Samstag, 31. Januar 2015

31. Januar 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - Träume vom Frühling


 Frühlings-Träume im Winter

Leise zieht durch mein Gemüt
liebliches Geläute,
klinge, kleines Frühlingslied,
kling hinaus ins Weite.

Zieh´ hinaus bis an das Haus,
wo die Veilchen sprießen;
wenn du eine Rose schaust,
sag´, ich lass sie grüßen.


Heinrich Heine



Der Frühling ist waldeigen
und kommt nicht in die Stadt.

Nur die weit aus den kalten
Gassen zu zweien geh'n
und sich bei den Händen halten -
dürfen ihn einmal sehn. - R. M. Rilke






31. Januar 2015 - WDR - Land und Lecker - Der Dinner-Tag von Ines von Hagenow


Rote Bete-Carpaccio mit gratiniertem Ziegenkäse
Rinderfilet mit Kartoffel-Tortilla
Heißkalte Verführung


Das Mädchen vom Lande

oder eines, das aufs Land verfrachtet wurde und nun ihren Lebensinhalt gefunden hat. Vor fünfundzwanzig Jahren gründete Ines von Hagenows Mutter Heidi, die heute über achtzig Jahre alt ist, den Hof, der gemeinschaftlich von vielen Menschen betrieben wird.

Heute leben sechzig Menschen auf dem Hof, und wenn man die Kinder nicht mitrechnet, wird er von vielen Leuten betrieben. Jeder bringt seine Kenntnisse ein. So gibt es eine Hof-Bäckerei, in der täglich dreihundert Brote gebacken werden. Und eine große Käserei, dass es einem schwindelig wird vor lauter Käseglück.

Der Hof hat Hühner, Kühe, Getreide und Gemüse und eine Gemeinschaft, die sich jeden Mittag zum Essen einfindet.

Selbstverständlich handelt es sich auch hier um eine Werbeveranstaltung zur Vermarktung diverser Hof-Produkte, aber das ist so freundlich, so lieblich beinahe, vom WDR gemacht, dass niemand auf böse Worte kommt.

Es ist von insgesamt sechs Etappen die vorletzte. Leider lernt man die Teilnehmerinnen nicht wirklich kennen - das verhindert das schnuckelige Format.

Ihre Vorspeise ist heikel, weil nicht jeder Rote Bete mag und Ziegenkäse hat unverständlicher Weise noch weniger Liebhaber. Aber nicht hier. Selbst die meist wohl nicht grundlos auf stumm geschaltete Meckertante Ricarda hat nicht mehr viel zu beanstanden.

Das Rinderfilet ist so wie es sein soll: Außen kross, innen noch blutig. Und ohne vorher nach den Befindlichkeiten der Damen zu fragen, wurde es allen auf diese gleiche Weise serviert. Und begeistert.

Ines bekommt insgesamt einhundertzweiundvierzig Punkte und marschiert den anderen locker davon. Nach ihr wird nur noch eine Kandidatin kochen.

Langweilig sind lediglich die müden Off-Kommentare, die so leidenschaftslos runter gerappelt werden, dass man dem WDR gern mal auf die Sprünge helfen würde.

Guten Abend, Gruß Biene

30. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - Tag 15 im Dschungel-Camp


Lieb Vaterland magst ruhig sein

du wirst von Tanja, The Brain, unwürdig im australischen Busch vertreten, wenn auch deine Muttersprache kräftig mit Füßen in die Eier getreten wird. Zum Glück merkt alles, was im Dschungel kreucht und fleucht, nichts von der unsagbaren Einfachheit, die in diesem Mädel lungert.

Herum lungern und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, beherrschen die letzten Dschungel-Bewohner aus dem Effeff. Vom Dschungel direkt zur Rentenversicherung ist angesagt. Rolfe darf schon mal vorgehen.

Er hat mangels genügend Anrufen nun den fünften Platz inne. Gelsenkirchen sperrt alle Zugangsstraßen ab. Man will ihn dort nicht willkommen heißen.

Unterdessen klärt Maren Tanja, Jörn und Aurelio mal so richtig über Walter auf. Gar nicht so einfach für Tanja, die Worte aus Marens Mund in ihren Kopf zu bekommen und zu Schlussfolgerungen umzufunktionieren. So ist sie schon mal enttäuscht von Walter, bevor sie überhaupt irgendetwas begriffen hat. Gibt es dieses Wesen Tanja wirklich oder ist sie einfach nur ein schlecht gebauter Avatar in dem ganzen Spiel mit noch unausgereiften Sprech-Kenntnissen?

So werden vier ziemlich matte Kandidaten in die finale Runde ziehen. Ob sie wollen oder nicht, sie müssen zu den anstehenden Prüfungen aus ihren Hängematten aufstehen und dem Zuschauer einen letzten, den einzigen Tribut zollen, bevor der entnervt das Camp Valium für dieses Jahr abhakt.

Wer hier König der Schläfer wird? Mir ist das sowas von egal. Ich leg mich jetzt auch noch mal auf eine Schlafrunde hin, das Schreiben übers Camp ermüdet doch schon ziemlich.

Biene

Freitag, 30. Januar 2015

30. Januar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Passau bei Elisabeth


Aperitif: Alkoholisierter Salbei
Vorspeise: Salatvariation mit Pilzen und Kartoffelmarinade
Hauptspeise: Donauwaller mit Meerrettichkruste auf Pfefferspitzkraut an Karotte
Nachspeise: Gefüllte Topfennougatknödel mit karamelisierten Äpfeln auf Vanillerahmeis


Sissi

aus Passau. Und gleich fühlt man sich nach Possenhofen versetzt und denkt, da kommt eine Kaiserin um die Ecke, die nur versehentlich in einer Fernseh-Sendung gelandet ist. Doch das ist kein Versehen, sondern eine schlaue Idee.

Elisabeth geht auf einem Markt einkaufen, und schon stehen fernsehtauglich die Spitzkohle wie Soldaten stramm, bewachend und  vor der Linse. Ihr Mann Frank - nicht Franz Josef, eine klitzekleine Ungereimtheit  - bleibt zu Hause, ist aber per Foto transportiert worden und wer so schnell schauen konnte, weiß nun, wie er aussieht: Der Kaiser der Kaiserin von Passau.

Nachdem sie ihre Küchenarbeiten mit Tochter Katharina, die schnibbelt, vorbereitet hat, kommt die Passau-Runde andiamo angerauscht. Die Damen mit Hüten versehen, nur Babette nimmt ihren im Hause Sissis vom Kopf, weil er kein Fascinator, sondern ein Mallorca- oder Ibiza-Hut ist. So will es der Knigge, wie er heute "übersetzt" wird.

In ihrem gepflegten Daheim finden sich nun alle Charaktere ein, die Sissi mehr oder weniger auch um sich hatte:

Hofdame Pia - als adeliges Mädchen prädestiniert, diese Rolle zu geben, auszufüllen und in Ehrfurcht vor der einen oder anderen zu erstarren. Muss sie nicht, sie wird eigene Wege finden, die süße Kleine.

Hofnarr Matthias - der als ehemaliger Handarbeitsschüler sowieso an den Lippen der freundlichen Hutmacherin hängt, aber sie nicht wirklich zum Lachen bringt. Gut, dass er kein Hofnarr in einem Märchen ist. Sonst ...

Babette - die stille Kammerzofe, die nicht aus sich heraus gehen darf oder kann.

Und die Graue Eminenz Vivien - die heimlich die Herrschaft anstrebt.

Beim Kochen trägt Elisabeth einen Bommel im Haar, denn ohne ein Kopf-Accessoire setzt vermutlich das Nachdenken aus bei ihr. Um es auf den Punkt zu bringen: Sie ist eine liebenswerte Frau mit vielen Hüten und der guten Idee ausgestattet, diese mal beim perfekten Dinner zu präsentieren. Dass sie dann auch noch kochen kann, ist ihr großes Glück.

Einen kleinen Ausrutscher hat sie trotzdem, denn nichts ist so gnadenlos wie eine Kamera- und Tonaufzeichnung: Jemand fragt, ob sie manche Hüte lieber für sich selber behält. Sie antwortet mit einem Ja und "... oder ich mache sie so teuer, dass ..." Und bekommt sogleich die Kurve ... " ... denn ich möchte, dass man die Hüte schätzt ...". Ja, Hüte gehören zu den wichtigsten Dingen im Leben! Nach der Dinner-Woche im Fernsehen kann sie auch Hüte, die sie nie selber behalten wollte, ein bisschen teurer veranschlagen.

In der Pause entdecken die Kandidaten gar Hüte, die Ascot alle Ehre machen würden. Haute Couture eben. Die ist nicht für den alltäglichen Gebrauch gedacht, sondern nur für die Show.

Am Ende bleibt die Frage, ob Sissi einen Dolch in den Rücken bekommt. Von der dominanten Trophäen-Jägerin Vivien: Nein, bekommt sie nicht. Vivien weiß, wie weit sie wohin und überhaupt gehen kann und gibt neun Punkte für Elisabeths Dinner. Sie ist ja keine dumme Person.

So bekommt Elisabeth achtunddreißig Punkte. Und teilt sich den Gewinn mit der fuchsverteufelten Vivien.

Guten Abend, Gruß Biene

29. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - Tag 14 im Dschungel-Camp

Walter Forever?
Foto: S. B.


Wenn die Gondeln Trauer tragen

... kann nicht trauriger sein. Walter ist raus und lässt kotzende Affen und Tränen vergießende Krokodile zurück. Nur Aurelio ist der philosophischen Meinung, dass am Ende immer die Gerechtigkeit siegt. Hat er da auch die drei jungen Mädchen befragt, die allesamt auf Walter stehen? Ist natürlich nur eine weitere illusorische Annahme von Walter, der ferner der Meinung ist, kaum ein 60jähriger sähe so gut aus wie er.

Ja - aber, genau! Wenn man dem Gottschalk den Blondschopf und die Klamotten weg nimmt, sieht der auch nicht besser aus als Walter, der jetzt den Dschungel-Vorsitz abgeben muss. Dschungel-König bleibt er ja trotzdem, das kann ihm keiner nehmen! Sagt er! Er sagt so viel - man braucht Jahre, um alle Walter-Statements zu verarbeiten. Und es war ein weiter Weg ins australische "Sauerland" (O-Ton Walter), wer sonst nimmt das für etwas Ähnliches wie Brilon oder Winterberg in Kauf?

Walter - du bist der König meines Herzens. Das hast du mir soeben suggeriert, und ich bin ab demnächst, sobald ich Zeit finde,  ganz ver-waltert. Wenn jetzt nicht jede Menge Fernseh-Jobs auf ihn zukommen, dann werfe ich die Kiste im Sauerland in den Schnee.

Jetzt kann die verbleibende Bande sich der allgemeinen Müdigkeit hingeben. Nur kurz unterbrochen von ein paar Lästereien, die nicht mal im Kern den Nerv der Zuschauer treffen.

Sternenbeauftragter ist heute Jörn. Er holt gleich fünf davon, so dass in den Augen seiner vielen weiblichen Fans jetzt Sterne funkeln - und der Griff zum Telefon eine leichte Übung ist. RTL-Zuschauer haben ohnehin die meiste Übung darin, mit dem Sender zu telefonieren.

Und weil die "Gerechtigkeit immer siegt" darf heute Aurelio sein nasses Bündel schüren und ins wirkliche Leben zurück kehren. Wirkliches Leben? Luxushotel? - Auch so ein Tagtraum eines müden Dschungellisten.

Guten Tag, Gruß Biene

29. Januar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Passau bei Matthias


Aperitif: Granatapfel-Prosecco mit Holunderblütensirup und Limettensaft
Vorspeise: Mangosalat mit Popcorn
Hauptspeise: Rinderfilet mit Süßkartoffelpommes und Pfannengemüse
Nachspeise: Espresso-Schichtspeise mit Johannisbeerengelee


Ein süßer Fratz

und die wohl putzigste Vorspeise aller Zeiten: Salat mit Popcorn! Salat mit Popcorn? Macht man Kindern auf diese Art Salat schmackhaft?

Matthias bewohnt im Hause seiner Eltern eine eigene Wohnung, und eines Tages möchte er die Fahrschule des Vaters übernehmen. Noch ist er Hotelfachmann. Und mit seinen vierundzwanzig Jahren von seinem Job und den Touristen im Hotel gelangweilt oder verstört: Es gibt in der Tat Menschen im Hotel, die sich beschweren. Na, so was!

In seiner Freizeit betreibt er Judo-Sport, und als Hobby-Tänzer hat er eine Menge an Pokalen gesammelt. Dass Kochen schon zu einem weiteren leidenschaftlichen Hobby geworden ist, ist nicht zu vermuten. Aber eine Tournee durch diverse Reality-Fernseh-Formate könnte durchaus angestrebt sein.

Die Konkurrenz tanzt pünktlich an, allen voran Elisabeth mit einem Albtraum von orange farbenem Hut. Mit diesem tut sie sich in der Tat keinen Gefallen.

Babette ist heute kritischer als sonst und findet nicht mehr für alles ein freundliches Wörtchen. Besonders das Fleisch hat es ihr nicht angetan. Ja, Matthias hat nicht gefragt, wie die einzelne ihr Rinderfilet gegart haben möchte. Sie mag es nun mal nicht blutig. Während Vivien es gern noch blutiger gehabt hätte?

Matthias ist schon froh, dass der Weinhändler einen guten Metzger für ihn ausfindig gemacht und das Fleisch besorgt hat. An alles weitere kann und will er nicht denken. Auch nicht an die Trauben-Sorte, aus der der Wein gekeltert wurde und die Vivien gern genannt haben möchte. Baut sich hier ihr neuestes Interessen-Gebiet auf oder interessiert sie sich pauschal für alles? Vielleicht will sie auch nur reden, um des Redens Willen?

Matthias bekommt sechsundzwanzig Punkte, und das sind mehr als genug für sein Dinner. Der süße Junge kann fürs Kochen vorerst keine Pokale erringen, er sollte lieber zum Tanzen zurück kehren.

Guten Morgen, Gruß Biene

30. Januar 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - Für Heinz

Für Heinz


Hinter den Tannen

Sonnenschein auf grünem Rasen,
Krokus drinnen blau und blass;
Und zwei Mädchenhände tauchen
Blumen pflückend in das Gras.

Und ein Junge kniet daneben,
Gar ein übermütig Blut,
Und sie schau'n sich an und lachen –
Oh wie kenn' ich sie so gut!

Hinter jenen Tannen war es,
Jene Wiese schließt es ein –
Schöne Zeit der Blumensträuße,
Stiller Sommersonnenschein!

Theodor Storm


Silvia

Donnerstag, 29. Januar 2015

29. Januar 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - Tom Selleck wird 70 Jahre alt



Magnum vs. Jesse Stone

In den 80er Jahren war er schöner als die hohen Wellen vor Maui, wenn er mit seinem roten Ferrari wie ein Flummi um jede Ecke kam.  Aktuell ist er als Jesse Stone ein schwer interessanter, geheimnisvoller Mann. Doch auch dazwischen hat er eine Menge  Rollen verkörpert. In bleibender Erinnerung wird hoffentlich die Rolle seines Alters bleiben, Jesse Stone. Derzeit laufen die Wiederholungen auf ZDF Neo. Und alle Fans hoffen auf eine baldige Fortsetzung.

Er wurde am 29. Januar 1945 in Detroit/Michigan geboren und hatte vor dem Studium der Schauspielerei ein Basketball-Stipendium an der University of Southern California. Doch als ihm in den 80er Jahren der Durchbruch als Magnum gelang, verfolgte er seine Schauspiel-Karriere konsequent. Als Markenzeichen trug er meist einen Bart. Vielleicht hätten ihm manche Frauen den gern abgeschnitten (ich auch), aber er ist seit fast dreißig Jahren mit derselben in zweiter Ehe verheiratet, und sie wird vermutlich höllisch auf ihn aufpassen.  Mit ihr lebt er abgeschieden auf einer Avocado-Farm in Ventura County.

Zu seinem 70. Geburtstag, den man kaum glauben mag, kommen sicher Glückwünsche aus allen Teilen der Welt. Es gibt nicht so viele öffentliche Männer, die eine Ausstrahlung haben wie Tom Selleck. Und diese untermauert er noch durch seinen phantastischen "Jesse Stone". Ein Loser eigentlich, kein Held, ein Mann, der stille Alkoholiker, und der Schauspieler, der sich nicht gescheut hat, einen Labrador als Konkurrenz in die Serie zu holen. Es weiß ein jeder: Gegen Kinder oder Tiere auf der Leinwand anzutreten ist schwierig, wenn nicht sogar ein hoffnungsloses Unterfangen.

Dass über sein Privatleben nicht wirklich viel bekannt ist, macht mir diesen Mann noch sympathischer. Man muss auch in der heutigen Zeit nicht alles über alle wissen.

Happy Birthday, Tom Selleck

Gruß Biene

28. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - Tag 13 im Dschungel-Camp



Mein Gott, Walter

Was war denn nur mit dem Publikum los? Auf dem IQ-Level von Tanja die falsche Nummer gewählt? Bundesweiter Telefonausfall? Zuschauer, die RTL in den endgültigen Ruin treiben wollen?

Oder hat sich nur einer auf den anderen verlassen, bis der Camp-Ver-Walter das lauschige Plätzchen verlassen musste? Einer bezahlt immer die Rechnung, in diesem Fall Walter. Der einzige, der die Fahne hoch gehalten hat und für die Quote gekämpft hat - er darf nun gehen, obwohl er seine Schuldigket noch lange nicht getan hat.

Schon MIT Walter versinken ein paar Kandidaten im Depri-Sumpf. Nur Tanja palavert weiter als hätte sie seit Kindergartentagen ihren Sprachschatz nicht erweitert. Und das ist nur das Geringste, wenn man die Vorgänge in ihrem Kopf bedenkt. Da ist ein umfangreiches Brüste-Wissen eingepflanzt, das nun jeden sprachlos macht. Nur Rolfe nicht, er fasst die heiligen Euter sogar an.

Dass Aurelio sich unbedingt auf der baldigen Zwischenlandung in Singapur Bananenbrot kaufen muss - kann er sich alleine nicht merken. Er bittet Maren, ihn daran zu erinnern. So sieht es dann täglich aus, in einem Camp ohne Walter! Eine walter-freie Zone mit Aktivitäten am Rande der Müdigkeit und Gesprächen am Rande des Verstehens.

Eine weitere Gefahr besteht gerade für die jüngsten der Zuschauer: Sie könnten Tanjas Sprach-Absonderungen kritik- und grundlos folgen in Ermangelung intelligenterer Vorbilder.

Mein Gott, Publikum, was war das denn nur? Wo bleibt der tiefere Sinn? - Ach ja, viel Sinn hat der ganze Unsinn ja sowieso nicht.

Biene

28. Januar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Passau bei Vivien

Foto: S. B.

Aperitif: Gimlet
Vorspeise: Lachsforellenterrine mit Schmorgurke & Baguette
Hauptspeise: Rehrücken, Pilzknödel, Schalotten-Pflaumen-Chutney und Möhrengemüse
Nachspeise: Eisbombe mit Kokosblütenzucker-Pistazien-Krokant und heißem Waldobst


Oh Palmenbaum

Wo ist die nächste Palme, wenn ich dran hoch klettern möchte? Ach ja, sie steht groß auf der Tastatur - und oben angekommen, kann das Lästern auch schon losgehen: Das wird heute keine emotions-freie Veranstaltung. Wer lieber nicht weiter lesen möchte ... dem sei hier ein zügiges Wegklicken empfohlen.

Vivien ist eine derbe Person mit klar umrissenen Strukturen. Vor ihrer Wohnungstür geht allerdings eine erste Struktur verloren: Der Schuhschrank im Hausflur wird die Nachbarn erfreuen, die bei Lichtausfall ohne weiteres darüber stolpern könnten. Von anderen Belästigungen gar nicht zu reden.

Fuchsteufelswild kann die Tierfreundin beim Anblick des Fells werden, das dem Fuchs nach dem Abschuss über den Kopf gezogen wurde. Laut Aussage unseres Försters, der immerhin Forstwirtschaft studiert hat - und nicht nur einen Jagdschein erworben hat, ist die Jagd auf Füchse völlig unnötig. Dass die Tiere dennoch geschossen werden, liegt daran, dass sie in Konkurrenz zum Jäger z. B. auch Rehe reißen. Was wiederum einem natürlichen Kreislauf näher kommt.

Völlig unbewiesen ist die immer wieder runter-geleierte Jäger-Aussage, dass geschossen werden muss, weil ... Ich kann es nicht mehr hören. Bei einer der letzten Jagden in unserem Wald (die finden hier zum Glück nur einmal im Jahr statt - im Gegensatz zu Jagdpachten, in denen nur Schonzeiten beachtet werden sollten) haben etwa fünfzehn Jäger nur vier Rehe erlegt. Man kann sich vorstellen, dass es dem Wald nach dem Tod dieser vier Rehe wesentlich besser geht. Er hat sich seitdem kolossal von den Wildverbiss-Schäden erholt.

Dass die meisten Jäger immense Freude an der Macht über andere Lebewesen haben, ist nicht nur ein Gerücht.

Aber so lange Elisabeth der Meinung ist, das tote Fuchsfell in Viviens Wohnung lebe ja irgendwie weiter - ist doch alles gut! Runter von der Palme, rein ins Geschehen.

Die Werbeveranstaltung über ihren neuen Geschäftszweig ist von Vivien eröffnet und wird im folgenden überdosiert.  Es geht um einen aus Java importierten Zucker. Wie sind wir alle nur bislang ohne diesen ausgekommen? Ein Einheimischer gewinnt für Vivien mit seiner Familie den Zucker. Ein Geschäftspartner? Oder nur ein Angestellter? Oder?

Gut behütet mit dem gefühlt zwanzigsten Exemplar  vor dem Unbill ist Elisabeth, obwohl sie Vegetarierin ist. Babette ist zum größten Teil recht unkritisch. Pia hängt an den Lippen der Gastgeberin und weiß nun endlich, wen sie bewundern soll.

Vivien stellt sich selbst in den Mittelpunkt des Abend und redet und redet und redet ... Wie sie all ihre nun den Zuschauern bekannt gegebenen Hyperaktivitäten in einen 24-Stunden-Tag packt, bleibt ihr Geheimnis. Oder auch ihr Problem.

Sie kann gut kochen. Aber zu einem perfekten Dinner schlägt sie keine Brücke. Die Gäste sind ihre Statisten oder Zuhörer, bestenfalls neue Bewunderer.

Nicht nur die Füchse sind ganzjährig zum Abschuss frei gegeben, auch die Dinner-Teilnehmer müssen sich kritischen Seitenhieben stellen. Es wird Vivien nicht weiter belasten, dazu kreist sie zu sehr um sich selber.

Ganzjährig auf der Seite der Füchse, Gruß Biene

Mittwoch, 28. Januar 2015

27. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - Tag 12 im Dschungel-Camp


Das Teufels-Weib Maren

Manche TV-Sonnenscheine schlucken im Dschungel die härtesten Brocken ohne mit der Wimper zu zucken, doch wenn ein Fernseh-Sender sie aus Altersgründen entlässt, haben sie schwer dran zu knabbern. Siehe Maren Glänzend. Hat sie toll und fast im Alleingang erledigt, diese Ekelprüfung. Jetzt kann sie Walter locker an die Karre "Dschungel-Krone" fahren, sie muss ihm nicht, wie drohend  geplant, in die "Eier treten". Es erspart ihr die Suche danach.

Ganz andere Sorgen plagen Rebecca, die gern eine Talkshow moderieren möchte. Sie moderiert doch schon die Lindenstraße als Randfigur ganz außen links. Mehr ist nicht drin. Walter meint gar, sie hätte Probleme. Und RTL zeigt nachdenkliche Bilder von ihr, die man sicher ebenso von Walter ausstrahlen könnte. Auch er kann nicht vierundzwanzig Stunden am Tag anderen auf die Nerven gehen. Manchmal fällt er auch vor der allgegenwärtigen Langeweile in sich zusammen.

So plätschert das Camp neben ein paar Highlights weiter vor sich hin: In munter und böse gedachter Co-Produktion mit der Bild-Zeitung mutiert es zur K.O.-Produktion mit eben dieser. Nun sollen die Zuschauer und Leser Kandidaten für die nächste Sendung vorschlagen. Wenn man gar nicht mehr weiter weiß, sollen es die richten, die nun mal so überhaupt nicht dafür bezahlt werden.

Aurelio hatte geglaubt, am Ende des Dschungels stünde eine Siegprämie von 250.000 Euro.  Der Mann, der im Visier der "Wetten, dass ..."-Macher war (er hat viele Tagträume, der gute Walter), kann über soviel Dummheit nur lachen. Aurelio verliert den Sinn des Dschungels schlagartig erwachend aus den Augen, ihm einen Bauernhof für Listenhunde zu sponsern. Sinn und Sinnlosigkeit ist überhaupt Frage und Motto.

Rebecca muss ihre Abmagerungs-Kur abbrechen, denn die Zuschauer konnten sich nicht aufraffen, für sie zu voten. So bleibt sie eine von denen, die als Unbekannte in den Dschungel gingen und genau so wieder raus kommen. Hätte sie wenigstens mal einen Handstand gemacht ...

Gruß Biene

27. Januar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Passau bei Pia

Foto: M. R.

Aperitif: Rosa Traum mit Studentenallerlei
Vorspeise: Kürbissuppe mit Blätterteig-Pesto-Schnecken
Hauptspeise: Limettenrisotto mit Meeresfrüchten, dazu Salat aus Rapunzeln
Nachspeise: Avocado-Schoko-Kuchen mit Bananenreis


Weiblich, ledig, jung ... sucht

Fernseh-Erfahrung? Grenzen? Unterhaltung im Studenten-Alltag? Oder möchte die Lehramtsstudentin Pia später einfach nicht hinter allen Schülern und Schülerinnen zurück stehen, die schon im Krabbelalter das perfekte Babybreichen gesucht haben und mit siebzehn den Superstar geben oder einfach nur eine Shopping-Queen anstreben?

Welten prallen aufeinander, wenn man vor dem Haus steht, in dem sie wohnt: Die vermeintlich älteste Tür der Stadt trifft auf die jungfräulichsten Koch-Kenntnisse und macht die Entscheidung, an was von beidem man sich erinnern möchte, nicht wirklich einfach.

Hinter einer weiteren Tür in der Wohngemeinschafts-Wohnung finden monatliche Freimaurer-Treffen unter vermutlich wuchtigen Gewölben statt. Während dessen sitzt der Zuschauer in seiner bequemen Loge vor dem Bildschirm und darf einer jungen Frau bei den ersten Kochversuchen zusehen. Zum Glück trifft sie auf eine Gegner-Clique die sich gleich den Freimaurern in Toleranz übt - sie hat die Freude und trifft trotz ähnlichen Umständen wie Nathalie in der letzten Woche nicht auf verstörende Bosheit. Uuups, das hätte schief gehen können.

Nach einer kurzen Besichtigung eines aufgeräumten und ihres eigenen weniger ordentlichen Zimmers macht sie sich in der ausgelagerten Küche, die man nur über einen Balkon erreicht, ans Werk, hier und da rum zu mantschen. Damit das keine einsame Veranstaltung wird, hilft ihr eine Freundin.

Heraus kommen ein noch nie gesehener Kuchen-Teig, eine Kürbissuppe, die nicht nach Kürbis schmeckt und ein Hauptgang, dessen Hauptbestandteil Risotto irgendwie angebrannt aussieht, obwohl er von einer schnellen Fertig-Hühnerbrühe daran gehindert werden sollte. Von Wein ist nichts zu sehen. Von Können auch nicht. Aber sie hat ein nettes, schüchternes Lächeln - und das dürfte reichen.

Die Hut-Veranstaltung von Elisabeth geht in die zweite, aber nicht letzte Runde. Da werden noch einige Exemplare zu sehen sein. Ob der geneigte Durchschnitts-Gucker von Vox genau so hut-verrückt ist? Schwer zu sagen. Manche Beispiele auf ihrem Köpfchen wirken ein bisschen abschreckend.

Matthias, Elisabeths gelehriger Schüler, hat sich eine Zipfelmütze tief ins Gesicht gezogen und wandert direktemang vom perfekten Dinner zur Sendung mit der Maus ab.

Babette findet das Menü durchgängig gut bis auf eine winzige Kleinigkeit. So gern man ihr folgen möchte, wirklich glaubwürdig ist das nicht. Man muss nicht jedes Essen probieren, manchmal reichen die Augen für eine Beurteilung aus.

Pia erntet achtundzwanzig Punkte. Die Frage, wofür die sein sollen, bleibt ein Geheimnis zwischen den alten Mauern und Gewölben. Von hier aus kann das nicht ergründet werden.

Guten Morgen, Gruß Biene

Dienstag, 27. Januar 2015

26. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - Tag elf im Dschungel-Camp


Der Sternen-Pirat

heißt Rolfe und holt fünf Sterne in der Hölle der Finsternis, bedroht von gar unheimlichen Gesellen tierischer Natur. Motiviert mit der aufgesparten Kraft von zehn faulen Tagen geht Rolfe munter in seine erste Dschungel-Prüfung und grast den Untergrund mal so richtig ab. Jetzt muss Walter sich wappnen: Da wächst fast lautlos die böse Natter "Konkurrenz" neben ihm heran.

Während Walter lieber Rebecca und Jörn als Nebenbuhler um die schnell verwelkende Blätter-Krone nach Hause schicken möchte. Rebecca sei ihm zu herrschsüchtig. Ja, Walter, lass uns das Spiel spielen: Du siehst etwas, das ich nicht sehe (und höre).

Während Jenseits von Australien die noch amtierende Dschungel-Königin Frau Müller, so intellektuell wie ihr möglich, absondert, dass Sara den Dschungel verlassen musste, weil sie zu "assi" war. Ja, assimiliert? Assistentin von Walter? Oder was jetzt?

Selbst Tanja mit ihrer Mallorca-Porno-Story ist doch noch ein harmloses Früchtchen gegen die überreife Frucht Melanie Müller. - Heute erzählt Tanja froh gelaunt mit derben Boahs und Ehs undsoweiter von ihrer Liebschaft mit einem zwanzig Jahre älteren Mann, den sie vermutlich längst ins  grammatische Outback getrieben hat.

Die Drohung, ihn nach ihrer Rückkehr anzurufen, hat er hoffentlich mitbekommen. Noch kann er Telefon-Nummern, Wohnort, Mail-Adressen und noch viel mehr wechseln.

Das emotionale Highlight kommt an Tag elf des Dschungel-Daseins in Form von Briefen von daheim. Es fließen viele Tränen, bei manchen werden sogar Krokodile neidisch.

Und oh Wunder, an diesem Tag muss niemand gehen - weil Angelina einst, vor gefühlten fünf Jahren, das Camp freiwillig verlassen hat. Doch auf der Liste der am wenigsten positiv gevoteten Insassen stehen Tanja und Aurelio. So wird das noch was mit dem vorzeitigen Auszug.

Guten Tag, Gruß Biene

26. Januar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Passau bei Babette

Aperitif: Bittersweet Jasmine
Vorspeise: Lachstartar mit Wasabi-Crème fraîche, Walnussbrot und Wildkräutersalat
Hauptspeise: Schweinefilet an Lebkuchenjus mit Süßkartoffelpüree und Rosenkohl
Nachspeise: Pralinenparfait mit Rotweinbirnen


Babettes Fest

Nach der Desaster-Veranstaltung von letzter Woche kann es nur aufwärts gehen - und die aus Jever stammende Babette macht den Anfang in der Aufwärts-Trend-Woche. Zwar hat ihr Dinner nur sehr, sehr wenig mit dem berühmten Fest Babettes gemeinsam, aber sie bemüht sich. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann Volker und den Hunden Maggie und Fee in alten Gemäuern in Passau, und  die sehen mal so richtig einladend aus. Ihren Mann hat sie vor elf Jahren im Internet kennen gelernt. Sicherlich gibt es spannendere Kennenlerngeschichten, aber die passieren vermutlich immer seltener.

Wer in meiner Stadt gern einen schmucken Polizisten kennen lernen möchte, hätte gestern abend (und nächsten Montag) mal "spazieren" gehen sollen. Die Stadt war voll von ihnen, und alle waren sehr, sehr freundlich. Und gutaussehende Typen waren auch darunter. Aber das nur ganz am Rande und völlig fern von Babettes Dinner.

Mit einer Kräuter-Pädagogin geht Babette in die Wiesen, damit sie versehentlich keine ungenießbaren Kräuter sammelt. Obwohl dann schon ein paar bittere darunter waren. Worauf bezieht sich der Begriff Pädagogin im Zusammenhang mit Kräutern? Man ist hier so fern von bayrischer Lebenskultur! Sicherlich ein Fehler, aber auch ein verzeihbarer?

Selbst als nicht pädagogisch tätige Waldspaziergängerin kenne ich ein paar Kräuter, lasse sie aber dort stehen.

Als alle Gäste eingetroffen sind, stellt sich heraus, dass zwei sich bereits kennen: Elisabeth war einst die Handarbeitslehrerin von Matthias, dem einzigen Mann in der Runde - und er poste vor ein paar Jahren für sie als Hut-Model. Das trifft sich sehr gut für Elisabeth:  Ihre Profession kann sie somit gleich unters Publikum mischen.

In der Folge behält sie ihr faszinierendes Deckelchen auf dem Kopf und spitzt hin und wieder ihr Mündchen. Nein, nicht zum Pfeifen, sondern zum Kritisieren. Matthias hängt derweil an ihren Lippen wie ein gelehriger, wissbegieriger und unkritischer Schüler - von denen es heute nicht mehr allzu viele geben dürfte. Und man kann ihn schon ohne großartige hellseherische Fähigkeiten an seinem Dinnertag werkeln sehen, damit er Elisabeth auch um Himmels Willen alles recht macht.

Die Vorspeise ist eine Vorspeise. Sicher lecker. Wie auch Hauptgang und Nachtisch. Eher sticht die sehr schöne Tisch-Deko heraus.

Sie bekommt solide einunddreißig Punkte und kann sehr zufrieden sein. Elisabeth vergibt einen Bonus-Punkt für die Schwierigkeit, den ersten Abend gestalten zu müssen? Sieht so aus.

Von hier sieben Punkte. Satte sieben Punkte. Ich möchte die Kirche gern im Dorf lassen.

Guten Morgen, Gruß Biene

Montag, 26. Januar 2015

25. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." Tag 10 im Dschungel-Camp


Dornröschen

schlief einhundert Jahre, und die Schnarchnasen  würden sie darin problemlos übertreffen, wenn sie soviel Lebenszeit hätten. Aber nicht nur die Lebenszeit ist das Problem, es ist das Leben in der Dschungel-Zeit, die so nutzlos verbracht wird wie eben möglich. Einzig Rumpelstilzchen nutzt die Zeit. Und er tanzt ums Feuer herum und ruft: Ach wie gut, dass jeder weiß, dass der nächste Dschungel-König Walter heißt.

Der immer noch geneigte Zuschauer weiß nun eines mit Bestimmtheit: Der Star von nebenan ist genau so unterhaltsam wie Frau Meyer, die jeden zweiten Tag ihre Fenster putzt.

Nach einer dezenten Andeutung von Troll-Sonja und Hab-die-Haare-toll-Daniel Hartwich, dass die Zuschauer vor Langeweile die Verehrungen vermeiden, dreht Tanja ein bisschen an ihrer Gehirnschraube und findet in der Einöde des Kopfes eine Malle-Geschichte, die sie mal erlebt hat. Unnötig, diese Story hier noch mal zu erzählen. Es bringt uns auch nicht wirklich vorwärts.

Rebecca darf endlich in die ersehnte Prüfung. Wütend auf sich selber dreht sie nur einen einzigen Stern aus den verzwickten Windungen mit der Zunge heraus. Und hält - zur Vermeidung von drohendem Auszug - dem Zuschauer eine traurige Gewichts-Geschichte unter die Ohren. Und dass sie eben keinen Handstand machen würde ...

Das konnte sie einst als kleine zarte Iffi, aber ob ihre Arme jetzt auch noch das Übergewicht tragen würden? Wenigstens tanzt sie keinem auf dem Kopf herum, nicht mal dem Zuschauer, der doch genau auf sowas seit zehn Tagen wartet. Nervensägen möchte der Zuschauer, polarisiernde Neben-Treter, Krawall-Kids - aber doch nicht diese Reis-und-Bohnen-Einigkeit.

So wird das nichts mit der Dschungel-Freude in diesem Jahr. Längst entlassen worden  ist mit Sicherheit bereits die Casting-Crew des diesjährigen Dschungels.

So eine müde Truppe engagiere ich locker von der Straße weg. Gut, da laufen momentan keine Berühmtheiten herum. Im Dschungel aber auch nicht. Sofern sie überhaupt so aktiv werden und mal laufen ... Die stehen alle kurz vor der Rente oder Frührente.

Guten Morgen, Gruß Biene

25. Januar 2015 - ARD - Tatort - Borowski und der Himmel über Kiel


Der Himmel über Kiel

ist in diesem Fall keiner, von dem man träumen kann. Eher gibt er Anlass zu Albträumen von einer Horde dumpfer Bauern, die allesamt im Crystal-Meth-Sumpf die Unzurechnungsfähigen verkörpern. Und Jugendlichen in der Stadt, deren Leben von der Droge bestimmt wird. In selbstzerstörerischen Momenten wird die volle Wucht der Droge sichtbar gemacht.

In Rückblenden wird das Leben des abhängigen Mike gezeigt. Der schnell seine Freundin Rita mit sich runter zieht.

Borowski seinerseits Vater einer Tochter, die er vernachlässigt, sieht in Rita eine Art Ersatz für sie - und so kommen sich Ermittler und Zeugin näher. Doch diese Nähe zum Kommissar bringt Rita in Lebensgefahr. So wird sie von zwei Dealern vergewaltigt - und die mittlerweile clean gewordene junge Fau wird rückfällig.

Keine ruhige Minute gönnt die Droge den ihr Verfallenen. Und kaum eine ruhige Minute erfährt der Zuschauer, der sich mitten in all dem zugemuteten Elend wieder findet. Allein die Szene, als der Vorgesetzte von Borowski im Präsidium ein Hähnchen serviert (na, die sind aber küchenmässig gut ausgestattet) bringt kurz ein paar stille Momente, die der Zuschauer zur Entspannung nutzen kann.

Die heißen Sex-Szenen zwischen Mike und Rita entspringen keiner nachvollziehbaren Leidenschaft, sondern allein der Wirkung von Crystal-Meth. Kristalle, die zum unweigerlichen Untergang führen. Aus ehemals hübschen Menschen werden hart gezeichnete Monster.

Ein starker Krimi in einer völlig unterkühlten Atmosphäre, die viel von kalten Gräbern beinhaltet. Junge Menschen und Bauern, die am Abgrund unweigerlich den einen Schritt zuviel gehen werden.

Im nächsten Tatort darf es trotzdem mal wieder etwas gemütlicher zugehen.

Guten Morgen, Gruß Biene

Sonntag, 25. Januar 2015

24. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - Tag 9 im Dschungel-Camp

Maren dreht am Rad

in der dauer-gemäßigten Zone Dschungel-Camp, denn das Buchstabieren fällt ihr schwer. Während Walter das natürlich schon vorher klar war. Ein Mann namens Benjamin verlässt das Camp, und man kann jetzt nicht behaupten, es fehle nun etwas: War er überhaupt je wirklich da drin? Höchstens als Figur am Spielfeld-Rand. Dort, wo die Ausgemusterten herum stehen, liegen oder weinen. Nein, nicht mal ein paar Tränen hat er den Zuschauern gegönnt.

Wutausbrüche im halben Dutzend gibt es wegen der Nässe im Camp. Rolfe droht gar mit Auszug, wenn er nicht im Trockenen schlafen kann. Das wäre mal der Moment gewesen, die seltsame Veranstaltung für dieses Jahr konsequent wegen Erfolglosigkeit abzubrechen.

Nur der Camp-Ver-Walter will das nicht zulassen. Nachdem er sich mit Maren Messer versöhnt hat, steht seinem Alleindurchmarsch in Richtung Dschungel-Krone nicht mehr viel im Wege.

Selbst die traurige Geschichte seiner Kindheit hat er im Gesamt-Repertoire nicht vergessen. Die ist bei RTL schon Sitte und Ritual. Mit einer traurigen Gegenwart kann er dann aber nicht mehr dienen, denn seine Frau und die beiden Söhne sind zusammen mit ihm eine verschworene Gemeinschaft.

Ja, verschworen haben sich auch hier die meisten: Gegen die Zuschauer und für einen lauen Lenz im australischen Outback. Gage eingesackt, Gegenleistung wird weiterhin strikt verweigert.

Auch Walter liebt Friede und Harmonie, aber das dies nicht im RTL-Camp sein muss, hat er verstanden. Er ist der einzige.

Walter for Dschungel-König, Gruß Biene

Samstag, 24. Januar 2015

24. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - Eine Dschungel-Zugabe

Maren-Mackie-Messer

Das Leben ist wie ein Dschungel, nur nicht ganz so versponnen und so geringfügig bekloppt wie der RTL-Urwald. Walter, auf stumm geschaltet, wünscht sich Rettung herbei, während Sara um ihren aufgedunsenen Schmollmund Angst hat und beinahe ihren Rest-Verstand verliert. Da kommt Maren Messer mit einem Messer und schneidet alle Lianen-Fesseln einfach und schnell durch.

So kommt, was unerwartet ist und ebenfalls nicht geplant: Die drei verbünden sich gegen Schönlinge und  eine auf stumm geschaltete Zirkusprinzessin und einen Mode-Onkel und nehmen Tanja als Geisel. Sie verklickert den RTL-Bewachern an den Monitoren, dass das mal voll krass ist und sie boah eh so was nie und nie gedacht hätte: Ausrastende Dschungel-Kollegen standen mal so gar nicht in ihrem Vertrag. Boah, eh - ist ja der Secondo Schuppen hier.

RTL, längst ermüdet von dieser Truppe und sowieso nicht als Helden des Alltags unterwegs, ist an den Monitoren zwar kurz aufgewacht, aber das große Gähnen ist noch so präsent, dass ihnen keine Lösung einfällt.

Iffi Zenker versucht, Walter durch erneutes Laufen auf ihren Händen zum Aufgeben zu bewegen, doch Walter hat Blut geleckt. Wetten, dass er die alle schafft? Und am Ende wird er sogar Millionär.

Die Zuschauer fühlen sich allein gelassen und rufen die Drähte bei RTL heiß, um zu fragen, was denn bloß im Dschungel los ist. Aber RTL wurden von der Telekom alle Drähte gekappt. Unbezahlte Rechnungen, was sonst.

Die telekommunikativ-losen RTL-Redakteure in Deutschland sind rat- und hilflos und wenden sich an ihre Tochter Vox, die sie um eine finanzielle Spritze anbetteln. Doch Vox ist seinerseits gerade von einer Dinner-Woche derart geschädigt, dass ihnen ebenfalls das vollständige Aus droht. Und sowieso sind Töchter nie da, wenn Eltern sie brauchen.

Walter, der Ver-Walter des Dschungels, hat Oberhand gewonnen - und es bleibt die dramatische Frage, wo das nur enden soll und warum es überhaupt ein Ende haben soll.

Walter hat darauf eine kleine Forderung: Er will Sonja Schrill im Camp haben.

Wird Sonja dem Ruf der Wildnis folgen? Wird Walter Dschungel- oder Knast-König? Trifft er gar im Knast den von dort flüchtigen Uli? Oder lebt er demnächst in wilder Ehe mit Maren Messer und macht sie zu seiner First Lady?

Natürlich ist das alles nur eine Geburt in der Phantasie, aber man muss den Dschungellisten auf die Sprünge helfen. Sonst wird das nix mehr in diesem Jahr.

Biene

23. Januar 2015 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." Tag 8 im Dschungel-Camp



Schneewittchen und Maren Messer

Eben noch im gläsernen Sarg dahin gelümmelt, entfleucht Angelina kurz darauf freiwillig aus dem Dschungel. Sie ist das Mädchen, das dringend Schokolade braucht. Zurück bleiben zehn auf Sparflamme glühende Dchungellisten, die dem Hungertod entgegen sehen. Aber die Zuschauer hatten ein Einsehen - und haben PhoenixP, noch Patricia genannt, auch ins Luxus-Hotel geschickt.

Zuvor tauschen sich Patricia und Sara noch über Freundschaften aus und müssen feststellen, dass sie eigentlich keine Freunde haben. In dieser Branche Freunde zu haben, sei eben schwierig, meint Sara. In welcher Branche ist sie tätig? Kann mir das am achten Dschungel-Tag mal endlich jemand verraten?

Ficus Benjamini sinniert über alte Retorten-Zeiten als Boy-Group-Mitglied und wüsste gerne, wie die Zuschauer ihn wahrnehmen. Ja, wüsste ich auch gerne, ist vermutlich schwierig. Viel sieht man nicht von dem Kerl. Vielleicht sollte er mal anfangen, zu reden?

Walter bleibt auch am achten Tag Walter und Ver-Waltert das Camp auf seine böse böse Art, die Maren sauer aufstoßen lässt. Sie kritisiert seine spitzen Bemerkungen und will ihm in die Eier treten. Ja, Maren, das ist doch genau das, was bisher fehlt im Dschungel. Aber ich vermute mal, das sind nur Heiße-Luft-Worte.

Nur bei Walter wirken sie nach: Er fürchtet nun um nichts Geringeres als sein Leben. Maren könnte ein Messer zücken und ihm etwas antun. Aber nicht doch, sie lästert nur hinterrücks über den verhinderten Bundespräsidenten und erklärt den Zuschauern, dass niemand Walter einen Job geben wird, weil man ihn kennt. Und ihn lieber von hinten als von vorne sieht.

Den Dschungel-Guckern gewährt Walter einen Rundumblick auf seine erschlaffte Figur. Die trägt er jedoch so voller Stolz durchs Camp, dass ich nur noch bewundernd feststellen kann: Dem Mann ist nichts peinlich, schon gar nicht er selbst. Eben Walter, ein Vorbild für Millionen, Tschuldigung, Kakerlaken.

Guten Morgen, Gruß Biene

Freitag, 23. Januar 2015

23. Januar 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Last Exit Berlin mit Björn und Hush-Puppy Ludwig

Foto: S. B. /Max und Bienchen hat diese furchtbare Woche total geschafft. 
Aperitif: Champagner
Vorspeise: Thai-Suppe mit Garnelenspießchen
Hauptspeise: Gefüllte Gnocchi mit Basilikumöl und karamelisierten Cherrytomaten
Nachspeise: Schoko-Birnen-Tarte


Hundeliebe



Björn hat einen Hush-Puppy, der Ludwig heißt. Ludwig ist ein Sabber-Fürst, aber heiß geliebt. Die bösen Falten, die ihm Menschen angezüchtet haben, verursachen dieses Gesabbere. Ein Laberfürst ist Ludwig nicht, sondern ein Herzchen von einem Hund.

Labern ohne wirklich etwas zu sagen beherrschen Julia und Model-Kollegin Nathalie. Die etwas ältere Julia ist dabei verbal im Vorfeld unterwegs. Vermutlich, weil sie bald weg vom Fenster ist? Es nützen weder Niedertracht noch Chihuahua vor dem Älterwerden. Jeden trifft es, manche härter als die meisten. Wir sind oder waren doch alle mal Models.

Bullterriererin Lilli, die arme Socke heißen müsste, verkriecht sich unter Björns Küchen-Schränken. Sie hofft vergebens, dass Frauchen Nathalie sie am Ende bei Björn vergisst. Als erfahrene  Hunde-Mutter (das ist jetzt für einige provokativ?) hatte ich dies für das süße Bulli-Mädchen auch gehofft. Sie wäre neben Ludwig einfach so ... mitgelaufen.

Diese Überdosierung von Streichel-Terror, die Julia drauf hat, macht jedes Tier verrückt. Es bleibt zu hoffen, dass sie ihr Tierchen überhaupt als solches erkennt - eine Hoffnung, die schon im Ansatz stirbt. Julia liebt nur sich selber. Julia ist Julia ist Julia. Daneben existieren nur TV-Formate, Sender, Ausstrahlungen, Verstrahlung. Sie kann mit ihrem Dumm-Gehabe gesamte Fernseh-Anstalten locker in den Ruin treiben.

Björn serviert ihr eine Garnele mit Darm inklusive. Mit Absicht gemacht oder bleibt ihm keine andere Gegenwehr? Er macht das gut. Vom Roten Teppich, auf dem sie noch nie gewesen ist, auf den Teppich der Realität.

Muffin bleibt allein zu Hause, dieser aktuell verkannte Rammler der Nation. Natürlich rammelt er  vor lauter Frust allen anderen Rüden auf. Und es hat mit Sexualität so viel zu tun wie sein Herrchen mit Kochen etwas am Hut hat.

Erschreckend zurück bleibt die völlige Unkenntnis der drei Dumpfbacken, wenn es um Hunde geht.

Was interessiert mich da noch das Dinner. Björn hat es besser gemacht als die Dumpfbacken-Bande. Dass die das nicht anerkennt, ist der Logik Schluss. Die drei geben jeweils fünf Punkte für sein Dinner. Nur Karina gibt zehn Punkte.

Vergessen, vorbei - aber nicht vergeben, Vox!

Sitz! Platz! Aus! - Gilt den Menschen, nicht den drei armen Hunden. Zwei befinden ihre Welt vermutlich für schön, das ist schon mal etwas. Ist aber nicht genug.

Biene