Irgendwas ist immer ...
Du stehst mit dem linken Fuß auf und nimmst es sogleich als Anlass für schlechte Laune. Und da die gefüttert werden will, ist plötzlich auch noch die Kaffeemaschine kaputt. Da es ohne Kaffee am frühen Morgen nicht geht, schnell zum Bäcker, um dort einen zu kaufen: doch der Bäcker hat wegen eines Wasserrohrbruchs an diesem Tag geschlossen.
Zurück nach Hause laufen, als eine Nachricht auf dem Handy aufploppt - zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort - denn vor lauter Übereifer, die Nachricht schnell lesen zu wollen, landest du mit der Nase vor einem Laternenpfahl. Das schmerzt so sehr, dass du einen Arzt aufsuchen musst ... der gähnt ein wenig gelangweilt ob der Geringfügigkeit der Verletzung, reinigt die Wunde, klebt ein Pflaster drauf - und entlässt dich in dein weiteres Tagesschicksal. Du willst nur noch in dein Bett zurück, um diesen Tag hinter dir zu lassen.
Dort aber liegen deine drei Katzen, die dich auf der Arbeit vermuten, und gar nicht daran denken, dir Platz zu machen. Um diese Uhrzeit haben sie üblicherweise eine sturmfreie Bude. Und daher störst du sie wegen deiner ungewöhnlichen Anwesenheit zu einer ungewöhnlichen Tageszeit.
Also ab in die Küche und anstatt einen Kaffee einen Tee zubereiten. Ein Schuss Milch hinein - aber die Milch ist so sauer, dass man das Gesöff nur noch ausspucken kann.
Der Briefträger klingelt und bringt dir die für die Stadt frohe Botschaft, dass du vor kurzem die Geschwindigkeitsbegrenzung ordentlich überschritten hast: Kostenpunkt 250 Euro. 2 Monate Fahrverbot, 2 Punkte in Flensburg.
Du bist wirklich kein Raser, und diese Übertretung war lediglich ein Ausrutscher. Aber das glaubt dir sowieso kein Mensch - nach diesem aktenkundigen Vermerk.
Wütend wirfst du dich auf die Couch - und landest auf einer Schere, die, wie auch immer, irgendwie dorthin gelangt ist. Aua! Jetzt ist alles im Arsch.
Dann hörst du in den Nachrichten, dass auf der Autobahn, die du immer für den Weg zur Arbeit nehmen musst, ein schwerer Auffahr-Unfall mit vielen beteiligten Autos passiert ist. Und das zu genau dem Zeitpunkt, an dem du immer dort langfährst.
Nicht nur wegen deinem sofort in Kraft tretenden Fahrverbot hast du heute die Autobahn nicht nehmen können, sondern
vor allem wegen der reihenweise passierten kleinen unwichtigen Missgeschicke.
Und das macht dir klar: heute ist vielleicht dein Glückstag. Du warst nicht auf dieser Autobahn, dir geht es gut ...
so gut, wie es dir immer geht, wenn du den Kleinigkeiten kein Gewicht gibst.
Guten Tag, Gruß Silvia
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