Samstag, 21. Februar 2015

21. Februar 2015 - Aus dem Bienen-Kästchen - TATORTE


 Blutschuld

Für ihren vorletzten Tatort "Blutschuld" hat Simone Thomalla viel Schelte einstecken müssen. Vorwiegend stürzt man sich auf ihren einen und einzigen Gesichtsausdruck für jede Situation. Das ist selbstredend stark übertrieben, einen Gesichtsausdruck dermaßen auseinander zu nehmen. Erwähnenswert wäre allenfalls, falls sie im letzten ihrer Tatorte mal eine zweite Nuance zeigen würde. Nur das Unerwartete ist der Rede wert.

Zur Ersten Hilfe springt ihr ausgerechnet Til Schweiger, der bekannt ist für seinen ewig gleichen Blick, eben ein Blick für Generationen von Gefühlen. Nicht die Thomalla sei Schuld am Desaster, sondern die Drehbuchautoren. Ist schon klar, dass die in ihr Skript geschrieben haben: Bitte keine Gefühlsregungen, die über ein Zucken hinausgehen!

Zwar ist Til Schweiger auf dem Weg zu Fernsehpreisen, weil er immer genau weiß, mit welchen "Stoffen" man die bekommt - und es wäre ja schofelig von den Preisvergebern, den Film über einen demenzkranken Mann leer ausgehen zu lassen. Dennoch sollte gerade er sich Urteile verkneifen, die morgen und gestern und übermorgen ihn selber treffen beziehungsweise trafen ...

Die Thomalla will nun irgendwas mit ihrer Tochter drehen (Blutschuld?), unter deren diversen Teppich-Auftritten auf den Spruchbändern steht: Schauspielerin. Leider hatte ich noch nicht das Vergnügen, sie in einem Film bewundern zu dürfen. Ist denn nun ein Gesichtsausdruck erblich? Kann man damit vielleicht einen Til Schweiger beeindrucken? Dann könnte er das Töchterlein der Thomalla  in einem Film über zum Beispiel  veganes Leiden verbraten. Denkbar wäre auch, sie als sterbenden Schwan hingebungsvoll der nicht mehr existenten Schwindsucht erliegen zu lassen, damit dieser Erb-Gesichtsausdruck richtig zur Geltung kommt.

Noch ein paar andere Fragen kommen auf, denke ich an Krimis am Abend:

Warum schickt niemand "Helen Dorn" ins pschychiatrische Dreieck, um sich mal ihrer unendlichen Traurigkeit anzunehmen?

Wovon lebt eigentlich Wilsberg? Der ewige Pleitier aus Münster, der mal hier und mal da die Fälle für lau löst, weil das so im Drehbuch steht. Klar, er ist ein Schauspieler! Und er bekommt seine Gage vom ZDF. Hätte ich gleich drauf kommen sollen.

Aber ich mag den Wilsberg und seine Anna und die anderen Typen aus Münster.

Warum niemand mal den Batic zum Friseur schickt, erschließt sich mir jedoch überhaupt nicht. Unter so vielen grauen Haaren kann keiner mehr seine grauen Zellen entdecken. Ein Gockel auf Mörderjagd, der besser in ein Münsteraner Antiquariat passen würde. Dort könnte er mit Wilsberg gemeinsame Sache machen und in der Taten-freien Zeit auf Parkbänken herum lungern. Gut zu ihnen passen würde auch die ewig schlecht gelaunte Inga Lürsen aus dem Tatort Bremen. Das wäre mal ein Trio der absonderlichen Art.

Ich freue mich auf den nächsten Tatort am Sonntag. Denn mal ehrlich: Was ist ein Sonntag ohne Tatort?

Außer, Til Schweiger ermittelt oder dieser Dortmunder Kommissar, der  zwar aus meiner Heimatstadt auf Sendung geht, aber intellektuell eher aus einer ganz anderen Region stammt. Da möchte ich jetzt aber nicht näher drauf eingehen.

Guten Abend, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Ja - manchmal überrascht einen die alte Sendeanstalt doch noch mit unverhofften Schätzchen.
    Es ist Samstagabend, Krimi steht in der Programmzeitung, die aus Berlin, na gut, war in letzter Zeit auch immer irgendwie langweilig, aber die Stadt seh ich halt doch jedesmal wieder gerne und die Schauspieler - vor allem Maja Maranow - endlich mal eine schöne Frau mit einer bewegten und differenzierten Mimik - lohnen das Eeinschalten auch dann, wenn der Plot es nicht hergibt.

    Und der gab es lange Zeit nicht mehr her. Langweiliger, oft abstruser Einheitsbrei. Gestern flimmerte zu meiner großen Freude aber eine echte Krimi-Perle über den Bildschirm. Endlich mal wieder gradlinige Polizeiarbeit, endlich mal wieder ein Eindringen in nicht so schicke Fassaden, man kannte ja zuletzt nur noch abgehobene Architektenhäuser und moralische Abgründe der upperclass - oder der, die sich dafür hielten.

    Und endlich mal Polizisten, deren Leben die Probleme teilweise zwar spiegelte, die aber nie direkt involviert waren, was ja in letzter Zeit nervtötend oft in jedem deutschen Tatort/Polizeiruf o.ä. der Fall war. Das war dann meistens sehr der Logik geschuldet und krampfig ohne Ende.

    Wie schön dass Einschalten sich dann und wann doch noch mal lohnen kann.

    Ob ich mir heute den negativen Fallout in der ARD antun muss, behalte ich mir einstweilen allerdings noch vor.

    ein leckeres üppiges Sonntags Frühstück wünscht euch Susi

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    1. Guten Morgen, liebe Susi - kannst du es noch einmal einstellen - unter der richtigen Sendung. Gruß Silvia

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    2. wenn ich Doofi denn wüsste wie das geht, ohne alles noch mal zu schreiben, würde ich das ja tun...hast du ne unkomplizierte Idee, Silvia? Liebe Grüße Susi

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    3. Ja, habe ich - ich kopiere das unter den anderen Beitrag. - Durch Rudi dazu angeregt, schreibe ich alle Beiträge zuerst in meinem Schreibprogramm und kopiere sie dann in den Blog. So kann ich auch zur Not darauf zurück greifen. - So, ich bring's rüber! Bis bald, Silvia

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