Freitag, 30. Januar 2015
30. Januar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Passau bei Elisabeth
Aperitif: Alkoholisierter Salbei
Vorspeise: Salatvariation mit Pilzen und Kartoffelmarinade
Hauptspeise: Donauwaller mit Meerrettichkruste auf Pfefferspitzkraut an Karotte
Nachspeise: Gefüllte Topfennougatknödel mit karamelisierten Äpfeln auf Vanillerahmeis
Sissi
aus Passau. Und gleich fühlt man sich nach Possenhofen versetzt und denkt, da kommt eine Kaiserin um die Ecke, die nur versehentlich in einer Fernseh-Sendung gelandet ist. Doch das ist kein Versehen, sondern eine schlaue Idee.
Elisabeth geht auf einem Markt einkaufen, und schon stehen fernsehtauglich die Spitzkohle wie Soldaten stramm, bewachend und vor der Linse. Ihr Mann Frank - nicht Franz Josef, eine klitzekleine Ungereimtheit - bleibt zu Hause, ist aber per Foto transportiert worden und wer so schnell schauen konnte, weiß nun, wie er aussieht: Der Kaiser der Kaiserin von Passau.
Nachdem sie ihre Küchenarbeiten mit Tochter Katharina, die schnibbelt, vorbereitet hat, kommt die Passau-Runde andiamo angerauscht. Die Damen mit Hüten versehen, nur Babette nimmt ihren im Hause Sissis vom Kopf, weil er kein Fascinator, sondern ein Mallorca- oder Ibiza-Hut ist. So will es der Knigge, wie er heute "übersetzt" wird.
In ihrem gepflegten Daheim finden sich nun alle Charaktere ein, die Sissi mehr oder weniger auch um sich hatte:
Hofdame Pia - als adeliges Mädchen prädestiniert, diese Rolle zu geben, auszufüllen und in Ehrfurcht vor der einen oder anderen zu erstarren. Muss sie nicht, sie wird eigene Wege finden, die süße Kleine.
Hofnarr Matthias - der als ehemaliger Handarbeitsschüler sowieso an den Lippen der freundlichen Hutmacherin hängt, aber sie nicht wirklich zum Lachen bringt. Gut, dass er kein Hofnarr in einem Märchen ist. Sonst ...
Babette - die stille Kammerzofe, die nicht aus sich heraus gehen darf oder kann.
Und die Graue Eminenz Vivien - die heimlich die Herrschaft anstrebt.
Beim Kochen trägt Elisabeth einen Bommel im Haar, denn ohne ein Kopf-Accessoire setzt vermutlich das Nachdenken aus bei ihr. Um es auf den Punkt zu bringen: Sie ist eine liebenswerte Frau mit vielen Hüten und der guten Idee ausgestattet, diese mal beim perfekten Dinner zu präsentieren. Dass sie dann auch noch kochen kann, ist ihr großes Glück.
Einen kleinen Ausrutscher hat sie trotzdem, denn nichts ist so gnadenlos wie eine Kamera- und Tonaufzeichnung: Jemand fragt, ob sie manche Hüte lieber für sich selber behält. Sie antwortet mit einem Ja und "... oder ich mache sie so teuer, dass ..." Und bekommt sogleich die Kurve ... " ... denn ich möchte, dass man die Hüte schätzt ...". Ja, Hüte gehören zu den wichtigsten Dingen im Leben! Nach der Dinner-Woche im Fernsehen kann sie auch Hüte, die sie nie selber behalten wollte, ein bisschen teurer veranschlagen.
In der Pause entdecken die Kandidaten gar Hüte, die Ascot alle Ehre machen würden. Haute Couture eben. Die ist nicht für den alltäglichen Gebrauch gedacht, sondern nur für die Show.
Am Ende bleibt die Frage, ob Sissi einen Dolch in den Rücken bekommt. Von der dominanten Trophäen-Jägerin Vivien: Nein, bekommt sie nicht. Vivien weiß, wie weit sie wohin und überhaupt gehen kann und gibt neun Punkte für Elisabeths Dinner. Sie ist ja keine dumme Person.
So bekommt Elisabeth achtunddreißig Punkte. Und teilt sich den Gewinn mit der fuchsverteufelten Vivien.
Guten Abend, Gruß Biene
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Nadelarbeit in der Unterstufe und ich erkläre dir nochmal gaaaanz laaaangsam den Kreuzstich, magst das hören ? ein Wunder das ich nicht eingeschlafen bin :-)
AntwortenLöschenNein ich bin nicht eingeschlafen, denn Elisabeth ist eine interessante Persönlichkeit, die Haus und Leben erklärt, ein Foto von Fronk zeigt, auf den Markt einkaufen geht und danach souverän kocht. Unterstützt wird sie von ihrer Tochter, die noch einige Ergänzungen zu Mutters Erklärungen beizusteuern hat. Das war auch sehr unterhaltsam !
Die Gäste kamen alle mit Kopfbedeckung, Matzi behielt seine auch während des Essens auf, naja das bin ich ja vom pD mittlerweile gewöhnt.
Das Essen war durch die Bank weg supi !! Ich wäre gern Gast gewesen :-)
Die Truppe war ein Lichtblick nach den letzten Wochen und oh Wunder es gibts sie noch, gleich zwei Kandidaten dabei, die ganz toll gekocht haben.
Zum Abschluss dieser entspannten Dinnerwoche war ich doch froh, dass die
AntwortenLöschenJägerin zwar ins Ziel traf, ihr aber eine ebenbürtige Teilnehmerin den Sieg
streitig machte.
Das mit Gelassenheit und leider sehr ermüdenden Dialogen.
Wir Berliner sagen von solchen Menschen:" der kannste im Loofen die Schuhe
besohlen."
Trotzdem sahen wir nach dem Desaster der letzten Woche ein paar Kandidaten,
die gern kochten.
Vox wäre nicht Vox wenn sie uns nicht bald wieder so richtig fiese Antiköche
präsentieren würden.
Sonst schlafen ja auch die Foren ein.
Wer will das schon?
Allen ein schönes Wochenende in einer möglichst warmen Umgebung
wünscht Anna
Moin @ zusammen.
AntwortenLöschenEs geht auf zum Hutmacher, nein nicht den aus „Alice im Wunderland“, sondern zu Elisabeth.
Elisabeth ist eigentlich keine Vegetarierin, sondern sie isst nur kein Fleisch. Aber sie stellte die Woche über nie Ansprüche auf Extrawürste. Nein, sie ist eine ruhige und ausgeglichene Frau, die viel Verständnis zeigte.
Elisabeth wohnt etwas abgelegen, quasi im Nebeltal, wo man sicherlich in den Morgenstunden auch Wölfe antreffen könnte.
Mit ihrem Mann wohnt sie in einem schicken Haus, in dem Möbel und Schnickschnack möglichst fehlen, denn Elisabeth braucht viel Platz zum Bewegen.
Bei den Vorbereitungen half ihre Tochter, die gerne bei Muttern isst.
Es war schon schön den Beiden bei den Vorbereitungen zu zusehen. Der Waller, also Wels, lag bereits bratfertig im Kühlschrank. Elisabeth steht auf frische Sachen und so hatte sie auch den Gemüsefond bereits gestern angesetzt.
Deko: ein paar Blumen, aber nicht überladen.
Empfang/Aperitif: aus dem Nebel schälten sich 4 Gestalten. Ich dachte da zuerst an die Daltons, aber es waren nur die Gäste. Sie konnten sich aber einigermaßen sicher fühlen, Vivien war dabei.
Der Drink kam gut an, auch die Variante für Babette mit alkfreiem Sekt. Natürlich musste Babette die Alkvariante probieren, das hätte ihre Neugier sonst nicht ausgehalten.
VS: diese Salatvariationen waren schön durchgemischt und angerichtet. Das es mancher zu we-nige Pilze waren war doch albern. Gut gemacht und gut angekommen.
HG: doch das war schöner Fisch, der lecker aussah mit der Meerrettich-Kruste. Dazu Spitzkohl passte super. Allerdings hatten die Gäste Recht, eine Sättigungsbeilage fehlte. Ansonsten auch gut gemacht.
DS: die Eismaschine des Liebsten brachte vollen Erfolg. Das war aber auch eine tolle Maschine. Auch die Topfenknödel waren zum Niederkien.
Elisabeth war eine tolle Köchin und gute GGin. Immer freundlich und auf Wünsche der Gäste eingestellt. Die Wertungen mit 38 Punkten waren verdient. Die oft gescholtene Vivien gab auch ganz fair 9 Punkte. Dass sich Elisabeth und Vivien den Sieg teilen mussten, war gerecht. Vivien war sogar erstaunt über ihre Platzierung, denn für sie lag Elisabeth vorne. Selten hatten wir zwei solch gute Köchinnen in einer Woche. Danke dafür. Aber es wäre noch schöner, es würde weniger von Nebensächlichkeiten gezeigt. Was Kochen und Essen anging, waren es doch max. 10 Min.
Nicht dass wir irgendwann nur noch ein Bild vom Essen sehen.
Babette, die Profi-Ausfragerin, schätzte vorzeitig ihre Chancen gut ein mit dem dritten Platz.
LG rudi