Montag, 26. Januar 2015
25. Januar 2015 - ARD - Tatort - Borowski und der Himmel über Kiel
Der Himmel über Kiel
ist in diesem Fall keiner, von dem man träumen kann. Eher gibt er Anlass zu Albträumen von einer Horde dumpfer Bauern, die allesamt im Crystal-Meth-Sumpf die Unzurechnungsfähigen verkörpern. Und Jugendlichen in der Stadt, deren Leben von der Droge bestimmt wird. In selbstzerstörerischen Momenten wird die volle Wucht der Droge sichtbar gemacht.
In Rückblenden wird das Leben des abhängigen Mike gezeigt. Der schnell seine Freundin Rita mit sich runter zieht.
Borowski seinerseits Vater einer Tochter, die er vernachlässigt, sieht in Rita eine Art Ersatz für sie - und so kommen sich Ermittler und Zeugin näher. Doch diese Nähe zum Kommissar bringt Rita in Lebensgefahr. So wird sie von zwei Dealern vergewaltigt - und die mittlerweile clean gewordene junge Fau wird rückfällig.
Keine ruhige Minute gönnt die Droge den ihr Verfallenen. Und kaum eine ruhige Minute erfährt der Zuschauer, der sich mitten in all dem zugemuteten Elend wieder findet. Allein die Szene, als der Vorgesetzte von Borowski im Präsidium ein Hähnchen serviert (na, die sind aber küchenmässig gut ausgestattet) bringt kurz ein paar stille Momente, die der Zuschauer zur Entspannung nutzen kann.
Die heißen Sex-Szenen zwischen Mike und Rita entspringen keiner nachvollziehbaren Leidenschaft, sondern allein der Wirkung von Crystal-Meth. Kristalle, die zum unweigerlichen Untergang führen. Aus ehemals hübschen Menschen werden hart gezeichnete Monster.
Ein starker Krimi in einer völlig unterkühlten Atmosphäre, die viel von kalten Gräbern beinhaltet. Junge Menschen und Bauern, die am Abgrund unweigerlich den einen Schritt zuviel gehen werden.
Im nächsten Tatort darf es trotzdem mal wieder etwas gemütlicher zugehen.
Guten Morgen, Gruß Biene
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Da ich den Tatort erst ab 21.45 Uhr auf Einfestival gucken konnte, dauert es noch ein bisschen bis zum Beitrag über das laaangweilige Camp. Gruß Silvia
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