben liegen, wenn ihre Mutter nur eine Sachbearbeiterin in einer Behörde gewesen wäre? Sehr wahrscheinlich würde dann auch Whitney noch leben.

Es gibt Menschen, die mit ihrem Ruhm einen Überlebens-Deal geschlossen haben: Sie lassen sich nicht von ihm in die Knie zwingen. Sie erheben sich nicht über alle anderen auch Sterblichen in der irrigen Ansicht, ein Talent mache sie unantastbar und hebe sie deutlich von dem Rest der Welt ab.  Das sind die Glücklichen. Das sind die, die es tatsächlich geschafft haben.

Doch wie soll ein Mädchen wie die Tochter der Beckhams jemals den Spagat zum normalen Leben hinbekommen, wenn sie über alle Bedenken hinweg dermaßen auf einzigartig getrimmt wird. Was sie vermutlich gar nicht ist. Da hat es selbst die verwöhnte Katze von Karl Lagerfeld einfacher: Die schert sich einen feuchten Kehricht um das Gewese um sie. Sie hätte vielleicht nur gern eine Partner-Katze. Das wäre in den Augen von Choupette ein wirkliches Verwöhnen. Kleine Verteidigung: Herr Lagerfeld hat vielleicht keine Erben, die ihm den Spleen neiden - und durch Choupettes Verwöhnprogramm bekommen Leute Arbeit bei ihm. Vermutlich gibt es schon ein Testament zu Choupettes Gunsten.

Ist  Liz Taylor je ein glückliches Kind gewesen, weil sie schon in den Windeln ein Star war? Macht Öffentlichkeit überhaupt glücklich? War Michael Jackson jemals der Mann von nebenan, der gern mit anderen Kerlen ein Bier getrunken hätte? Er hatte keine Chance. Verlorene Kindheit, die er sein Leben lang versucht hat, nachzuholen. Mit oft nicht verständlichen Aktionen, deren Gründe tief im Unglück seiner nicht erlebten Kindheit liegen.

Und die Mutter Theresa ohne Nonnengewand mit den sieben Kindern, die vielleicht nicht das gleiche Talent zur Heiligkeit besitzen wie Angelina Jolie selber? Hat das Öffentlichkeits-Interesse überhaupt soviel Platz für all diese Kinder von Prominenten?

Einige werden, wie in der Vergangenheit auch schon, ganz schön den Bach des Lebens runter rutschen auf der Suche nach einer eigenen Identität, die sich nicht anlehnt an die ihrer berühmten Eltern.

Bobbi Christina ist nur das letzte traurige aktuelle Beispiel für ein Leben, das so grausam schief gehen kann ...

Gruß Biene

1 Kommentar:

  1. Schöner Text. Ich frage mich oft, für wen oder was sich die Promis und ihre Kinder so halten. Irgendwie halte ich das alles für schwer überbewertet. Es ist eine Gratwanderung: ich sehe hin und wieder solche Klatsch-Magazine im TV. Auch, weil meine Kundinnen oft alles wissen und ich muss ja mitreden können.... Aber wenn ich oft so diesen selten dummen Stuss höre, den diese Leute am roten Teppich so absondern... Da wird mir ganz mulmig. Was mich noch viel mehr irritiert ist, dass die sich untereinander immer wieder paaren. Oder sich fünf bis zehn mal voneinander trennen. Immer am Puls der Zeit.

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