als es am frühen Morgen war;
dieweil ich leb auf dieser Erde
schweb ich in steter Todesgefahr." - Ämilie Juliane Gräfin von Schwarzburg-Rudolfstadt (1637-1706)
Zum Tod von Lisa Martinek
11. Februar 1972 - 28. Juni 2019
Mir war die Schauspielerin vor allem aus der Reihe "Das Duo" bekannt, und ich mag sowohl die Krimis als auch die beiden Hauptdarstellerinnen. Hier und da habe ich Lisa Martinek auch mal in anderen Rollen gesehen, aber hauptsächlich geht dieser Tod mir nahe,
weil er viel zu früh und lange vor der Zeit kam. Er traf unvorbereitet eine Ehefrau und Mutter von drei noch kleinen Kindern. Das jüngste Kind ist vier Jahre alt - und es wird sich später anhand der Filme und Erzählungen der anderen Familienmitgliedern ein Andenken an die Mama schmieden müssen.
Seit 2009 war sie mit dem italienischen Regisseur Guilio Ricciarelli verheiratet. Ihren Nachnamen hatte sie aus ihrer ersten Ehe mit dem Schauspieler und Autor Krystian Martinek beibehalten.
Das Unglück nahm vor der Insel Elba seinen Lauf: Als sie ins Meer sprang, wurde sie bewusstlos. Trotz schneller Hilfe gelang es den Ärzten nicht, ihr Leben zu erhalten.
Eine Obduktion ergab als Todesursache einen Herzstillstand.
Auch den Angehörigen werden auf lange Zeit die Gefühle stillstehen. Es gibt jene Verluste, mit denen man rechnen muss (sei es aufgrund eines hohen Alters oder einer langen Krankheit) und andere, die Menschen aus heiterem Himmel treffen. Das Begreifen dessen, was passiert ist, setzt zeitverzögert ein und verursacht eine Menge Schmerzen für die nächsten Angehörigen.
Zuschauern, die Lisa Martinek vermissen, bleiben ihre filmischen Erinnerungen. Viel mehr bleibt auf immer ihren Kindern und anderen Angehörigen, nämlich ein liebevolles Erinnern und die Trauer, dass sie sie nicht länger begleiten konnte.
Schluss-Stück
Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns
mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns. - Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Zum Tod von Costa Cordalis
1. Mai 1944 - 2. Juli 2019
"Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei wie es wolle,
Es war doch so schön!" - Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Man muss keinen deutschen Schlager mögen, um Costa Cordalis zu kennen. Er ist den meisten Deutschen ein Begriff, und fast jeder kennt zumindest seinen Hit "Anita".
Mit 16 Jahren verließ er seine griechische Heimat und ließ sich in Frankfurt a. M. nieder. Dort lernte er deutsch. Später studierte er - ohne Abschluss - Philosophie und Germanistik. Die Musik hatte ihn eben in seinen Klauen, und bis kurz vor seinem Tod konnte er nicht von der Bühne lassen.
Es heißt, er sei am 2. Juli 2019 friedlich zu Hause und im Kreise seiner Familie eingeschlafen. Was bleibt, sind seine vielen Lieder.
Selber habe ich ihn in Frankfurt beim hr (ich war dort die Begleiterin eines anderen Musikers) kurz als einen sehr freundlichen, höflichen und charmanten Menschen kennen gelernt. Das ist lange her, und ich hatte es selber bereits beinahe vergessen. Auch vergessen hatte ich, dass er damals einer der schönsten Männer weit und breit war - macht doch der Zahn der Zeit und so manches andere vor niemandem Halt.
Ruhen Sie in Frieden, Costa.
Guten Tag, Gruß Silvia
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