Freitag, 9. Januar 2015

9. Januar 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - What A Wonderful World

JE SUIS CHARLIE


What A Wonderful World

Die Tür fällt leicht zu und ist nicht verschlossen. Sie bleibt offen, damit die Nachbarn die Blumen gießen können, während ich mich auf die Reise begebe. Vom Bahnhof aus geht es zum Flughafen, und schon kommt die erste helfende Hand, die meinen Koffer in den Zug hebt. Der ist wirklich schwer; Frauen brauchen ja immer jede Menge Klamotten, wenn sie auch nur für eine Woche weg fahren.

Am Flughafen ist das Ticket schnell vorgelegt, schon wird man durch gewunken zum Terminal. Keine Durchleuchtung des Gepäcks, keine weitere Personenkontrolle - man geht einfach zu dem Flieger. Und findet sich ein paar Stunden später in einem anderen Land wieder - mit anderer Vegetation,  anderen Attraktionen und anderen Abenteuern, die  warten - nur die Menschen sind genau so freundlich und liebenswert wie zu Hause. Was allemal gut ist. Besser, als wenn man genau so essen würde wie zu Hause zum Beispiel. Ohne Mäkeln probiert jeder Tourist das Essen jeder einheimischen Bevölkerung und schwärmt noch lange davon.

Verliert jemand mal einen persönlichen Gegenstand, so gibt es eine reizende Polizeitruppe, die danach sucht. Ansonsten sind sie recht beschäftigungslos. Die Kriminalität ist ausgestorben.

Man besucht gern und oft in anderen Ländern die jeweiligen Häuser Gottes. Manche, um sie sich anzusehen, manche, um andere Glaubensrichtungen näher kennen zu lernen. Einige vertiefen sich in den Frieden der Religionen. Die übrigen schätzen sie und bleiben der eigenen Religion treu.

Verirrt man sich in fremden Ländern und gelangt in dunkle Gassen, so ist das nicht weiter tragisch - es gibt immer jemanden, der einem die Richtung gern erklärt. Auch sonst kann man mit bis dato fremden Menschen die besten Unterhaltungen führen, bei Meinungsverschiedenheiten gibt es keinen Streit - nur eine Diskussion. Am Ende geht man auseinander, jeder behält die eigene Meinung, doch keiner ist dem anderen böse darum. Toleranz ist ein Wort, das alle Welt lebt.

Die Zeitungen im allgemeinen sind ein bisschen dünner im Umfang geworden, denn es gibt keine Katastrophenmeldungen mehr über Kriege und ähnliche zerstörerische Dinge. Nur schöne Meldungen über schöne Dinge, die einem jeden Tag versüßen. Auch an allen Arbeitsstellen herrscht purer Friede und Freude, und Mobbing ist ein Fremdwort. Die Menschen gehen wieder gerne arbeiten, sind produktiver und die Wirtschaft hat es enorm vorangetrieben.

Die Schlachttiere werden behandelt und gehalten wie man es sich besser nicht wünschen könnte und sehen einem gewaltlosen Tod entgegen, von dem sie nicht die Spur einer Ahnung oder gar Qualen oder Schmerzen mitbekommen. Weitgehend ernähren sich die Menschen von regionalen und saisonalen Produkten, was die Umwelt schützt.

Dann klingelt mein Wecker, es ist fünf Uhr am Morgen. Kaum schlage ich die Augen auf, höre ich schon eine Polizeisirene in der näheren Umgebung. Ich trinke den ersten Kaffee und schlage die Tageszeitung auf: Katastrophen, weltselbstgemachter Natur und unvermeidlicher Natur, durch Menschen verursacht. Die Blätter sind voll davon.

Von so einem Traum kann man noch lange träumen!


Gruß Biene

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