Dienstag, 12. November 2019

11. November 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Hannover bei Maximilian

Vorspeise: Dry-aged Tatar auf grilled Cheese-Sandwich
Hauptgang: Koreanisch marinierte Querrippe mit dreierlei Beilagen
Nachtisch: Schokolade im Blätterteig mit selbstgemachtem Eis



Nix mit Gurken-Truppe

... denn bereits vorab wird klar, dass Ramona und Alexander Schlangengurken zutiefst verabscheuen, als wäre es neben Melonen das schlimmste Lebensmittel der Welt. Wohlgemerkt handelt es sich bei ihnen um keine Allergien, sondern um verzweifelte Abneigungen. Können solche Abneigungen Würgereize hervorrufen, wenn die Hater in eine Gurke hineinbeißen müssen? Ich esse auch einiges nicht wirklich gerne, dazu gehören z. B. Rosinen ... aber wenn sie in irgendeinem Gericht oder Kuchen Bestandteil sind, dann esse ich die, ohne mit der Wimper zu zucken. In einen Christstollen gehören die sogar zwingend hinein, und ich backe manchmal sogar selber einen.

Doch Maximilian ist auf gewisse Abneigungen oder auch Allergien eingestellt, und hat daher gleich drei Beilagen zu seiner Hauptspeise eingeplant. So wird sicher gestellt, dass für jeden und jede etwas Leckeres dabei ist.

Am Ende stimmt jedoch bei dem Studenten der Sprachkommunikation seine eigene Kommunikation mit der Zeit nicht ... Er hangelt sich von Gang zu Gang mit der Ruhe, die auch üblicher Weise vor Stürmen herrscht. Ein Sturm bleibt jedoch heute aus, es hagelt Punkte:

Je 7 vergeben Ramona, Tina und Bernd und 8 Zähler findet Alexander angemessen. Das ergibt die Summe von 29 Umdrehungen.

Dabei hätte man als Gast überhaupt keinen Schaden in Form von einem Shit-Storm davon getragen, wenn man die realistischeren Bewertungstafeln bedient hätte:

Maximilians Vorspeise besteht aus einem billigen Toastbrot und bildet somit den Hauptteil der Angelegenheit. Zumindest muss seine Freundin Josefine

recht spät am Tag zum zweiten Mal zum Metzger gehen, damit das fürs Tatar benötigte Rinderfilet gaaanz frisch ist.

Ist Maximilian noch ganz frisch?

Der Hauptgang bietet eher ein Bild des Jammers. Ein paar Farben für einen schönen Anblick und um die Augen zufrieden zu stellen, sind ihm nicht in den Sinn gekommen. Dabei ist dies das einzige, dass auch die Zuschauer vor dem Bildschirm beurteilen können.

Und um die Zuschauer geht es doch am Ende, wenn man sich für eine TV-Sendung bewirbt, um einmal ins Fernsehen "zu kommen", um sich selber zu präsentieren oder sonstwas telegen über den Schirm zu bringen.

Bei Maximilian vermute ich eine reine Lust an der Präsentation der eigenen Person. Es ist ein kleiner Exkurs in eine andere Welt, die heute jedem offen steht.

Jetzt muss ich noch seinen Nachtisch reflektieren: Maximilian rühmt sich, ein Vanille-Eis-Rezept gefunden zu haben, das kinderleicht zu handhaben ist ...

und dann packt er noch eine gar nicht mal so leckere Schokolade in Blätterteig und erntet dafür

- oh Wunder - sogar einen WOW-Effekt bei den meisten seiner Gäste. Für sie ist der Nachtisch das Beste.

Ich beschreibe das Menü heute einmal ausführlicher, damit sich jeder Leser ein Bild darüber machen kann, in welcher Liga der junge Mann spielt.

Ach ja, nur Tina gefällt das Dessert überhaupt nicht. Die seltsame und rein geklatschte Füllung erinnert sie an Nutella - und die mag sie gar nicht.

Da kann ich ihr nur zustimmen. Ich weiß wirklich nicht, warum so viele Leute so furchtbar begeistert von Nutella sind.

Natürlich hätte ich im Falle eines ungünstigen Falls, wenn ich Gast wäre, auch diesen Nachtisch probiert, weil ich schließlich keine Allergie habe und Nutella (und die verwendete Schokolade) zwar verabscheue, aber mich andererseits sehr zusammen reißen kann.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen