Mittwoch, 18. Februar 2015

17. Februar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Frankfurt bei Sabine

Freundlicher Weise vom Künstler: Mg F. zur Verfügung gestellt.

Aperitif: Blanc de Noirs
Vorspeise: Gebackene Lachspraline / Rote Bete / Granatapfel-Vinaigrette
Hauptspeise: Supreme vom Maishähnchen / Trüffelfond /Zweierlei Sellerie
Nachspeise: Schokoladentarte / Portweinfeigen / Mascarpone-Eis


Eat. Drink. Man. Woman.

Sabine surft durch diverse Fernsehkanäle, um aller Welt ihre Kochleidenschaft nahe zu bringen. Die Kochshow "Das perfekte Dinner" ist ihr dritter Auftritt als Hobbyköchin, und zu ihrem Glück sind alle Konkurrenten bislang freundlich und wohlwollend unterwegs. Wenn sie diese Show abhaken kann, darf sie darüber nachdenken, welche Sendung ihr nächstes Ziel sein könnte ... Bei den bisherigen Referenzen hat sie sicher die freie Auswahl und wird mit Kusshand als Kandidatin genommen.

Keine Kusshand, aber einen Korb voller Lebensmittel, bekommt sie in einem Restaurant. Als wären  Lebensmittel, die von dort kommen, schon mal per se von besserer Qualität. Hier um die Ecke gab es mal ein Kochlöffel-Restaurant - und was dort teilweise abgeladen und hinein getragen wurde, kam durchaus aus den gängigen Supermärkten und war in gängige Verpackungen gehüllt. Und manchmal wunderte man sich auch darüber ...

Doch in ihrer Küche, die sie voller gelassener Leidenschaft anheizt, geht alles mit guten Dingen zu. Zum Schnibbeln kommt Freundin Sonja vorbei, die in manchen Dingen mit liebevoller Strenge angewiesen werden muss, aber im allgemeinen gut pariert.

Und so dürfen sich die Gäste zur Vorspeise an einem Lachstatar, von einer Panade umhüllt und knusprig im Öl ausgebacken, erfreuen und ihre Freude auch kundtun. Laura bekommt eine unfrittierte Käsekugel als vegetarische Variante.

Zum Hauptgang wird die Haut des Maishähnchens extra knusprig gebacken, und dass sie ihr Kartoffel-Sellerie-Püree nicht mit dem Zauberstab bearbeitet, bedarf vielleicht einer Erwähnung, aber keiner übermäßigen Lobhudelei.

Hier und da fehlt es an Raffinesse, aber wenigstens bekommt Laura keinen Tofu oder ähnliches, sondern nahe liegender Weise ein Sellerie-Schnitzel.

Großartige Geschmacks-Experimente sind vermutlich nicht Sabines Ding, sie bleibt lieber bei "Nummer Sicher". So wird ihr Eis im Nachtisch zwar als cremig, aber doch eher geschmacksneutral beschrieben.

Sie bekommt sechsunddreißig Punkte. Von hier satte acht Punkte. Sie hat sehr gut gekocht, doch ohne den besonderen Kick.

Guten Morgen, Gruß Biene

10 Kommentare:

  1. Sabine ist das, was meine Mutter und Schwiegermutter eine patente Frau genannt hätten. mit beiden Beinen auf dem Boden stehend, Handwerkergattin zumal.

    Diese Bemerkungen gereichten meiner Person auf eine unausgesprochene Weise
    immer zum Nachteil, weshalb ich "patente" Frauen" oder die, die eine solche Aura verströmten eine Weile zutiefst verabscheute.

    Sabines praktischer Realitätssinn spiegelt sich nicht nur in sportlich-unauffälliger Kleidung und pflegeleichter Kurzhaarfrisur wieder, sondern auch in ihrer Kochkunst: "Keine Experimente" scheint Adenauers Geist der rotblonden Hausfrau geflüstert zu haben.

    Und so bereitete sie quasi Lachsfrikadelle, Hühnerbrust und Schokotörtchen mit Eis und Kompott. Nee, Quatsch, etwas raffinierter ging es gestern denn doch zu bei Sabinchens home-cooking-show.

    Die Vorspeise war ein schön grob gewürfeltes Stück Lachs, fein gewürzt mit Zitrone und Schalotten, für maximale Knusprigkeit vor dem kurzen Frittieren in Pankomehl gewälzt und auf wirklich hauchdünnen Rotebete Scheibchen mit einer süßlichen Vinaigrette appetitlich angerichtet - das war bestimmt ein richtig feines Leckerchen.

    Der Hauptgang ebenso, alle Komponenten für sich richtig behandelt, trotzdem musste ich überrascht feststellen, dass ich die vegetarische Alternative, das Sellerieschnitzel, lieber gehabt hätte, ok - inklusive der knusprigen Hühnerhaut, aber das Perlhuhnbrüstchen - getrüffelt oder nicht, Label rouge oder nicht, hätte ich gerne meinem Nachbarn weiter gegeben. So blass und langweilig.

    Das Dessert schliesslich, ein herrlich cremiges Eis, Markus Kritik daran fand ich aufgesetzt, wonach soll ein Mascarpone/Vanilleeis denn schmecken, ausser nach diesen Ingredenzien? Und mit der ergänzenden würzigen Süsse der Portweinfeigen und des Schokokuchens, (eine "Tarte" war das wohl eher nicht, aber wir wollen hier ja nicht Wortklauberisch werden).

    Noch ein lecker Käffchen obendrauf und es wäre der Himmel auf Erden gewesen, aber - wie gesagt - Sabine steht mit beiden Beinen auf der Erde, für Träumchen ist wer anders zuständig.

    Doch ein richtig gutes Essen hat sie auf den Tisch gebracht, als entspannte, souveräne Gastgeberin. Und all das ohne eitles Getue und Selbstbeweihräucherung.

    Ach so, den Baumstamm oder Deckenbalken in ihrem Wohnzimmer, den finde ich super, habe auch eine Schwäche für so was.
    Das hat mich dann doch überrascht, bei all dem Standard, (..immer diese vorschnellen Urteile ..)

    Bißchen verwirrt mich auch noch dieses Bedürfnis durch Kochsendungen zu tingeln und seine Fertigkeiten immer wieder öffentlich zu messen? Aber wer weiss, wenn die Kinder bald aus dem haus sind, die Ambitionen Richtung Catering gehen, hat man schon mal was für das Portfolio. Gar nicht mal so unpatent.

    Patent mit Bodenhaftung zeigen sich hier auch meine alten Kumpel Dunst und Nebel. Niemand hat sie eingeladen, die blöden Drecksäcke, aber trotzdem machen sie sich stur und bräsig breit. Ich hoffe nach wie vor auf bessere Tage, es grüßt euch die liebe Susi

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    1. Bitte keine Links mehr hier eingeben. Ich kann die nicht überprüfen. Gruß Silvia

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    2. Wahrscheinlich hab ich mal wieder auf den falschen Antwortknopf gedrückt, aber klasse Petra, dass Du die Geschichte über die Potsdamer Woche rausgebuddelt hast! Ich habe mich köstlich amüsiert und bin so froh, keinem Kamerateam jemals die Tür aufmachen zu müssen -lol- Bis heute Abend!

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    3. Beiträge, die einen Link enthalten, werden nicht mehr veröffentlicht. Leider musste ich den obigen jetzt löschen.

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  3. Ich dachte, da ist mehr drin

    Mit diesem Slogan bewirbt ja Erasco seit Jahren seinen kunterbunten und nicht definierbaren Doseninhalt. Und offen gestanden hatte ich mehr Kochinhalt von Sabines gestrigem Abend erwartet. Sie kocht leidenschaftlich gern, und das mit Sicherheit seit vielen Jahren. Mit Siegeswillen und Ehrgeiz zieht sie im Nachmittagsprogramm durch Küchenschlachten und andere Formate und gewinnt diese sogar. Und sie wird so einige Kochkurse absolviert haben, denn so ohne weiteres kommt man nicht so mir nichts dir nichts in eine Profiküche ein paar Häuser weiter, um dort vom Koch des Vertrauens schon vorbereitete Lebensmittel abzuholen. Und trotz ihrer Erfahrung und Kenntnisse und den guten Zutaten kommt ihr Menü für mich nicht besonders einfallsreich rüber. Da war Privatier Diiärk, an den wir uns ja alle noch gut und vor allem sehr wohlwollend erinnern, deutlich ausgefallener und experimentierfreudiger. Einziger Höhepunkt bei ihrem Menü war die kross ausgebackene Haut, einziger Schwierigkeitsgrad das Fleisch nicht zu trocken werden zu lassen. Aber ein Sellerieschnitzel zu backen oder gekochte Rote Bete in dünne Scheibchen zu hobeln und mit einer frittierten Lachspraline zu versehen, ist keine hohe Kochkunst. Aber wie gesagt, ich dachte, da ist mehr drin.

    Aber den Gästen hat es geschmeckt und vergaben für ein sicherlich leckeres Menü leckere 36 Punkte.

    Und die Ich-war-ein-auf-den-Boden-schmeiß-Kind Geschichte von Hendrik fand ich zum Piepen und muss wohl auch ziemlich einmalig sein, denn trotzige, am Boden liegende, schreiende Kinder habe ich schon öfter beim Einkaufen gesehen, aber keine Mütter, die sich daneben geschmissen haben. Erinnert an Homöopathie, da wird ja auch Gleiches mit Gleichem bekämpft.

    Für mich gestern ein eher belangloser und einer der langweiligeren Dinnerabende, und ich bin offen gestanden ganz froh, Sabines Stimme nicht mehr hören zu müssen, für mich waren da mindestens 1/5 Verona Pooth Anteile drin.

    Meine Sonnenbrille schnarcht übrigens immer noch in ihrem Etui. Hoffentlich ist sie vom vielen Liegen nicht ganz dünn geworden, so dass sie mir im Frühjahr immer noch passt….
    Sonnenlos durch die Nacht, ach ne, Frau F. lassen wir jetzt doch mal links liegen. Bin schon ganz vernebelt vom vielen Nebel!

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  4. Hu hu Reginchen, die Sonne hat es gerade geschafft sich von der niedersächsischen Elbseite auf die Hamburg/Holsteiner rüber zu kämpfen. Wenn sie davon nicht zu ermattet ist, könnte es hier noch was geben....wünsche dir ebensolche Beleuchtung, liebe Grüße Susi

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    1. Danke, liebe Sus, das wird heute nix mehr! Von unserem Wohnzimmerfenster kann ich ein winziges Stück Schweiz und einen Teil von Vorarlberg sehen. Also normalerweise. Aber seit vielen Tagen ist alles hinter hinterhältigem Dunst verschwunden. Vielleicht sollte ich trotzdem die Sonnenbrille aufsetzen, dann sehe ich das Elend nicht mehr so deutlich. Aber ich halte durch, wär doch gelacht, die nicht vorhandene gelbe Scheibe zwingt mich nicht in die Knie. LG und bis heute Abend, ich leg mir schon mal meine Stöckelschuhe raus.....

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  5. Aperitif:
    Ein Blanc de Noirs ist nun mal ein Wein oder Sekt, nichts weiter. Wenn er kalt genug serviert wird, ist es in Ordnung. Keine besondere Idee.

    Vorspeise: Größte Schwierigkeit dabei ist, dass die sog. Praline zusammenhält. Nur unter einer Pralinge habe ich mir etwas anders, feineres vorgestellt. So war es eher ein Lachsknödel. Rote Bete in dünnen Scheiben mit einer Grantapfel-Vinaigrette passt.

    Hauptspeise:
    Das Hähnchenteil gewählt wegen des Namens, der so nicht mehr gebräuchlich ist. Die Haut gesondert knusprig zu backen, ist eine gute Idee und gibt dem Gericht einen gewissen Crunch. Und dann fängt man an, sich zu übertrüffeln. Absolut übertrieben und damit unnötig.
    Ein schönes Sellerie-Kartoffelpüree. Man hätte auch nur Sellerie nehmen können. Der starke Selleriegeschmack verschwindet durch die Zugabe von reichlich Butter. Schmeckt viel feiner als die Kartoffel-Sellerie-Mischung.

    Nachspeise:
    Nichts Neues. Portweinfeigen lege ich früher ein, Schokokuchen kann jeder und Mascarpone-Eis schmeckt halt nach Mascarpone.

    Fazit: Bei einem Tischgespräch, dass man in Teilen lieber nicht gehabt hätte, wurde ein hauptsächlich sicheres Menü serviert. Tausendmal gekocht und es ist nichts passiert.

    Heute geht’s zum Heringsessen.

    Gruß
    Manne

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